Montag, 23. Januar 2006

Hallo Postbote!

Ganz früher war das so, dass ich Postboten ziemlich klasse fand. Das war bevor ich auf die Idee kam, dass Busfahrer, vor allem Schulbusfahrer, einen Beruf hatten, den ich unbedingt auch haben wollte. Ausschlaggebend dafür war vor allem das sehr, sehr große Lenkrad, dass in meinen, sieben oder achtjährigen Augen vor allem eins bedeutete: besinnungslose, umfassende, totale MACHT. Vielleicht seid ihr Postboten man ja seit dem ein wenig böse. Aber ihr müsst schon ehrlich sein. Ihr mögt nette Fahrräder haben, aber so ein Bus macht schon was her. Und außerdem: ich bin auch kein Busfahrer geworden, und die Busfahrer behandeln mich völlig in Ordnung. Warum ist das bei Euch anders?

Deswegen ist es mir unverständlich, warum ihr, oder in diesem speziellen Fall, Du einsamer Postbote im Prenzlauer Berg, mich so gemein behandelst. Denn als ich heute meine Post (Rechnung Hausratversicherung, Schreiben von der KSK, Kontoauszüge)abholte, fand ich auch zum dreimillionsten Mal eine blaue Karte, die mich darauf hinwies, dass ein mit der Briefpost befördertes Päckchen nicht durch meinen Briefschlitz passen wollte und deswegen nun auf dem Postamt in Sibirien weit weg abzuholen sei. Wie hast Du das nur geschafft, Du verf *§$$% kleiner, verk Postbote? Wie hast Du es nur geschafft, mir das Päckchen heute schon wieder nicht zu geben, obwohl Du ins Haus musst um die Briefe einzuwerfen und mir ja auch andere Sachen zugestellt hast. Wie hast Du es nur geschafft dies alles zu tun und nicht die 30cm entfernte Klingel mit meinem Namen drauf zu betätigen, auf das ich freudig hüpfend mein Päckchen in Empfang nehmen konnte? Und überhaupt: warum machst Du das immer? Auch bei Einschreiben? Warum muss ich, wenn Päckchen durch die Briefpost, also durch Dich, du verh dre Ar Postbote, immer ins Postamt fahren, während alle anderen Lieferservice es schaffen meine Klingel zu finden? Ich habe schon überlegt mich auf die Lauer zu legen, jeden Tag neben der Treppe zu lauern und Dich mit einem lauten Schrei abzufangen. "PÄCKCHEN FÜR DAHLMANN?" wollte ich rufen, und vielleicht, wenn Du alle Briefe und blaue Zettel eingeworfen hast, noch mal zur Sicherheit hinter her auf der Strasse. Aber das ist ja auch albern, zumal es gerade ganz schön kalt ist im Hausflur, weil irgendein Vollpfosten die Fenster der Türe zum Hof zerdeppert hat, aber dem schreib ich ein anderes Mal.

Du wirst sicher Deine Gründe haben, lieber Postbote. Vielleicht hänge ich dieses Schreiben einfach mal an meinen Briefkasten und Du kannst mir ja dann zurück schreiben, aber bitte nicht per Einschreiben, denn die lieferst Du ja offensichtlich nicht aus.

Danke

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Eine Betriebsanleitung der CIA für Sabotage, die in den 80er Jahren unter anderem in Nicaragua verteilt wurde. Kaum zu glauben, aber die kleine Republik im Mittelamerika wurde damals als so gefährlich eingestuft, wie heute der Iran, Nordkorea und China zusammen. Reagan wird damals so zitiert, dass es eine "Sache der nationalen Sicherheit von überragender Bedeutung" sei, einen der US Regierung genehmen Präsidenten zu installieren. Ein Artikel aus der "Zeit" von 1986 gibt einen kleinen Einblick in den kalten Krieg.

Schlimm damals auch: die Nicaragua-Solidaritäts-Cafes in denen man Nachmittags rumhing, in denen Frauen merkwürdige Kleider trugen, in denen Männer verständnisvoll, aber zornig sein mussten und in denen Tee in Tonschalen serviert wurde. Allein dafür kann und muss man die USA verantwortlich machen.

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