Mittwoch, 8. Februar 2006

Während Herr JochenausBerlin einen interessanten Weg gefunden hat, sein Geld los zu und dabei nass zu werden, habe ich einen anderen gefunden. Ich habe eine Katze und die ist krank.

Die Kleine (3,5 Monate) ist eigentlich ein kleiner, sehr anhänglicher und kerngesunder Sonnenschein, doch seit Montag plagt sie schweres Bauchgrimmen. Ein Anruf beim Tierarzt erbrachte nur den Tipp, dass man der Katze Schonkost geben sollte, was ich tat. Besser wurde es aber nicht, im Gegenteil. Heute wurde es so schlimm, dass ich sie sofort in den Korb steckte und entschlossen Richtung Tierarzt los marschierte.

Nun ist es das mit Tiere und Krankheiten ja so eine Sache. Mangels verbaler Fähigkeiten und nicht so ausgeprägten Hinweisen auf eine Schmerzensregion steht man oft hilflos vor dem Tier, dass einen ebenso hilflos anschaut und maunzt. Man sagt Dinge "Ei, meine Süße, was ist denn. Was hast Du denn nur" und kommt sich dabei nicht unmittelbar blöd vor, sondern nur später ein bißchen.

Für jeden normalen Menschen eine harmlose Situation, die er mit dem Gedanken "Ach, das wird schon" abschließt und der Katze eine Pille verabreicht. Für austrainierte Hypochonder wie mich, ist sowas allerdings eine Katastrophe. Selbstverständlich könnte die Katze an einer extrem seltenen Mutation leiden, oder als erste von einem neuen, höchst gemeinen Virus befallen sein, oder einen Virus haben, der sich hinter einem anderen Virus versteckt. Gegen den es noch keine Medikamente gibt. Oder der superresistent ist. Oder so. Und wenn einem die Phantasie ausgeht, dann hat man immer noch das Internet.

Es sollten Kranken, oder den Angehörigen von kranken Menschen oder Tieren, die zu gleich hypochondrisch veranlagt sind, bei Strafe verboten werden, in solchen Zeiten das Internet zu benutzen. Zwar trifft man auf den ein oder anderen guten Tipp, aber vor allem trifft man auf ebenfalls durchdrehende Hypochonder, die in Comic Sans Blockschrift in merkwürdige Foren reinschreiben, dass ihr Kater seit 24 Stunden nichts mehr getrunken hat, aber hinten alles wie Wasser rausläuft und es ganz bestimmt eine allergische Reaktion ist, oder ein neuer, mutierter Virus, der sich hinter einem anderen Virus versteckt.

Nach der Lektüre dieser Seiten und einer sichtlich unpässlichen Katze bin ich also los gestiefelt. Katze im Korb, Ipod im Ohr, insgesamt nicht weit zu gehen. Dummerweise hatte ich aber vergessen, dass es regnet und so waren nach ein paar Meter nicht nur ich, sondern auch die Katze nass, da es durch die Lüftungsschlitze reinlief. Also ins Taxi.

Beim Arzt leicht besorgniserregende Auskünfte, und das Verbot, die Katze alleine zu lassen, was meine Arbeitsplanung völlig über den Haufen wirft, da für morgen ein Tagestrip nach München angesagt war. Den musste ich absagen, also ins Taxi, Kollegen angerufen, der verständnisvoll aber nicht begeistert war und mich bat vorbei zu kommen, um ein paar Dinge noch zu besprechen, damit nichts schief läuft. Mit dem Taxi also weiter durch ein total verstopftes Berlin, kurz dem Kollegen, der nach Ansicht der Katze volles Verständnis hatte, alles erklärt, wieder raus, mit dem Taxi durch Berlin und wieder nach Hause.

Macht: dreimal Taxi -> 31 Euro. Einmal Tierarzt -> 50 Euro. Gesamt 81 Euro, plus Verdienstausfall morgen. Und das wunderschöne Mädchen ist auch für die nächsten 14 Tage weg. Mmmpf.

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Tullio De Piscopo!

Ich erinnere mich so gut daran, wie ich auf das Stück Mitte der 80er in der Vorort Disko in Bad Godesberg in möglichst weißen Klamotten unter dem brutalstmöglichen Schwarzlicht getanzt habe. Der Freund hatte mich in seinem tiefergelegtem Alfa Romeo GTV6 (Limited Edition) dorthin mitgenommen. Die blondierten Lehrlingsmädchen waren das unerreichbare Ziel, Ibiza war ein Traum, das Abitur noch weit weg. Aber selbstredend konnten wir sehr cool tanzen. Als wir Monate später im Urlaub am "Lago", wo seine Eltern neben einem Ferienhaus auch noch ein kleines Boot ihr eigen nannten, das wir dafür nutzten um zur örtlichen Diskothek zu kommen, hatten wir nicht nur das Boot für nächtliche Fahrten auf dem Lago Maggiore zur Verfügung, sondern auch schon einstudierte Tanzschritte, die ja soviel wichtiger waren, als die kleine Riva.

Sommer!

Tullio De Piscopo - Stop Bajon

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Mit Inhalten bekommt man auch keine Leser mehr, nur noch mit lustigen Bildern oder Brüllen.

[aus der Rubrik: DonDahlmann kommt endlich in den 80ern an, na dann kann es ja nicht mehr lange dauern]

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