Donnerstag, 14. Dezember 2006

Die lustige Welt der Medien

Ab jetzt auch -> Bild Zeitung in "Second Life". Eine virtuelle Zeitung für einen virtuellen Raum in dem Nachrichten über virtuelle Dinge stehen, und in dem auch Anbieter von ausschließlich im virtuellen Raum angebotenen Dingen eine virtuelle Werbeanzeige schalten können. Hätte man das in den 70er Jahren jemanden erzählt, vermutlich wäre schnell nette Menschen mit bunten Pillen gekommen. Irre.

Frage: weiß jemand, wie ich an die Sports-Illustrated'-Ausgabe zur NASCAR-Saison 2006 in Deutschland ran kommen kann? Oder sitzt zufälligerweise einer meiner Leser in den USA und kann mir die Ausgabe besorgen? Ich schick auch Schwarzbrot und Nutella zurück!

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Dienstag, 12. Dezember 2006

Liebe Pharma Industrie

warum immer so versteckt und verschämt?

Keller, der damals in der Presseabteilung eines größeren Pharmaunternehmens in Deutschland arbeitete, war selbst überrascht, als er eines Tages Besuch von einem Mitarbeiter des Verlages erhielt. Man habe ein interessantes Angebot, teilten die Bauer-Leute mit: »Wenn Sie uns 60000 Euro zahlen, können wir dafür sorgen, dass ein bestimmtes Präparat aus Ihrem Haus im nächsten Jahr in drei Artikeln unserer Zeitschriften namentlich erwähnt wird.« [Quelle] Via Boo

Ich mache Euch ein Angebot: Mein Blog hat so rund 50.000 PVs im Monat. Mal mehr, mal weniger. Das sind ziemlich echte Besuche, nicht nur so Leute, die mal irgendwo drüber blättern. Dazu kommt mein Pagerank von sechs bei Google. Wenn ich also in einem Artikel das Präparat XY erwähnen würde, vielleicht sogar mehrfach, dann würde dieser Artikel bei den diversen Suchmaschinen über Jahre relativ weit vorne zu finden sein und nicht wie in einem Magazin, das auf Wochen- oder gar Monatsbasis erscheint, nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Es würde Euch mehr bringen, als jede einmalige Anzeige in einem der Blätter des Bauer Verlags, denn rund 10% meiner jährlichen Besucher kommen per Suchmaschinen hier hin. Davon ausgehend, das täglich mehre Millionen Menschen im Internet auf der Suche nach Informationen über Arzneimittel sind, sollte das Euer Interesse durchaus wecken.

Also Pfizer, GlaxoSmithKline, Merck, AstraZeneca, Johnson & Johnson, Aventis, Novartis, Roche, Bayer, Sanofi, Hexal und sonstige, hier mein absolut ernst gemeintes Angebot:

Für 60.000 Euro bekommt ihr hier nicht nur drei, nicht vier sondern fünf Einträge (längere Berichte, verpackt zum Beispiel in einem Schicksalsbericht, eine Selbsterlebnis, Erlebnisse von Freunden usw.) . Die Berichte werden, nach der Erfahrung die ich mit Opel gemacht habe, auch oft gelesen und kontrovers diskutiert, so dass einer weiteren Erwähnung des Produktes nichts im Wege steht. Die Beiträge würden wie beim Bauer Verlag im Laufe eines Jahres erscheinen und können so saisonal gebucht werden.

Ich wüsste jetzt wirklich nicht, warum Ihr dieses Angebot nicht annehmen solltet. Viel bessere Zahlen haben die meisten Bauer Zeitschriften auch nicht, zumal ich hier auch noch zielgerichtet Besucher bekommen kann, also echte Kontakte mit Feedback, für das ihr normalerweise eine teure Marktforschung machen müsstest.

Das wir das hier öffentlich machen, kann Euch auch nicht stören, denn für Eure Produkte schämt ihr euch doch wohl nicht. Im Grunde ist es ein normaler Einkauf. Wenn ich mir ein neues Auto kaufe, dann weiß ja auch jeder, was so ein Wagen kostet. Des weitern sollte Ihr nicht den Werbeeffekt vergessen, wenn bekannt wird, dass Ihr Euch für 60.000 Euro in ein Weblog eingekauft habt. Der ist gleich mindestens noch mal die Summe wert und das selbst dann, wenn sich Don Alphonso nicht dazu äußert.

Melden könnt Ihr Euch jederzeit unter der Adresse dondahlmann ät gmail dot com.

Also, nur Mut!

Beste Grüße DD

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Sonntag, 10. Dezember 2006

Erstaunlich, was ein Amt in Kombination mit einem "„Verein für familienorientierte Sozialpädagogik" zu leisten im Stande ist. Erst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte war in der Lage, einer behinderten Famlie ihre Kinder wieder zu geben, nachdem sie insgesamt sieben Jahre lang weg waren. Begründung für den Entzug des Sorgerechts: "Sie seien intellektuell nicht in der Lage die Kinder groß zuziehen".

... Am 14. Februar 1997, als die Kutzners ihre Kinder im Verein für familienorientierte Sozialpädagogik in Meppen abgeben mussten. „Wir haben ihnen nicht die Wahrheit gesagt. Wir haben gesagt, dass sie Urlaub machen und da haben sie sich gefreut.“

Das erste Mal wiedergesehen haben die Kutzners ihre Kinder zehn Monate später. Die Mitarbeiter des Vereins machten sie darauf aufmerksam, dass sie Corinne und Nicola nicht umarmen sollten. In den folgenden sechs Jahren haben Annette und Ingo Kutzner ihre Töchter einmal im Monat für eine Stunde in den Räumen des Vereins getroffen.

Annette und Ingo Kutzner kannten die Familien nicht, bei denen ihre Kinder lebten. Aber sie mussten zahlen, für die ungewollte „Fremdunterbringung“ ihrer Töchter, monatlich 200 Mark. Das Jugendamt unterstützte die Pflegefamilien jeden Monat mit 7300 Mark. Damit hätten die Kutzners einen Privatlehrer rund um die Uhr bezahlen können, denn eigentlich sollte ja die drohende geistige Verflachung der Mädchen verhindert werden.

Die ganze Geschichte gibt es bei der Welt

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Samstag, 9. Dezember 2006

Uwe Schünemann, Innenminister aus Schleswig-Holstein Niedersachsen, hat im Stern ein Interview gegeben, in dem er ein Verbot von "Killerspielen" fordert. Er wird wie folgt zitiert:

Dann wird im "Killerspiel" sozusagen nur nebenbei gefoltert und getötet? Das ist pervers.

Finde ich gut. Es braucht mehr Männer wie Schünemann, die sich gegen Folter wenden. Freue mich schon, wenn er Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm verbietet, über den neulich gemeldet wurde

Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm würde im Kampf gegen den Terrorismus auch Informationen nutzen, die möglicherweise durch Folter erlangt wurden

Doof sieht an der ganzen Sache nur der Umstand aus, dass laut Recherchen von Netzpolitik der vehemente Gewaltgegner Schünemann Mitglied in einem Schützenverein ist.

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Das Internet wird nach Ansicht von Bundesinennminister Wolfgang Schäuble zunehmend zum Trainingscamp von Terroristen. (Tippfehler ist ausnahmsweise von der ARD und nicht von mir)

Liebe Terroristen,

gerade eben hat mich mein Innenminister darüber informiert, dass ihr "das Internet", und damit meint er wohl das gesamte Internet, als "Trainingscamp" benutzt. Das geht natürlich nicht. Ich kann meinen Innenminister nicht enttäuschen und muss Euch daher bitten, entweder Eure Kommentare dementsprechend zu kennzeichnen (z.B mit "Terrorist" oder "Verhüllte Sympathisantin") oder bitte das Internet zu verlassen. Grund dafür: mein Feldmarschall Reichs Innenminister Schäuble geht davon aus, dass Terroristen "das Internet" dazu benutzen böse Dinge zu tun. Das möchte ich auch nicht. Ich stehe da auf der Seite meines Innenministers, der sagt: "Es werde daher einer der Schwerpunkte der deutsche Präsidentschaft bei EU und G8 sein, den Missbrauch des Internets zu terroristischen Zwecken zu verhindern." [Quelle]. Jawoll, ja. So geht das ja auch nicht. IWenn ihr Briefe benutzen würdet, dann wäre ich auch dafür, dass man alle irgendwie verdächtigen Briefe lesen würde. Oder wenn ihr Brieftauben benutzen würdet, dann müssten die natürlich alle eingeschläfert werden, klar, denn man muss da konsequent sein im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Ich begrüße auch die folgende Idee: "Mit Online-Durchsuchungen würden die staatlichen Fahnder im einfachsten Fall auf klassische Weise per E-Mail digitale trojanische Pferde und anderer Schadsoftware auf den Ziel-PC einschleusen. Möglich wäre aber auch, dass die Zielperson zum Ansurfen einer unverdächtigen Website gelockt wird, von wo sich unbemerkt im Hintergrund das Spionageprogramm installiert." Und das ohne Gerichtsbeschluss. Dauert ja auch zu lang, so ein administrativer Kram. Da muss mal mit einem eisernen Besen gekehrt werden, und zwar überall, wie Mario Sixtus in seinem monatlichen Posting treffend anmerkt.

Danke DD

P.S.: Aber sooo einfach wird das immerhin auch nicht mit den "Online Durchsuchungen

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