Mittwoch, 30. August 2006

"Merkel führte die mangelnde Zustimmung zu den bislang von der Regierung beschlossenen Maßnahmen auf Enttäuschungen in den Vorjahren zurück. "Daher ist das Vertrauen der Menschen in politische Arbeit schon ein Stück weit verbesserungsbedürftig." Weiter hänge aber die Skepsis vieler Bürger "sicher auch damit zusammen, dass wir eine große Anzahl harter Maßnahmen getroffen haben", zum Beispiel Steuererhöhungen oder die Rente mit 67. "

Nein, das Problem ist nicht die Rente mit 67 oder die 3% mehr Mehrwertsteuer. Das Problem ist die Art und Weise mit der versucht wird, die Probleme dieses Landes mittels kleiner Halblügen dem Volk nahe zu bringen. Das Problem ist das totale Versagen von Hartz IV, und das verzweifelte Festhalten an diesem Ungetüm, obwohl man weiß, dass es mehr Geld kostet, als das alte System (das zugegebenermaßen auch schlecht war). Das Problem ist, dass man das Thema Bürgergeld nicht angeht. Das Problem ist die zunehmende Privatisierung von lebenswichtigen Staatseigentum, wie auf dem Strommarkt, unter dem die Bürger nur noch leiden, weil die Kartelle über sie lachen. Das Problem ist, dass ihr daraus nicht gelernt habt, sondern das beim Wasser genauso machen wollt. Das Problem sind lächerliche Kindergartenspiele in den Parlamenten. Das Problem ist, dass man das Gefühl nicht los wird, dass der Staat sich immer mehr aus seiner eigentlichen Aufgabe, der Versorgung und Umsorgung seiner Bürger, zurückzieht, und sich stattdessen vor ihm schützen will, in dem er immer mehr "Sicherheit" einführt. Das sind die Probleme und nicht die Rente mit 67. Und solange die Politker damit weitermachen, die Bürger als Idioten zu behandeln, die man vor sich selbst schützen muss, dürfen sie sich auch nicht wundern, wenn man sie nicht mehr ernst nimmt und sich andere Alternativen sucht.

"Müntefering bezeichnete es als "unfair", dass die Koalitionsparteien an ihren Versprechen im Wahlkampf gemessen würden."

Hahaha. Q.e.d. Aber immerhin ehrlich. Quelle

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