Donnerstag, 10. August 2006

US Präsident Bush sprach gerade von "islamic fashists". Das ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Ausdruck höre, aber ich habe diesen Begriff noch nie aus dem Mund eines nennenswerten Politikers gehört. Nicht mal bei "Fox News", die ich seit ein paar Tagen bis zur Schmerzgrenze dank dieses kleinen Programms ertrage.

Zur Zeit ist es zu früh über die Hintergründe der im Fernsehen dargestellten versuchten Anschläge zu spekulieren. Ob es, wie letztes Jahr am 7.7 bei den Anschlägen in London, wieder eine pakistanische Terrorgruppe war, die diesen, wenn die Aussagen stimmen, wirklich unfassbaren Anschlag geplant haben, oder doch jemand ganz anderes. Die britische Polizei hält sich dieses Mal sehr bedeckt, was Namen und Hintergründe angeht.

Man sollte aber nicht das ganze Bild vergessen. Im Libanon und im Irak gibt es einen klassischen Stellvertreterkreig zwischen USA/Israel und dem Iran. Bei Fox News und wohl nicht nur dort, bemüht man sich händeringend eine Verbindung zwischen dem Iran und der Hisbollah herzustellen. Gestern geisterte ein paar Stunden lang bei Fox News die Meldung rum, man habe iranische Soldaten im Libanon tot aufgefunden. Irgendwann verschwand die Meldung wieder ohne dass sie von Fox richtig gestellt wurde. Im Netz war diesbezüglich jedenfalls nichts zu finden.

Und jetzt spricht Bush von "islamischen Faschisten" und legt also noch mal eine rethorische Schippe oben drauf. Ohne irgendetwas andeuten zu wollen, bin ich doch mal in den nächsten Tagen gespannt, welche Ergebnisse die britische Polizei bzgl. der Anschläge präsentieren wird.

[Dies ist nur ein Teil eines Artikels über Fox News und die Sprache dessen, was wir Nachrichten nennen. Die aktuellen Ereignisse haben mich dazu bewogen schon mal was ins Blog zu stellen. Bitte um Nachsicht, wenn wenn ich manche Dinge nur angedeutet habe, ich schreib dazu in den nächsten Tagen mehr]

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