Dienstag, 29. August 2006

Werde ich nie verstehen, diesen Selbstdarstellungs Journalismus. Diese mit roten Wangen gestellten Fragen. Und überhaupt Fragen, auf die man noch keine Antwort bekommen hat. Das ist wirklich eine schlimme Krankheit mancher Journalisten, die aber meist daher rührt, dass sie selten zu einem Interview gehen, sondern vom Vorgesetzten geschickt werden. Natürlich mit der Anweisung, diese oder jene besonders infame/unverschämte Frage zu stellen, damit man einen guten Aufhänger hat. Weil sich die Journalisten das nicht trauen, stellen sie erst so ein paar unverfängliche Fragen, quasi um das Tier vor ihnen ruhig zu stellen, um dann überraschend mit der investigativen Hammerfrage zu kommen. Und wundern sich dann, wenn der Gesprächspartner keine Lust hat zu antworten. Da wird eine Pressekonferenz, wo man nur eine Chance auf eine Frage hat, mit einem Interview verwechselt. Und gleichzeitig kommt so eine eklige von "Unten-nach-oben-fragen" Attitüde, so eine RTL mäßige an die Zielgruppe Anbiederung, es den "Großen" jetzt mal so richtig zu geben. Aber die Entlarvung der "Bösen" oder die Entzauberung der Macht oder des Images gelingt nur, wenn man auf dem gleichen Niveau arbeitet, und nicht wenn man sich in die Rolle der fragenden grauen Haselmaus begibt, der mal zufällig ein Interview gewährt wurde.

Ich hab Interviews immer als Gelegenheit zu einem Gespräch gesehen. Natürlich hätte man gerne die ein oder andere Frage beantwortet. Manchmal kommt man im Verlaufe eines Interviews dazu, manchmal eben nicht. Das ist oft nicht schlimm, denn in einem netten Gespräch bekommt man meist Antworten, mit denen man so auch nicht gerechnet hat und die meist sogar spannender sind, als das, was man eigentlich wissen wollte. Es ist eben ein Gespräch, das etwas intensiver ist, weil man wenig Zeit hat. Nicht alle Interviews, die ich auf diese Art geführt habe, sind gut gelaufen. Manchmal war es nicht druckbar, manchmal war es fabelhaft, aber bis auf wenige Begegnungen hat die Art, meine Art von Interviews, immer sehr schön funktioniert. Manche gingen weit über die verabredete Zeit hinaus, bei manchen habe ich sogar das Band zwischendurch ausgemacht, weil man auch nicht alles schreiben muss, was man in einem Gespräch so erwähnt. Mit diesen rotwangigen Fragen, die eine Antwort schon beinhalten, kann ich nix anfangen. Ist auch nicht unbedingt das, was ich von Blogs erwarte, wo man doch so viel mehr Zeit hätte, sich mit seinem Gesprächspartner zu beschäftigen, anstatt vorgefertigte Fragen zu stellen.

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Man hat nach mir geworfen, und ich habe es nicht mitbekommen. Schulligung. Jetzt aber!

Warum blogst Du? Das ist eine sehr gute Frage. Ich möchte an dieser Stelle der Fragestellerin für diese Frage danken und sagen, dass solche Fragen, viel zu selten gestellt werden. Wir, und damit meine ich alle Deutsche, müssen uns fragen, wo wir stehen und wo es mit uns und diesem Land hingehen soll. Wir müssen ehrlich sein und auch den unangenehmen Antworten ins Gesicht sehen. Nur so können wir uns für Zukunft einrichten und unseren Kindern ein Land hinterlassen, in dem sie auch weiter glücklich und zufrieden leben können.

Seit wann bloggst Du? Ich hab ja früher ins Internet geschrieben. Das habe ich deswegen gemacht, weil man noch keine Blogs kannte. Ich finde das im übrigen lustig. Das Internet gibt es seit Anfang der 90er Jahre. Kurze Zeit später gab es wahnsinnig große Seiten die erst komplett in Javascript, später in Flash programmiert waren. Es gab riesige, sinnlose Shoppingportale und wahnsinnig komplizierte Online-Zahlungsmethoden und Sicherheitskrempel. Aber die einfachste Sache, textbasiertes html Seiten mit Community Anschluss, also ein Blog, gibt es erst seit Anfang 2000. Seit dem bloggte ich auch und schrub nicht mehr ins Internet. Seitdem die Weblogsbedeutungsmafia, einige 2.0 Claqueure und PR Blogberater definieren wollen, was ein Blog ist, wie man es zu nutzen hat und was man darin tun darf, schreibe ich wieder ins Internet.

Selbstportrait?

Warum lesen Leser Dein Blog? Ich glaube, die meisten Besucher dieses Blogs kommen hier gar nicht her, weil sie was lesen wollen, sondern weil sie meine unfassbar tolle Blogroll als Hüpfburg in andere Gefilde des Internet nutzen wollen. Das war natürlich gelogen. Die meisten kommen um meinen Shop zu plündern, bzw. meine Wunschliste zu leeren. Manche lesen hier auch, weil sie mich mögen. Andere, weil sie mich nicht leiden können. Ein Phänomen, dass ich noch nie verstanden habe, warum man zwanghaft Seiten von Leuten lesen muss, die man nicht leiden kann.

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam? don dahlmann

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit? Ach, natürlich alle. Prinzipiell sollten unter allen Blogeinträge mindestens 150 Kommentare stehen. Und zwar so aufgeteilt -> 50 Lobhudelnde Kommentare -> 20 Kommentare von Leuten, die mich nicht leiden können -> 20 Kommentare von Leuten die das zwar nicht ganz so sehen, aber in einigen Punkten denen Recht geben müssen, die mich nicht leiden können, weil früher alles besser war -> 40 Kommentare von Leuten, die sich den ersten 50 anschließen und den 40 folgenden Kommentatoren Geschmack und moralisches Urteilsvermögen absprechen -> 20 Kommentare von Lesern, die Monate später den Eintrag finden, alles noch mal hochkochen -> 1 Kommentar von Sascha Lobo, der allen Kommentatoren die nötige Lässigkeit abspricht und sie auf Foren von Windelfetischisten verweist, wo man sicher solche Diskussionen gerne sehen würde.

Dein aktuelles Lieblings-Blog smart.antville.org

Wieviele Feeds hast Du abonniert? 463

Welches Blog hast Du zuletzt gelesen? loronix.blogspot.com

An welche zwei Blogs wirfst Du das Stöckchen weiter? Hat irgendjemand diesen Fragebogen noch nicht beantwortet??? Ja!

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Darauf muss man ja auch erstmal kommen. Der allseits beliebte Muppet Song "Mah Na' Mah Na' " (Video) stammt gar nicht aus der Feder von Jim Henson oder einem anderen, liebliche Kinderlieder komponierenden Komponisten, sondern aus der Feder eines Italieners, der die Musik für einen dokumentarischen Softporno geschrieben hat. Ein Film, der "concentrates on showing scenes of wife swapping, porno movies, lesbian nightclubs, biker gangs, Walpurgis Night celebrations and examining Swedens drug, drinking and high suicide problems...". wie man hier lesen und hören kann

Das für mich schlimme an dieser Entdeckung, ist nicht die Tatsache, dass ich jahrelang die Musik eines Pornostreifens vor mich hingesummt habe, sondern, dass es eine Seite gibt, auf der man per Mailorder und Kreditkarte unfassbare Schätze ergattern kann. Filmmusik aus den 60ern ebenso wie die TV Musik aus "Manni, der Libero". Allein was Diggler Records so auf Lager hat, reicht, um mein Budget für die Musikeinkäufe der nächsten Monate zu sprengen.

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