Gestern Abend das erste Mal in meinem Leben auf einer Lesbenparty gewesen. Berlin ist nämlich eine derartig weltoffene Stadt, dass man sogar als Mann auf einer Lesbenparty rein gelassen wird. Allerdings nur in Begleitung einer Frau, die quasi für einen verantwortlich ist. Frauen haften für die mitgebrachten Männer. Mir wurde sowohl am Eingang, als auch an der Garderobe noch einmal von den Angestellten mitgeteilt, dass dies eine Lesbenparty sei und ich auf jeden Fall die Frauen in Ruhe lassen soll, die ja hier seien, um endlich mal in Ruhe gelassen zu werden. Das hätten sie mir gar nicht sagen müssen.
Wenn man auf einer Party ist, auf der nur Frauen sind, ist es nämlich naturgemäß so, dass sich von den anwesenden Damen absolut niemand für einen interessiert. Man ist quasi Luft, oder, wenn man wie ich die halbe Nacht vor der Bar rum steht, bestenfalls eine Säule, die den Weg zum Bier versperrt. Das bedeutet, dass man sich eigentlich so verhalten kann, wie das man das normalerweise nur zu Hause macht, wenn man ein sehr langes, extrem verregnetes Wochenende alleine im Bett verbringt. Man kann in ausgelutschten, aber extrem gemütlichen Klamotten rum hängen und muss nicht dauernd den Bauch einziehen. Wenn ich Männern einen Tipp geben soll, wo sie mal einen netten Abend verbringen können, so ganz ohne Stress, Testosterongehabe und Gedanken über den mangelnden Sport, dann ich kann ich nur empfehlen, auf eine Lesbenparty zu gehen. Es ist auf Lesbenpartys einfach so, dass man als Mann angesehen wird, als würde man gerade ungefragt die Umkleidekabinen bei H&M betreten. Nach einer Zeit gewöhnen sich aber beide Seiten daran und einmal wurde ich sogar angesprochen, weil jemand Feuer haben wollte. Als ich dies gentlemanlike umsetzen wollte, wurde mir das Feuerzeug freundlich aber bestimmt aus der Hand genommen. Daraufhin habe ich an der schmalen Treppe auch nicht mehr gewartet und den Damen den Vortritt gelassen, zumal ich bei der Anzahl der anwesenden Damen auch nicht wirklich voran kam.
Allerdings, dass muss ich der Fairnesshalber erwähnen, ist das mit der Musik so eine Sache. Da wo ich war, lief eine Mischung aus "Best of 80er", neue Neue Deutsche Welle und einem ambitionierten Alternative Sampler eines obskuren britischen Kleinstlabels. So folgte auf "Voyage, Voyage" (Desireless, ausgerechnet) irgendwas von den Chemical Brothers und die DJane (Nina Queer, Startseite nicht sooo bürotauglich) wurde nicht müde einen bunten musikalischen Strauss zu binden, der mir etwas zu...ähmmm... farbenfroh war. Ich werd halt alt. Auf der anderen Seite auch noch nicht so alt, denn es gab nur ein Lied das ich nicht kannte. (Irgendwas von Mia. Wer ist Mia?). Dafür lief nicht: "Like The Way I Do" von Melissa Etheridge, das ich eigentlich erwartet hatte. Aber, so wurde mir mehrfach erklärt: dieses Lied läuft nur auf Schwulen- und Studentenpartys. Die Melissa Etheridge der Lesbenszene scheinten "Wir sind Helden" zu sein, die meherere Mal liefen. Robbie Williams wurde aber auch frenetisch gefeiert. Ebenso Madonna. Wahrscheinlich ist dies dass geheime Rezept für eine Weltkarriere. Hat man einen Song, der sowohl auf Lesben, als auch auf Schwulenpartys läuft, hat man es geschafft und kann schon mal ein Appartement in New York anmieten.
Später, nach dem ungefähr 150sten alkoholfreien Becks, in den Elektroraum gegangen. Dort sang eine Dame zu elektronischer Musik die von einer fantastischen DJane aufgelegt wurde. Die Dame sang sehr schön irgendwas auf Französisch, mit schönen flächigen Sachen im Hintergrund, die den kleinen Raum ganz schön auf Zack brachten. Das führte dazu, dass einige der anwesenden Dame ihre Contenance ablegten und übereinander herfielen. Meine gute Erziehung sagte mir, dass es Zeit sei sofort zu gehen. Eine halbe Stunde später Was ich dann auch tat, da die Begleitung, die für mich für mich verantwortlich zeichnete, mir mittlerweile auch abhanden gekommen war.
So - wer jetzt enttäuscht von diesem Bericht ist, wenn hier männliche Leser erwartet haben, ich würde über ausschweifende Orgien berichten, über Frauen, die sich gegenseitig ausziehen, abknutschen und Sachen machen, die hier gar nicht erwähnen will, weil ich sonst noch mehr blöde Google Anfragen habe, dem sei diese Geschichte erzählt: eine Bekannte kam erbost von der Toilette wieder und berichtete, dass sie dort zweier Beine ansichtig geworden sei, welche bewegungslos unter den Toilettentür hervorragten. Zunächst machte sie sich Sorgen, es könne sich um eine erkrankte Schwester handeln, welche vielleicht mit der rückwärtigen Seite ihres Schädels auf irgendwas Festes gefallen sei, musste aber dann feststellen, dass es sich um zwei Damen handelten, die wohl etwas kompliziert sexuelles auf der Toilette gemacht hatten. Dies, so die Dame, sei ihr, die wirklich viel unterwegs sei, noch nie auf einer Party zu Augen gekommen. Mit anderen Worten, liebe Google Sucher, die gerade "Lesben Party lecken" ins Suchfeld getippt haben: auf Lesbenpartys geht es genauso wild zu, wie auf einer Pfarrhaus Jugendfeier in Oer-Erkenschwick.
Dank an dieser Stelle an Frau F. die die Verantwortung für mich mannhaft übernahm und an die anderen Damen, die nicht müde wurden sich darüber Sorgen zu machen, dass mich langweilen könnte. Hab ich nicht, es war ein sehr netter Abend mit einer lustigen Party.
Neues aus den Google Suchanfragen:
'Wenn die Vögel vom Himmel fallen' Nicht dran lecken
gratis klingeltone über usb Keine Ahnung, ob es welche per USB gibt. Ich würde es erstmal im Internet versuchen
naturveranlagt Was? Will ich das genau wissen? Ich glaube nicht. Auf der anderen Seite: man soll sich ja immer weiterbilden
umckaloabo Das habe ich erstmal selber googlen müssen
große brüste Ich kann mit vielem dienen, aber damit gerade nicht
schweizer fohlenfleisch Ist das sexuell gemeint? Eine neue Umschreibung für einen Teenie-Fetisch?
don.antville.org Bitte schön: don.antville.org
Live Sex Privat Umme Ja, eine Lösung für diese Frage ist nicht leicht zu finden. Die Antwort könnte entweder in den Suchergebnissen "schweizer fohlenfleisch" liegen, oder darin, dass man eine Freundin hat.
ich wollte in den hals gefickt werden Aua.
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