Montag, 5. Mai 2008

"Unbelievable,'' said Laura Martin, an analyst at New York- based Soleil Securities Corp. "This is management putting its employees and its job security ahead of current Yahoo shareholders' interest.''

Genau. Unglaublich. Wie kann man nur die Interessen der Angestellten so hoch bewerten. Wo kommen wir denn da hin? Kommunismus!

Manchmal, wenn ich einen Blick über meinen schmalen Tellerrand werfe und versuche, mich in das Denken mancher Manager einzudingsen, bekomme ich schon ein wenig Angst. Man könnte ja jetzt sagen: "Ach, ist doch hübsch. Die werden an ihrer eigenen Gier schon zugrunde gehen, da hol' ich mir jetzt was Popcorn und schaue zu." Dummerweise ist man, ob man es nun will oder nicht, ja Teil des Systems, aus dem man sich nicht lösen kann. Nicht mal als Schafhirte in Neuseeland. Wie merkwürdig verzweigt das Wirtschaftssystem mittlerweile ist, sieht man an der Lebensmittelkrise, die weiter vor sich hin gärt, ohne das jemand da wirklich verstehen würde, was genau da vor sich geht. In der letzten "Zeit" gab es einen Artikel zum Thema, in der die Warenterminkontrakte verantwortlich gemacht wurden. Es ist wohl so, dass eine Seite auf einen höheren Preis spekukliert und den Kontrakt mit Gewinn dann weiterverkauft an jemanden, der auf einen noch höheren Preis geht. Das erinnert fatal an das Dominospiel bei den Krediten in den USA, nur dass hier die gesamte Welt dranhängt. Der Zynismus ist halt, dass die, die da auf höhere Preise wetten, auch die sind, denen es meist egal ist, was die Milch oder der Reis kostet. Genauso wie es den Angestellten der Banken wurscht war, ob da einer sein Haus überbewertet oder nicht. Da muss man sich am Ende über Sätze wie den da oben auch nicht wundern. Und das die Moral im Geschäft völlig hinüber ist. Die Welt ist eine Mischung aus den Albträumen von Foucault, Orwell und Postman.

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