Here comes the neighbourhood...

Arcor zeigt sich sehr zuversichtlich, dass ich in ca. vier Wochen auch wieder ein Internetz habe. Muss ich halt analog auf dem Balkon sitzen.

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Ich war gestern für fünf Stunden auf einem Schiff eingesperrt, auf dem alle Werber aus Berlin waren. Da hab ich zum Beispiel gelernt: Damen tragen jetzt gerne wieder Gummistiefel in rosa, hellblau oder weiß. Herren tragen komische Mützen auf dem Kopf, so Netz-Dinger, wie man sie auf dem Kopf tragen muss, wenn ein Loch drin hatte.[Es gab einige böse Scherze an unserem werbefreien Tisch, in denen ein Zusammenhang zwischen OP Mützchen, Loch im Kopf und Werber hergestellt wurde] Die Damen haben die Haare irgendwie hinter dem Kopf zusammen gesteckt, während vorne eine Haartolle quer über die Stirn gelegt wird, die sich gegen die Newtonschen Gesetze verhielt und wahrscheinlich, wie so vieles andere bei den Damen, angetackert waren. Herren tragen gerne Anzüge, die alt aussehen, es aber in Wahrheit gar nicht sind, sondern von einem russischen Designer stammen, was ich ungefähr so sinnvoll finde, wie eine alte Jeans weg zu werfen, um sich dann eine neue zu kaufen, die schon alt aussieht. Ich saß also fünf Stunden in einer Art "Hell of the cell", einer modernen Form der offenen Psychiatrie und starrte, während ich sehr, sehr, sehr viel Bier in meinem Kopf tat, fortwährend auf Gummistiefel. Für einen klitzekleinen Moment hatte ich die Idee, in den Rumpf des Schiffes zu wandern, die Flutventile zu öffnen und dem Werbenachwuchs eine Chance zu geben, aber ich war ja selber auf dem Boot, deswegen habe ich es lieber gelassen.

Als ich noch viel mehr Bier und zwei Danziger Goldwasser in meinem Kopf hatte, bin ich zum dem Mädchen mit den rosa Gummistiefeln gegangen und hab sie gefragt, ob das nun eine neue Mode ist, Verzweiflung wegen Schweißfüßen oder ein merkwürdiger Fetisch, den ich interessanterweise noch nicht kennen, mir aber zumindest mal gerne anschauen würde. Ich wurde sehr, sehr, sehr böse angeschaut und bekam keine Antwort. Nicht mal den Hauch eines Lachens erntete ich für meine lustige Frage. Da wundert es mich nicht, wenn die Werbung in Deutschland so wenig Humor hat!

Auch nicht humorvoll ist es, wenn man nächsten Morgen aufwacht und weiß, dass man das Aspirin schon verpackt hat und dass man nun den ganzen Tag mit so [macht eine sehr ausladende Handbewegung] einem Schädel Kisten hin und her schleppen muss. Und ich sach noch - trink nicht so viel, sach ich, is besser wegen später. Aber nein, der Herr will ja nicht hören. Aber was sollte ich denn zwischen all den Menschen auch anderes tun?

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Danke, Ebay.

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Was wird das eigentlich für ein Tag, wenn man aufsteht (kurz vor neun, mein freier Tag heute) und als erstes ein U2 Stück im Kopf hat? (Where the streets have no name - heißt das glaub ich, ich kenn mich mit U2 nicht so gut aus).

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Liebe Telekom,

ich muss Dir leider sagen: Es geht nicht mehr. Sicher, nach einer so langen Zeit kommt das sicher überraschend für Dich. Aber leider hast Du einen erklecklichen Beitrag zu dieser Trennung beigesteuert. Ich sag es Dir jetzt mal direkt, denn nur noch so kann ich mit Dir reden: Nach vielen Jahren, Umsummen von Gebühren in diversen Hotlines, willenlos geschalteten Rufnummern, zwei verschlampten Umzugsanträgen in den letzten 8 Tagen und der Aussage, nun sei es zu spät, jetzt müsse ich meinen Anschluss komplett neubeantragen, was leider 99 Euro kostet und vor Juni leider nicht gehe, müssen wir uns nun trennen. Vielleicht ist es in den letzten Jahren auch einfach zu viel geworden. Für Dich. Für mich. So wie in einer langen Beziehung, die am Ende nur noch aus genervter Routine besteht. Natürlich fühlt es sich ein wenig komisch an. Aber ich kann leider nicht sagen, dass ich das Gefühl habe, einen Verlust erlitten zu haben. Zu groß waren unsere Differenzen, vor allem, was Deine Stimmung am Telefon anging. Da hab ich mich oft gefragt: "Warum mache ich das eigentlich noch?" Aber man ist ja bequem. Jetzt werd ich also nächste Woche ohne Dich umziehen. Und ja, es gibt schon jemanden anderen. Das mag Dir jetzt unfair erscheinen, vielleicht ein wenig schnell, aber unsere Kommunikationsprobleme sind ja nicht neu. Sie reichen weit zurück, ich weiß schon gar nicht mehr wie weit. War der Bruch vor zwei Jahren, als ich schon mal drei Anschlußaufträge gestellt habe, zwei davon verschwanden, einer geschaltet wurde um dann einen Tag später wieder abgeschaltet zu werden und Du mich so auf eine lange Odysee durch Hotlines gezwungen hast? Oder wie war das vor einem Jahr, als Du mein DSL mit der Behauptung abgestellt hast, ich hätte nicht gezahlt, obwohl Du eine Einzugsermächtigung hast und den DSL Betrag in dem Monat gleich doppelt ab- und wieder aufgebucht hast? Oder die Nummer in Hamburg, damals mit dem Büro, als Du mir schriebst, Du würdest am Tag des Umzugs kommen, und alles wieder gut machen, aber dann kamst Du nicht, und ich mußte eine Fotoagentur zwei Wochen per Handy leiten. Oder die Tatsache, dass ich jetzt meine Hauptmailadresse ändern muss. Ach, egal.

Naja, ich will es nicht zu lang machen. Ich bin ehrlich gesagt auch ein wenig sauer, denn Du bescherst mir mit Deiner letzten Aktion nun mind. vier Wochen eine Telefon- und Internetlose Zeit zu Hause. Was Vodafone freuen wird, und irgendwie freue ich mich sogar mit denen, obwohl ich weiß, dass die auch nicht viel besser sind. Da siehste mal, wie weit Du es getrieben hast.Deswegen lasse ich Dich nicht mit einem Gefühl der Trauer zurück, sondern eher mit Wut und ein wenig Verzweiflung. Letzteres vor allem, weil ich weiß, dass Du Dich wohl nie ändern wirst.

Machs besser in Zukunft Don

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