-
Tolkien, John Ronald Reuel – Der Herr der Ringe Nein. Zweimal versucht, nie geschafft. Film fand ich ok. Ich kann mit so Fantasyzeug eh nicht viel anfangen. Da stell ich mir Leute vor, die Rollenspiele spielen und dabei Chips essen. Ich habe bei solchen Leuten immer das Gefühl, dass ihnen vielleicht ein wenig Gartenarbeit bei ihren Problemen helfen würde.
-
Bibel Alles gelesen. Ist aber lange her. Ich hab auch leider keine im Haus, hätte aber gerne eine. Die, die man umsonst bekommt, sind aber immer so tendenziös übersetzt und geilen Stellen haben sie rausgestrichen.
-
Follett, Ken – Die Säulen der Erde Nein. Geht nicht. Nie. Einmal "Die Nadel" versucht.
-
Süskind, Patrick - Das Parfum Langweilig. Sterbenslangweilig.
-
Saint-Exupéry, Antoine de – Der kleine Prinz Ich hatte mal Bettwäsche mit dem kleinen Prinz drauf. Das muss reichen.
-
Mann, Thomas – Buddenbrooks Lese ich, wenn ich 70 bin und so ein fanatischer Pedant wie Mann. Dann komm ich auch sicher mit der Sprache klar.
-
Gordon, Noah – Der Medicus Wasn ditte? Heimatroman?
-
Coelho, Paulo – Der Alchimist Das hab ich nun gerade nicht gelesen. Ich hab dieses "Ich sass am Ufer des dingens und weinte" gelesen. Es war nett.
-
Rowling, Joanne K. – Harry Potter und der Stein der Weisen Nein. Will ich nicht. Auch nicht auf Englisch. Siehe Fantasykacke weiter oben.
-
Cross, Donna W. – Die Päpstin Reingeblättert, gelacht, weggetan.
-
Funke, Cornelia - Tintenherz ???
-
Gabaldon, Diana – Feuer und Stein ???
-
Allende, Isabel – Das Geisterhaus Nein, ich mag keine Telenovelas
-
Schlink, Bernhard – Der Vorleser Es gibt einen Film, der heißt "Die Vorleserin" und erregt mich deutlich mehr.
-
Goethe, Johann Wolfgang von – Faust. Der Tragödie erster Teil Doch, gerne gelesen. Sehr oft sogar. Schönes Setting, schöne Geschichte. Homunkulus ist ein schönes Wort.
-
Ruiz Zafón, Carlos – Der Schatten des Windes Kenn ich nicht.
-
Austen, Jane – Stolz und Vorurteil Von der hab ich mal was anderes aus dem Bücherschrank meiner Mutter gezogen, als ich Weihnachten bei meinen Eltern war und mir sehr langweilig. Ich hab dann lieber aus dem Fenster geschaut und später ein wenig im Garten gearbeitet.
-
Eco, Umberto – Der Name der Rose Eco ist schon sehr klasse. Leider ein wenig detail verliebt, was mich ein wenig fertig macht. Aber dank Eco habe ich gelernt, in Büchern ganze Abschnitte rücksichtslos zu überblättern und trotzdem glücklich zu sein.
-
Brown, Dan – Illuminati Als Hörbuch, wenn man stundelang im Zug sitzt ok. Zum lesen schrecklich.
-
Fontane, Theodor – Effi Briest Ich glaube, Fontane gehört auch zu denen, die irgendwann nur noch einer sehr kleinen Gemeinde bekannt sein wird. Zu recht.
-
Rowling, Joanne K. – Harry Potter und der Orden des Phönix Siehe oben.
-
Mann, Thomas – Der Zauberberg Gelesen! Zweimal.
-
Mitchell, Margaret – Vom Winde verweht Hahaha
-
Hesse, Hermann – Siddhartha Das haben Frauen gelesen, die diese merkwürdigen Oberteile an hatten, die knapp unter Brust eingeschnürt waren, sich glockenmäßig über das Becken wölbten und jede Frau so aussehen ließen, als hätten sie die Figur einer Elefantenkuh. Das haben Männer gelesen, die mit solchen Frauen schlafen wollten.
-
Mulisch, Harry – Die Entdeckung des Himmels Nop.
-
Ende, Michael – Die unendliche Geschichte Ich hatte mal Momo auf drei Schallplatten. Ansonsten, siehe Fantasy und Gartenarbeit.
-
Hahn, Ulla – Das verborgene Wort Kennichnich
-
McCourt, Frank – Die Asche meiner Mutter Wer liest ein Buch mit so einen Titel?
-
Hesse, Hermann – Narziß und Goldmund Siehe Bekleidungs- und Sexfragen oben.
-
Zimmer Bradley, Marion – Die Nebel von Avalon Erwähnte ich schon, das Gartenarbeit wirklich entspannend sein kann?
-
Lenz, Siegfried – Deutschstunde Nein. Nein. Nein. Schwere, deutsche Kost. Das wurde doch nur in diese blöde Liste aufgenommen, damit er nicht beleidigt ist.
-
Márai, Sándor – Die Glut Das mag ich nicht so von ihm. Sehr, sehr lesenswert ist allerdings seine Autobiographie, die spannend und sehr traurig ist.
-
Frisch, Max – Homo Faber Siehe Hermann Hesse.
-
Nadolny, Sten – Die Entdeckung der Langsamkeit Dreimal versucht. Ich finde, dafür hab ich irgendwas verdient.
-
Kundera, Milan – Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins Das haben die Frauen gelesen, die bei "Der mit dem Wolf tanzt geweint" haben. Und die Männer, die mit diesen Frauen schlafen mussten.
-
García Márquez, Gabriel – Hundert Jahre Einsamkeit Eins dieser Bücher, dass ich gelesen, zugeklappt und sofort wieder vergessen habe
-
Irving, John – Owen Meany Was haben eigentlich alle mit Irving? Man sagt, er sei so lustig, aber ich konnte nie, nie lachen. Ich fand ihn einfach nur langweilig. Aber ich war auch noch jung, als ich ihn das letzte Mal las. Eine neue Chance? Oder doch lieber eine X-Box kaufen?
-
Gaarder, Jostein – Sofies Welt Ja. Gutes Buch. Besser als die "philsophische Hintertreppe".
-
Adams, Douglas – Per Anhalter durch die Galaxis Ja. Ich fands lustig. Damals. Heute tue ich mich mit dem Hauruck-Humor etwas schwerer.
-
Haushofer, Marlen – Die Wand Tja.
-
Irving, John – Gottes Werk und Teufels Beitrag Gibt als Film. Musste ich weinen.
-
García Márquez, Gabriel – Die Liebe in den Zeiten der Cholera Siehe oben irgendwo. Wer liest eigentlich diese ganzen Spanier/Mittelamerikaner? Das können doch nicht die ganze Zeit diese Hesse-lesendenFrauen mit den merkwürdigen Kleidern aus dem Nicaragua-Komitee sein.
-
Fontane, Theodor – Der Stechlin Vielleicht treffen sich in 200 Jahren Fontane Junkies heimlich in der Uckermark
-
Hesse, Hermann – Der Steppenwolf Jetzt reicht es aber.
-
Lee, Harper – Wer die Nachtigall stört... Nicht gelesen.
-
Mann, Thomas – Joseph und seine Brüder Is gut jetzt
-
Strittmatter, Erwin – Der Laden Kenn ich nicht.
-
Grass, Günter – Die Blechtrommel Film gesehen. Neulich laut stöhend "Im Krebsgang" gelesen. War aber ok, da ich die dreimillionen Handlungsfäden einfach ignoriert habe.
-
Remarque, Erich Maria – Im Westen nichts Neues Ja. Doppel Ja. Letztes Jahr noch mal gelesen. Ich mag diese klare Sprache und halte es für eine größten literarischen Leistungen, selbst erlebtes Grauen so verpacken zu können.
-
Schätzing, Frank – Der Schwarm Drei Tage gebraucht. Aber auch nur, weil ich den "Eco-Lesestil" angewendet habe. Fürn Urlaub.
Idee und Liste von der Frau Mutant rücksichtslos geklaut. Die Reihenfolge der Bücher hat das ZDF ermittelt. Was einem manches klar werden läßt.
Stimmengewirr im ICE 1615. Man telefoniert. Man sagt Dinge wie "Haha, die sind doch insolvent" und "Rufen Sie doch bitte mein Büro an, ob ich Zeit habe" und "Nein, dass habe ich dem doch gesagt, dass wir das nicht so machen können, ich hab sogar ein Paper rübergegeben, so geht das nicht, das paßt nicht in den Businessplan, da müssen wir morgen noch mal drüber reden". Ich könnte mich leicht ausklinken, einfach die Stöpsel in die Ohren, ein wenig "Yello" oder "Mirah" und aus die Laube. Aber die Stimmen reden ja weiter. Das umgibt mich ja trotzdem, da kann ich machen was ich will. Ich kann nur weiter in meiner Gedankenblase sitzen und meinen Tagträumen hinter her hängen. Was man so redet, denke ich. Und weiter, dass das alles nur mit Funktionieren zu tun hat. Reines, funktionales reden. Problemchen, die man in spätestens einer Woche wieder vergessen hat. Aber jetzt ist es von einer so unfaßbaren Wichtigkeit, dass die Welt untergeht, wenn man nicht redet. Bahnhof Zoo stehen alle auf und stellen sich brav in eine Reihe. Dunkle Mäntel, schwarze Laptoptasche. Blick auf die Uhr. Alles ist so hübsch optimiert auf das Funktionieren, und ich frage mich, wie die das schaffen. Wie die das hinbekommen, das mit dem tadellosen Funktionieren. Es ist mir ein Rätsel. Dieses scheinbare Wissen um die richtigen Sätze, die richtigen Dinge die man tun muss. Dieses reibungslose Weitermachen, dieses nahtlose Leben mit der Riesterrente, der Lebensversicherung, dem Auto und dem Palm, der einen an den Hochzeitstag erinnert. Was denken die morgens unter der Dusche? Oder beginnt der Tag mit "Heute werde ich mit Helmut über die neue Stufe der Prozessoptimierung sprechen"? Ich bekomme selten was menschliches in deren Leben rein. Manchmal stelle ich mir die Gesichter beim Sex vor , und sie sind nie entspannt, immer verkrampft, die Augen zusammen genkniffen, schnaufend. Hart arbeitend. Und dabei haben sie wahrscheinlich immer noch ihren schwarzen Mantel an und die Laptoptasche steht neben dem Bett.
Popkomm. Ich war da seit irgendwas um vier oder fünf Jahren nicht mehr, weil ich zu lange in der Musikindustrie gearbeitet hatte, und befürchten musste, dass wenn ich noch eine einzige Popkomm besuche, alle Anwesenden mit der scharfen Kante meines Haustürschlüssels abmolche. Aber jetzt bin ich älter und arbeite nicht mehr für die Musikbranche. Und die Popkomm hat offenbar so große Sehnsucht nach mir gehabt, dass sie nach Berlin gekommen ist. Das war ja schon mal das erste, was ich überflüssig fand. Messen und Veranstaltungen soll man gefälligst da lassen, wo sie groß geworden sind. Der Oscar wird ja auch nicht plötzlich in Detroit verliehen. Aber man dachte sich offenbar (dachte man? Naja) man ging also davon aus, dass wenn die tolle Popkomm nach Berlin kommt, sich die Berliner alle ins Höschen machen vor Freude. Außerdem dachte man wohl (diesmal dachte man, glaube ich, schon), dass die Musikbranche der Politik einfach ein Stück näher kommen muss, dass Berlin ja eine dolle Metropole ist, wo sich Underground und Politik treffen und Ringelpietz mit Anfassen spielen, da muss die Musikbranche ja auch sein. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Musikbranche seit ungefähr 20 Jahren jeden Trend mordsmässig wie sonst noch was verschlafen hat, dann sollte man sich überlegen, ob es nicht langsam Zeit ist Berlin zu verlassen um nach Wien oder Zürich zu ziehen. Wenn die Musikbranche "Hype, Super!" schreit, ist noch nie was gutes bei rausgekommen.
Jedenfalls bin ich milder geworden und die Zeit hat viele Wunden verschlossen. Warum nicht mal sehen, wer von den alten Kollegen noch so rumhüpft und wie sich Branche so darstellt. Außerdem kostet die Akkredetierung für Journalisten nicht mehr 70 Euro wie in Köln sondern nix. Frohen Mutes ließ ich mich einscannen und betrat die Messehallen. Ich schlenderte durch eine recht leere Halle, dann durch noch eine nicht ganz so leere Halle und dachte, nachdem ich fünf Rechtsanwaltstände, zwei Wirtschschaftsprüferstände, den VIVA Stand, den Kanada-, Österreich-, Schweiz, Holland-, Norwegen- und Finnlandstand, den Popakademiestand, den Deutsche Welle Stand und den "Super-T-Shirts hier Stand" gesehen hatte: "Aha, und wo sind die Hallen, wo die Musikindustrie ist?" Also bin ich zurück marsch, marsch, erstmal super o2 Tasche beim Pressestand abstaubend, dann Lageplan studierend. Ok - ich hatte den "Labelstand" (an dem es lecker Currywurst gab) in einer Halle übersehen. Aber sonst nix. Die Popkomm, die in Köln mal fünf riesige Hallen belegt hatte, ist zu einer Veranstaltung zusammen gedampft, gegen die die "Fachmesse Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation" ein Rock n Roll Fest ist.
Ja, sagen da sicher manche aus der Branche, ja, so ist das eben. Uns gehts schlecht. Wir müssen sparen. Die bösen Musikkonsumenten, die einfach nix mehr kaufen, sondern alles brennen. Und damit das auch keiner vergisst, hat der Vorstandsvorsitzende der Verbände der der Tonträgerhersteller, Gert Gebhardt in einem Begleitheft zur Popkomm einen ganz tollen Vergleich gefunden. Er schreibt da nämlich folgendes:
Seit Anfang des Jahres gibt es ein Gerät, mit dem man frische Brötchen kopieren kann. Man legt es einfach unter den "Multivaleszenzkonvergator" , wartet einige Sekunden und hat schließlich ein weiteres Brötchen, das sich in nichts vom seinem Original unterscheidet. Die Bäckerbranche klagt seitdem über drastische sinkende Umsätze. Die Hersteller der Brötchenkopiermaschinen bezweifeln allerdings einen Zusammenhang. Die meisten Menschen kopieren die Brötchen zusätzlich zu ihrem bisherigen Bedarf, sagen sie, und viele Menschen seien überhaupt erst durch ein kopiertes Brötchen auf den Geschmack gekommen. Glauben sie das? Ich auch nicht. Zugegeben, die Geschichte ist frei erfunden ...
räusper Hallo? Schon mal was von Backautomaten gehört, Herr Gebhardt? Diese Dinger, wo man eine fertige Backmischung reinwirft, ein Knöpfchen drückt und kurze Zeit später ein Brot hat, dass sich von seinem Original aus der Backstube in nichts unterscheidet? Und die seit drei, vier Jahren wie blöde unters Volk gebracht werden? Gibt es deswegen weniger Bäcker? Ich sehe das ein bißchen anders. (Und der Doc meint das auch))
Aber genauso präsentiert sich die Popkomm nun auch. Es ist immer noch böse Konsument, der nicht mehr konsumieren will. Und deswegen macht man jetzt auch besser die Schotten dicht. Es gibt keinen Publikumstag mehr. Ein "Ein Tages Ticket" für Fachbesucher, kostet 92 Euro, die Drei-Tageskarte 255 Euro. Um was zu sehen? Zwei leere Hallen, jede Menge gelangweiltes Sicherheitspersonal, ein paar belanglose Flugblätter, genervte Hostessen und merkwürdige Frisuren. Der gesamte Bereich: mp3, Computer, Netzwerke, neue Vermarktungsmöglichkeiten. Kaum zu sehen. Stars? Keine da. Wenn die ganzen Länderstände nicht wären und wenn nicht drei Berliner Cocktailbars riesige Flächen angemietet hätten, wo man nett sitzen kann, das Ganze hätte in die kleinste Halle der Messe gepaßt. Während früher um die Popkomm herum das Leben tobte, wo es ein Ringfest wo man sich darstellte, öffnete, da ist heute nichts als die gähnende Leere der Hallen. Ging man früher auf den Konsumenten zu, versuchte man neue Bands und Stilrichtungen schmackhaft zu machen, zieht man sich nun in einen Schmollwinkel zurück und fährt die Taktik, dass man eben alles über die Politik regelt. Wenn der Konsument nicht hören will, dann muss er eben von seiten des Gesetzgebers gezwungen werden. Ob per Copyrightgesetz oder per gesetzlich verordneter Radioquote für in Deutschland produzierte Musik. Kauf, du Sau.
Das war heute schwer deprimierend. Das war eine ganze Branche in völliger Agonie, ein Haufen depressiv zagender Menschen, die sich eingeschlossen haben und gegen "die da draussen" wettern, wo die Kreativen schon lange das Weite gesucht haben, weil sie keine Lust haben, das ein paar Anzugslobbyisten das Geschäft nur noch per Gesetz betreiben wollen. Da bleibt am Ende nur das Zitat von Dirk Bach, der bei der Echo Verleihung 2004 der versammelten Branche entgegen rief: "Und ihr wundert euch, dass es euch schlecht geht?"
Gestern mal lieber im Bett geblieben, nachdem ich mich am Freitag nach einem Abend in einem Improvisationstheater wahnsinnig schnell betrinken mußte. Dabei eine Klavierlehrerin kennengelernt und dabei immer an Jelninek denken müssen. Wäre sie länger geblieben, hätte ich sicher auch an Sex gedacht. Irgendwas abgedrehtes, so wie in den Film von dem Buch von der Jelninek. Auch kennengelernt: einen Ingenieur von Siemens, der dafür sorgt, dass der ICE nicht entgleist (beruhigend) und einen Klavierspieler, der meinen neuentdeckten Faible für den deutschen Schlager der 20er Jahre teilt. Nicht an Sex gedacht. Nach Hause. Dummerweise war da noch der Wein offen. Ich bin so schwach.
Samstag also lieber mal liegen geblieben, der eigenen Schwerkraft nachgegeben, dass kann ich gut. Nach vielen Litern Saft, einem 350gr Steak mit Rauke daneben, <a href="german.imdb.com" target"blank">"Hurlyburly" gesehen, einen meiner Lieblingsfilme, in dem zwei Stunden lang nur geredet, gedrogt und geredet wird, und den es leider immer noch nicht auf DVD gibt. Nicht geraucht. Heute morgen um sieben Uhr wach geworden, wg. Formel Eins. Nach der Zieldurchfahrt des Siegers sofort wieder eingeschlafen und noch nicht mal die Auslaufrunde mitbekommen. 14.00 Uhr. Regen. Mein Haar sitzt nicht mehr und meine Wohnung sieht langsam wieder so aus, wie sie nicht aussehen soll. Besonders die Küche. Ganz besonders die Küche. Merkwürdige, aber nachvollziehbare Mail bekommen. Ich hab gerade für alles Verständnis. Ich bin eine Art Reserve-Christus. Mein regenerativer Selbstschutzschirm ist gerade voll ausgefahren und eine Stimme flüstert mir dauernd Sachen wie "Is doch egal. Spaß! Spaß! Spaß! Trink!" Ich muss ein bißchen aufpassen, mit wem ich schlafe.
Heute Abend gehe ich mit jemanden essen. Um Sechs. Sushi. Ich esse ungern abends um sechs Suhsi, aber ich muss heute so früh essen, weil die Verabredung um 20.15 Uhr wieder zu Hause sein muss/will, wegen Tatort. Es geht nicht, dass man den Tatort nicht sehen kann. Hab ich auch Verständnis. Dann vielleicht mir eine wahrscheinlich ziemlich unglaubliche Geschichte angehören, derentwegen jetzt jemand in einem Zug sitzt, in dem er nicht sitzen sollte.
Sie hörten: "Deformationen eines Wochenendes" Hörspiel, 2004 von DonDahlmann.
Hallo unbekannter, dicker, schwitzender Verkäufer bei Saturn,
wenn ich still wartend, in gebührlichen Abstand neben ihnen rumstehe, dann lautet die korrekte Frage nicht: "Was schauen sie so interessiert", sondern "Einen Moment bitte, ich helfe gerade noch diesem Kunden."
Und wo wir gerade dabei sind:
Meine Frage: "Können sie mir kurz bei den Produkten XY helfen?" sollte nicht mit "Waswollnse?" beantwortet werden. Richtig wäre: "Wie kann ich helfen", gerne auch ohne das "ihnen" da bin ich nicht kleinlich, wir müssen ja alle sparen.
Meine Frage: "Wo liegen denn die Unterscheide zwischen Produkt a und b?" möchte ich keinesfalls mit dem Satz "Das eine kostete soviel, das andere soviel" beantwortet wissen. Ich bin nämlichschon seit längerem dazu in der Lage Preisschilder in 35 Punktschrift zu lesen. Die richtige Antwort hier wäre gewesen: "Keine Ahnung, da muss ich mal fragen" besser aber noch "Also, dass ist so.....viele technische Begriffe, viele Kunden kaufen dieses Produkt weil interessante Randbemerkung, und wenn ich persönlich entscheiden müßte, dann persönliche Randbemerkung mit Bezug auf Vor- und Nachteile. Mehr kann ich ihnen leider nicht sagen."
Meine Frage: "Haben Sie denn noch ein paar Geräte vorrätig, oder sollte ich lieber einen anzahlen und hinterlegen lassen?" hätte ich gerne so beantwortet gesehen, dass sie "Ja, machen sie mal lieber" oder "Nein, das ist nicht nötig" gesagt hätten, anstatt "Das müssen sie selber wissen, ich verwalte ja nicht das Lager".
Wenn Sie diese Dinge berücksichtigt hätten, dann wäre mir der Satz "Sie haben aber doch hoffentlich nicht ernsthaft vor hier länger zu arbeiten" sicher nicht rausgerutscht, mit dem ich mir mein Karma immerhin so versaut habe, so dass ich natürlich im Regen nach Hause laufen mußte. Ohne Produkt.