Meins

Meins. Wenn die ollen Japaner es nicht irgendwo auf dem Weg verschlampen. Bin mal gespannt, wie lange das dauert.

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Herr Hammerschmitt berichtet von seinem ersten Internet. Mein erstes Internet war so um 1988 rum. Also eigentlich war das gar nicht meins, sondern seins. Und es war auch kein Internet. Ein Bekannter hatte so ein Ding wo man den Telefonhörer drauflegte und dann konnte er über sehr komplizierte Befehle, die er per Hand in das DOS Terminal Programm eingab Kontakt mit einem anderen Rechner aufnehmen. Damals nannte man das BBS. Auf diesen BBSen gab es eine Art elektronische Pinnwand, auf der man Nachrichten hinterlassen und Informationen ausstauschen konnte. Er war sehr, sehr begeistert und meinte, in Zukunft würden alle Menschen sowas machen und dann könne man sich so verständigen. Aha, dachte ich. Das braucht doch keiner. Meine erstes eigenes Internet bekam ich 1995, in Form eines geschenkten 14.400er Modums, das die Firma Sony an nette Journalisten vergeben hatte. Ich hatte von diesem Internet schon mal was gehört, also klemmte ich das Modem an und verbrachte ungefähr drei Tage damit, meinen Rechner (486er DX4 mit 400 MB Festplatte, mehr würde ich, so der Verkäufer bei Vobis, niemals im Leben brauchen) mit Modembefehlen zu füttern um dann irgendwann entnervt bei der Telekom anzurufen um mich zu beschweren, dass meine Leitung nicht fürs Internet frei geschaltet sei. Drei Tage später bekam ich dann ein paar Disketten mit der Einwahlsoftware. Man musste damals erst die T-Online Software starten, die wiederum einen kostenpflichtigen BTX Zugang aufrief über den man dann ins nochmal kostenpflichtige Internet kommen konnte. Kostet alles zusammen rund 10 Mark pro Stunde. Textseiten liesen sich realtiv gut lesen - sobald aber ein Gif auf einer auftauchte, konnte man zwischendurch einen Yogi-Tee machen. Ein Bekannter aus Düsseldorf berichtete eines Tages sehr auferegt, dass er nun einen America Online Anschluss habe. Mit 28.8er Modem! Alle Seiten könne man in rasender Geschwindigkeit laden. Meine Nachfrage bei der Telekom, wann ich denn mit dieser horrenden Geschwindigkeit surfen könne, wurde mit "Das kann noch ein oder zwei Jahre dauern" nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Immerhin hatte ich damals auch schon eine Mailadresse, die ich nie benutzt habe, weil keiner den ich kannte, so was hatte.

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Peinliche Dinge, die ich schon immer mal los werden wollte

Manchmal höre ich die Alben von "Schiller". Und damit ist nicht ein Hörbuch von Friedrich von gemeint

Ich habe, als ich so zwischen 16 und 22 war, alle Bücher von Robert Ludlum gelesen

Manchmal lese ich auf längeren Zugfahrten Bücher von Tom Clancy

Ich habe eine relativ große "Mr. Dynamit" Sammlung im Keller, die ich deswegen im Keller habe, damit es nicht peinlich wird, wenn ich Besuch habe.

Mein erste selbst gekaufte Maxi-Single war von Abba "Chiquitita"

Meine erste selbst gekaufte Single war, soweit ich mich erinnere, entweder eine von Frank Zander oder es war Diddi Hallervorden und Helga Feddersen "Du die Wanne ist voll".

Mein erstes selbst gekauftes Album war von den Village People (Ich danke an dieser Stelle meiner Cousine, die mich mit geschenkten Alben Manfred Man und Queen vor Schlimmeres bewahrt hat und der Led-Zeppelin und Roxy Music Sammlung meines Vaters )

Mein erstes erotisches Buch das ich gelesen habe, war "Emanuelle" (1976 verfilmt mit Laura Gemser) aus der zweiten Reihe im Buchregal meiner Eltern.

Ich hatte mal eine Freundin, die war Friseuse

Ich liebe Apfeltaschen

Manchmal komme ich zu früh

Bei Rilke und Benn Gedichten muss ich manchmal weinen

Dito beim Sigur Ros Klammeralbum

Dito wenn Mario Adorf Rilke Gedichte spricht

Dito wenn ein Tier im Kino stirbt

Eine Flasche Wein reicht oft nicht, um betrunken ins Bett zu fallen

Ich mag meinen Job

Ich lese machmal heimlich Seiten über einen Proxy, damit der/die Autor/in nicht sieht, wie oft ich sie lese

Ich hasse es früh aufzustehen und liege gerne bis 11.00 Uhr im Bett

Ich mag Bert Kämpfert, den Virbraphonisten Cal Tjader und halte das Vibraphon für ein unterschätztes Instrument

Dito das Schifferklavier

Ich bewundere smal und Jochenausberlin, Miriam von K. und Herrn Paulsen

Ich liebe das Rat Pack Album "Live at Venice"

Ich würde gerne häufiger was mit Ix unternehmen, bin aber zu faul

Dito mit Herrn Paulsen, Frau Julie und Lyssa

Ich finde die Matrix Trilogie toll

Ich mag alle meine Ex-Freundinnen

Ich schaue gerne die Golf-Übertragungen auf Premiere

Manchmal wäre ich gerne ein Superheld

Ich finde rauchen geil

Frauen die rauchen und saufen können stehen auf meiner erdachten Evolutionsleiter ganz weit oben

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27 bin ich. Super, werde ich eben nochmal 30.

Via Frau Mutant

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Ich hatte in Hamburg mal einen Bekannten, der gräflicher Abstammung war und sehr ungräflich saufen konnte. Sein Lieblingsgedeck war ein großes Bier und zwei Korn. Vom Bier trank er einen Schluck weg und schüttete die Korn dann oben drauf. Frühmorgens stieg er in seinem Schlammverschmierten Golf und eierte nach Hause, sehr weit außerhalb von Hamburg. Dort wohnte er zusammen mit seinem Vater in einem Schloss. Na gut, war kein Schloss, war eine heruntergekommene Ruine im Wald. Es war so ein kleines Waldschlösschen, oder Jagdhaus, das der Familie schon seit den Hunnen gehörte und sicher mal sehr hübsch war, als er noch Farbe hatte. Und Wände. Und Fenster. Das Schlösschen wurde an jeder Ecke von morschen Holzbalken, die man an der Außenwand angebracht hatte zusammengehalten. Die Wände waren völlig vermost, überall bröckelte der Putz und die tragenden Teile der Wände waren perforiert. Die Familie hatte ein paar mittelprächtige Offiziere hervorgebracht und mal einen Politiker der in Weimar war, aber mehr wohl nicht. Mittlerweile waren sie dass, was man als extrem verarmten Adel nennen konnte, und bewohnte das letzte verbliebene Schloss eher slumartig.

Der Graf lud mich jedoch eines Tages zu einer Sause ein. Um die Ecke seiner Wohnstatt gäbe es eine tolle Party, und wenn man später nach Hause kommen wollte, müsse man nur mit dem Auto fünf Minuten durch den Wald rodeln und – zack - stehe man vor dem Schloss in dem ich dann auch nächtigen dürfe. Und die Teilnehmer dieser Sause seien alles Kollegen mit Adelspartikel im Namen. Sehr nett und trinkfest. Das stimmte wohl. Irgendjemand hatte eine Waldgastronomie gemietet und sämtliche Burschenschaftler mit einem Adelstitel im Namen eingeladen. Es war die größte Sammlung an „von“ und „an“ und „zu“ und „van“ die ich jemals sehen durfte. Angekommen kochte die Stimmung schon und ich bekam sehr schnell raus, woher der Graf seinen Tick mit dem Korn hatte. Das Bier wurde nämlich direkt mit Korn drin ausgeschenkt. Nach drei Stunden verrutschten die ersten Dekolletees und der DJ gab sich Mühe die fünf „Best of the 80s“ CDs die er bei hatte, in keiner allzu auffälligen Reihenfolge zu spielen. Neben mir rutschte ein Baron auf der Lache aus, die er selber fabriziert hatte, eine Gräfin tanzte auf einem Tisch und konnte nur mit Mühe von ihrem Freund, dem Jahrzehnte erfolgreicher Verkleinerung des Genpools ins Gesicht gemeißelt war, davon abgehalten werden, auch noch ihre Unterhose auszuziehen. Andere Dinge sind mir kaum noch erinnerlich, vielleicht noch der Moment, wo ich eine Frau mit einem Kinn, dass ihr vor Generationen entflohen sein musste, auf der Toilette in einer kleinen Blutlache fand. War ausgerutscht und das erste, was sie nach dem Wachwerden haben wollte war ein Tequila. „Hab eh n Schädel“ stammelte sie setzte sich so in eine Ecke, dass ihr Hinterkopf auf einem Geschirrtuch lag und sie trotzdem noch was trinken konnte. Das war ein sehr netter Abend, kann ich im Nachhinein sagen. Und der Graf schaffte es tatsächlich seinen Golf über Waldwege zu schaukeln und blitzsauber vor dem Schloss abzustellen.

Wir wankten also lallend morgens um sechs zwischen den Baugerüsten da rein. Es wurde hell, die Vögel saßen hustend im Geäst. Da offenbarte mir der durchaus nicht missratene oder debile Adelsnachwuchs, dass es eine Sache gäbe, die er mir sagen müsste. Er sei ja nun ganz und gar nicht gräflich erzogen, es gäbe auch keinerlei Standesdünkel, welcher ihm anerzogen sei, aber das sei bei seinem Vater durchaus anders. Dieser sei älter und habe, vielleicht geprägt durch freundliche "Napola" Jahre, vielleicht auch so eine der vielen genetischen Prädispositionen, eine gewisse Disziplin, welche sich besonders Sonntags Morgens um halb neun zu melden pflegte. Mit anderen Worten: Der Vater sei der Meinung, man könne zwar alles und auch in allen Mengen trinken, aber man habe Sonntags Morgens um halb neun in jedem Zustand am Frühstückstisch zu sitzen. Dies sagte er mir, als die lustigen Alkoholwichtel in meinen Blut gerade eine wilde Party feierten und mir in den Magen traten.

Aber es half ja nichts, ich nüchterte mittels einer Dusche und ein paar Minuten Schlaf halbwegs aus. Wir schleppten uns durch lange, morsche Gänge in den Speisesaal, der diesen Namen durchaus verdiente. Ein Raum voller Geweihe an dunklen Eichewänden und toten Ahnen, die von selbigen hingen und unseren schleppenden Gang missbilligend beobachteten. Das Frühstück war üppig und schon aufgetragen. Vom Vater nichts zu sehen. Dabei waren wir pünktlich und ich verfluchte jede Minute die wir zu früh aus dem Bett gestiegen waren. Nach unendlichen zehn Minuten ging plötzlich die Tür auf, und herein kam der "Alte", wie der Sohn ihn nannte. Ich schwöre: Er saß in einem Rollstuhl Marke 1.Weltkrieg, aber er rollte, obwohl leicht quitschend, recht würdevoll an seinen Platz am Kopf des Tisches. Es wurde ein "Guten Morgen" gebrüllt, man köpfte ein Ei und es entsponn sich ein merkwürdiger Dialog zwischen Vater und Sohn.

V: "Und?" S: "War ne nette Party. Hat Spaß gemacht" V: "Sieht man" Pause "Riecht man" S: "Je nun"

Pause. Man hörte das leise Knirschen von lauwarmen Toastscheiben. Gut, dachte ich, wenigstens nicht reden müssen. Wir schlürften unseren Kaffee und alles war gut bis sich der alte Graf räusperte und einem Stabsfeldwebel Ostfront Ton frug: "Gefickt?" Mir blieb der Toast samt Orangebittermarmelade quer im Hals stecken, war ich solche Fragen in meinem Elterhaus doch nicht gewöhnt. Der Sohn parierte souverän, er kannte die Frage wohl.

S." Nö, war nix da" V: "Ja, und? Wie nix da? Keine Weiber? Schwulen Party, oder was? S. "Nein, nein. War alles ganz normal" V: "Und nicht gefickt? Was ist das denn?" S: "Hmmmpf" V:" Und Sie?" Er blickte mich an Ich: "Äh, nee, auch nicht." Pause V: "Komische Partys feiert ihr"

Mit diesen Worten rollte er zurück und entschwand aus dem Frühstücksaal. Und ich sehr schnell nach Hause. Schlafen.

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