2022

Beste Entscheidung: Wieder mehr zu reisen, aber kürzer zu reisen. Corona hat mich faul gemacht. Aber die Partnerin will Deutschland sehen, also waren wir in diesem Jahr etwas mehr unterwegs. In Lübeck, Köln, Bonn und im Rheinland allgemein. Dazu Brandenburg erkundet. Städtereisen mit Bahn machen Spaß und sind weitaus entspannter als ein Wochenende nach Paris zu fliegen.

Schlechteste Entscheidung:Zu wenig bewegt. Zu wenig Disziplin. Ärgere mich selbst darüber.

Beste Anschaffung: AirFryer. Ja, ich jetzt auch. Aber das Ding ist wirklich super. Ehrlich! Läuft dauernd bei mir.

Dämlichste Anschaffung: Ein recht kleines Mini-Display fürs Keyboard von Corsair, das die Auslastung des Rechners anzeigt. Komplett überflüssig. Leider aber hübsch.

Schönster Absturz: Das gibt es nicht mehr in meinem Leben. Ich mag keinen Alkohol mehr. Ein Glas Wein hier und da, alle paar Wochen, manchmal auch alle paar Monate, aber das war es auch schon. Shocking, I know. Vermutlich habe ich im Alter zwischen 30 und 50 die mir in meinem Leben zugeteilte Menge an Alkohol weg gesoffen und jetzt ist nichts mehr übrig.

Schlimmster Absturz: Kein Absturz, aber ich habe einmal zwei Wein und später noch einen Gin-Tonic getrunken und hatte am nächsten Tag einen fürchterlichen Kater.

Bestes Getränk:Immer noch: Fritz-Limo Orange. Echt. Beste Orangen-Limonade der Welt.

Ekelerregendes Getränk: Cola Zero. Ich frage mich, wie man das trinken kann. Es schmeckt wie eine Cola, die man drei Tage lang hat stehen lassen, um die dann in den Kühlschrank zu stellen, frische Kohlensäure reinbumst, wieder stehen lässt und dann trinkt.

Bestes Essen: Marinierter Lachs im Airfryer, dazu mit etwas Weißwein gedünsteter wilder Brokkoli mit einer Sauce aus Alpro Soya Gedöns und Cognac. Simpel und doch so toll.

Schlimmstes Essen: Im polnischen Restaurant um die Ecke, dass ich seit Ewigkeiten ausprobieren wollte. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich nicht mehr hingehe.

Beste Musik: Ich habe im Januar Spotify nach 11 Jahren gekündigt. Zum einen, weil der Gründer in Rüstungsunternehmen investiert. Was noch verschmerzbar wäre. Aber dass das Unternehmen Joe Rogan exklusiv auf die Plattform gehoben hat, war mir zu viel. Zu Deezer gewechselt. Auch wenn die Plattform einen guten Katalog hat, der Vorschlagsalgorithmus ist eine Katastrophe. Selten so wenig neue und interessante Sachen vorgeschlagen bekommen. Im Oktober dann zu Apple Music gewechselt und keine Sekunde bereut. Dort funktioniert das sehr gut und der Katalog ist selbst bei meinen exotischen Sachen gut sortiert. Auf heavy rotation liefen dieses Jahr:

Montserrat (ArtBat Edit) - WhoMadeWho Strange Mischung aus Icehouse, 80er Jahre, Elektro mit einer echten Gitarre drinne. Hat es mir in diesem Jahr irgendwie sehr angetan.

SUIR- Not accustumed to be hurt Eine Mischung aus Joy Division, Post-Rock, Pop. 80er Goth. Düster, schön, schwer und gleichzeitig federleicht in den Harmonien. Das Album "Not all your pain is self chosen" ist eines der besten des Jahres. Mehr von SUIR auf Bandcamp.

Bong - Trees, Grass and Stones Post- oder Psych Rock ist ein merkwürdiges Genre. Alle kennen Sigur Ros, die auch irgendwie in die Kategorie fallen, aber neben denen gibt es einen ganzen Kosmos merkwürdiger Bands, die die Tendenz haben den Soundtrack zu einem Thriller zu machen. Oder zum Weltuntergang. Neu ist das alles nicht, der Krautrock lässt schön grüßen. Aber interessant und gleichzeitig meditativ ist es. Ich höre das tatsächlich gerne auf meinen Spaziergängen und beim Arbeiten. Und außerdem mag ich, dass kaum ein Stück unter 10 Minuten ist. Das ist hier ist mit 20 Minuten Länge fast schon eine Hommage an die ganz frühen Pink Floyd Sachen aus den 60ern.

Ten Years After - I love to change the world Ok, was Leichteres. Angesichts der überaus schlechten Weltlage ein durchaus auch mir inne wohnender Wunsch, den Ten Years After 1971 formuliert hat. 1971 war im Übrigen ein sensationelles Jahr in Sachen Musik. Die sehr schöne Doku "1971" (Apple TV) hat das schön aufgearbeitet.

Midnight Oil - At the time of writing Ja, die gibt es auch noch und sie haben mich dieses Jahr mit einem Album überrascht, dass erstaunlich frisch klingt. Erinnert mich sehr an die großartigen "Place without a postcard" (1981), 10, 9, 8, 7...(1982), Red Sails in the Sunset (1984) Album Reihe. Immerhin auch schon seit 44 Jahren unterwegs, hat Midnight Oil erstaunlich viel Dampf behalten.

Avian Invasion - Choose you weapon (Extended Mix) Mal abgesehen von Bong (siehe oben) das merkwürdigste Songcover des Jahres. Aber dafür die schönste Schweineorgel seit langem und das in einem Dance/Electronica Song. Macht immer gute Laune.

Schlimmstes Gejaule: Sobald ich auch nur eine Sekunde eine Stimme höre, die mit Autotune verändert wurde, schalte ich ab.

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Bert Kämpfert. Macht mir gute Laune zum Frühstück

Peinlichster musikalischer Faux-Pas: Bert Kämpfert. Sind wir mal ehrlich. So amüsant und teilweise vergessen Kämpfert auch ist, seine Musik klingt oft wie eine halb tote Strickjacke, in der sich der Muff der 50er-Jahre verfangen hat.

Beste Idee/Frage: Sollen wir unseren Film bei ein paar Film-Festivals mit Schwerpunkt Umwelt anmelden? Ergebnis: Diverse Preise und offizielle Selections. Yeah! Dämlichste Idee/Frage: Was soll schon passieren, wenn ich mich bücke. Ergebnis: zwei Monate krasse Rückenschmerzen, Physiotherapie.

Beste Lektüre: Daniel Ergin "The new Map". Wie erneuerbare Energien und Wasserstoff die Weltpolitik verändern. Die Auswirkungen sehen wir jetzt schon. Der Angriff Russlands hat den Abschied von fossilen Brennstoffen nur beschleunigt. Länder wie Marokko, Algerien und Tunesien werden für die EU viel wichtiger werden, weil hier genug Solarenergie gewonnen werden kann.

Langweiligste Lektüre: Der neue Asterix-Band. Merkwürdige Story, merkwürdig halb gar, die sich auch noch extrem lange hinzieht. Die üblichen Wortwitze, aber nichts originelles oder gar überraschendes. Mutlos, langweilig.

Bester Sex: Mit anderen.

Langweiligster Sex: Mit mir allein

Schönster Moment: Mit der Partnerin und meinen Eltern in Bonn den 80. Geburtstag meines Vaters feiern.
Schlimmster Moment: Kranker Vater. Kranke Mutter der Partnerin.

Zugenommen oder abgenommen? 5 Kilo zugenommen, da ich meine Disziplin für die langen Spaziergänge verloren habe.

Haare länger oder kürzer? Länger. Sehr viel länger. Ich glaube, ich war dieses Jahr nur dreimal beim Friseur.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Schon wieder eine neue Brille, weil die alte nach nicht mal 14 Monaten hinüber war. Dafür ist die neue viel schöner. Natürlich.

Mehr ausgegeben oder weniger? Einen dicken Batzen Geld in einen neuen PC gesteckt. Der kann jetzt lange Videos in 4k in nullkommanix rendern und verschafft mir 200 fps in Call of Duty. Dazu eine Playstation 5 ergattert. Und von Android aufs iPhone umgestiegen. Das war mal ne gute Entscheidung. Vermisse Android komplett gar nicht und habe mich gefragt, warum ich nicht schon vor Jahren gewechselt bin.

Der hirnrissigste Plan? Schon wieder eine Plattform planen (kommt Januar 2023, aber Sneak Peak gibt es hier

Die gefährlichste Unternehmung? Das Softeis in Lübeck zu essen, dass offenbar nicht mehr taufrisch (hahaha) war und dafür sorgte, dass ich drei Tage Spaß hatte. Das wirklich tragische an der Sache: seitdem traue ich mich nicht mehr Softeis zu essen und ich liebe eigentlich Softeis.

Der beste Sex? Hatte ich.

Die teuerste Anschaffung? Der neue PC. Da hätte ich auch einen Gebrauchtwagen kaufen können, aber was soll ich mit einem Auto?

Das leckerste selbst gemachte Essen? Mal abgesehen vom oben erwähnten Lachs, war da noch mein Couscous-Salat mit frischem Szechuan-Tofu und ein schneller, einfacher Shrimp-Stew. Und meine Bolognese, natürlich.

Das beeindruckendste Buch? Meins ;) (2023)

Der beste Film/Serie? 1971 auf Apple TV. Super gute Doku über das Jahr 1971 aus Sicht der musikalischen Entwicklung.

Die beste CD? Dieser Fragebogen existiert seit knapp 20 Jahren und so langsam merkt man, dass die Welt sich doch etwas verändert hat.

Das schönste Konzert? Bauhaus in der Zitadelle Spandau.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Mit Dana. Und mit Nicole. Und natürlich Jenna, Constanze.

Die schönste Zeit verbracht wo…? Mit meinem Vater beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring. Mit Dana zu Hause. Mit Dana in Museen. Und in Bonn, Hamburg, Lübeck und anderswo.

Vorherrschendes Gefühl 2022 Ich bin faul.

2022 zum ersten Mal getan? Angst um die Eltern gehabt.

2022 nach langer Zeit wieder getan? Den Keller entrümpelt. Denn das war so: Ich wohne seit Mai 2004 in der jetzigen Wohnung. Meine alte Wohnung im Wedding hatte keinen Keller, das war schön. Die neue aber hatte und hat einen. Da ich erst mal die Wohnung damals leer haben wollte, habe ich mir gedacht, dass ich eine ganze Menge Krempel aus der alten Wohnung einfach in den schicken Keller stelle und "später" hochhole. 18 Jahre später standen die Kartons immer noch, nebst dem anderen "Ich stelle das schnell in den Keller und kümmere mich irgendwann drum" Krempel. Seit ungefähr zwei Jahren schiebe ich einen Entrümplung vor mir her ("Zu warm", "Zu kalt", "Keine Lust"), aber in diesem Jahr musste eine Abwasserleitung repariert werden, die nur über meinen Keller zu erreichen war. Tja. Doof. Ich habe dann tabula rasa gemacht. Einfach einen Entrümpler angerufen, Keller gezeigt und gegangen. Ich habe nicht in einen Karton geschaut. Bisher auch nichts vermisst. Kann ich nur empfehlen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Krieg in der Ukraine

Energiekrise

Kranker Vater

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Das wir das schaffen.

2022 war mit 1 Wort … ? Eintönig mit eingesprenkelten Momenten der Panik.

Vorsatz für 2023 Mehr raus gehen. Natur! Dieses Jahr aber wirklich.

2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002

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2022

Beste Entscheidung: Wieder mehr zu reisen, aber kürzer zu reisen. Corona hat mich faul gemacht. Aber die Partnerin will Deutschland sehen, also waren wir in diesem Jahr etwas mehr unterwegs. In Lübeck, Köln, Bonn und im Rheinland allgemein. Dazu Brandenburg erkundet. Städtereisen mit Bahn machen Spaß und sind weitaus entspannter als ein Wochenende nach Paris zu fliegen. Schlechteste Entscheidung: Zu wenig bewegt. Zu wenig Disziplin. Ärgere mich selbst darüber.

Beste Anschaffung: AirFryer. Ja, ich jetzt auch. Aber das Ding ist wirklich super. Ehrlich! Läuft dauernd bei mir. Dämlichste Anschaffung: Ein recht kleines Mini-Display fürs Keyboard von Corsair, das die Auslastung des Rechners anzeigt. Komplett überflüssig. Leider aber hübsch.

Schönster Absturz: Das gibt es nicht mehr in meinem Leben. Ich mag keinen Alkohol mehr. Ein Glas Wein hier und da, alle paar Wochen, manchmal auch alle paar Monate, aber das war es auch schon. Shocking, I know. Vermutlich habe ich im Alter zwischen 30 und 50 die mir in meinem Leben zugeteilte Menge an Alkohol weg gesoffen und jetzt ist nichts mehr übrig. Schlimmster Absturz: Kein Absturz, aber ich habe einmal zwei Wein und später noch einen Gin-Tonic getrunken und hatte am nächsten Tag einen fürchterlichen Kater.

Bestes Getränk:Immer noch: Fritz-Limo Orange. Echt. Beste Orangen-Limonade der Welt. Ekelerregendes Getränk: Cola Zero. Ich frage mich, wie man das trinken kann. Es schmeckt wie eine Cola, die man drei Tage lang hat stehen lassen, um die dann in den Kühlschrank zu stellen, frische Kohlensäure reinbumst, wieder stehen lässt und dann trinkt.

Bestes Essen: Marinierter Lachs im Airfryer, dazu mit etwas Weißwein gedünsteter wilder Brokkoli mit einer Sauce aus Alpro Soya Gedöns und Cognac. Simpel und doch so toll. Schlimmstes Essen: Im polnischen Restaurant um die Ecke, dass ich seit Ewigkeiten ausprobieren wollte. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich nicht mehr hingehe.

Beste Musik: Ich habe im Januar Spotify nach 11 Jahren gekündigt. Zum einen, weil der Gründer in Rüstungsunternehmen investiert. Was noch verschmerzbar wäre. Aber dass das Unternehmen Joe Rogan exklusiv auf die Plattform gehoben hat, war mir zu viel. Zu Deezer gewechselt. Auch wenn die Plattform einen guten Katalog hat, der Vorschlagsalgorithmus ist eine Katastrophe. Selten so wenig neue und interessante Sachen vorgeschlagen bekommen. Im Oktober dann zu Apple Music gewechselt und keine Sekunde bereut. Dort funktioniert das sehr gut und der Katalog ist selbst bei meinen exotischen Sachen gut sortiert. Auf heavy rotation liefen dieses Jahr:

<a href=" Montserrat (ArtBat Edit) - WhoMadeWho www.youtube.com Strange Mischung aus Icehouse, 80er Jahre, Elektro mit einer echten Gitarre drinne. Hat es mir in diesem Jahr irgendwie sehr angetan.

SUIR- Not accustumed to be hurt Eine Mischung aus Joy Division, Post-Rock, Pop. 80er Goth. Düster, schön, schwer und gleichzeitig federleicht in den Harmonien. Das Album "Not all your pain is self chosen" ist eines der besten des Jahres. Mehr von SUIR auf <a href"suir.bandcamp.com">Bandcamp.

Bong - Trees, Grass and Stones Post- oder Psych Rock ist ein merkwürdiges Genre. Alle kennen Sigur Ros, die auch irgendwie in die Kategorie fallen, aber neben denen gibt es einen ganzen Kosmos merkwürdiger Bands, die die Tendenz haben den Soundtrack zu einem Thriller zu machen. Oder zum Weltuntergang. Neu ist das alles nicht, der Krautrock lässt schön grüßen. Aber interessant und gleichzeitig meditativ ist es. Ich höre das tatsächlich gerne auf meinen Spaziergängen und beim Arbeiten. Und außerdem mag ich, dass kaum ein Stück unter 10 Minuten ist. Das ist hier ist mit 20 Minuten Länge fast schon eine Hommage an die ganz frühen Pink Floyd Sachen aus den 60ern.

Ten Years After - I love to change the world Ok, was Leichteres. Angesichts der überaus schlechten Weltlage ein durchaus auch mir inne wohnender Wunsch, den Ten Years After 1971 formuliert hat. 1971 war im Übrigen ein sensationelles Jahr in Sachen Musik. Die sehr schöne Doku "1971" (Apple TV) hat das schön aufgearbeitet.

Midnight Oil - At the time of writing Ja, die gibt es auch noch und sie haben mich dieses Jahr mit einem Album überrascht, dass erstaunlich frisch klingt. Erinnert mich sehr an die großartigen "Place without a postcard" (1981), 10, 9, 8, 7...(1982), Red Sails in the Sunset (1984) Album Reihe. Immerhin auch schon seit 44 Jahren unterwegs, hat Midnight Oil erstaunlich viel Dampf behalten.

Avian Invasion - Choose you weapon (Extended Mix) Mal abgesehen von Bong (siehe oben) das merkwürdigste Songcover des Jahres. Aber dafür die schönste Schweineorgel seit langem und das in einem Dance/Electronica Song. Macht immer gute Laune.

Schlimmstes Gejaule: Sobald ich auch nur eine Sekunde eine Stimme höre, die mit Autotune verändert wurde, schalte ich ab.

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Bert Kämpfert. Macht mir gute Laune zum Frühstück Peinlichster musikalischer Faux-Pas: Bert Kämpfert. Sind wir mal ehrlich. So amüsant und teilweise vergessen Kämpfert auch ist, seine Musik klingt oft wie eine halb tote Strickjacke, in der sich der Muff der 50er-Jahre verfangen hat.

Beste Idee/Frage: Sollen wir unseren Film bei ein paar Film-Festivals mit Schwerpunkt Umwelt anmelden? Ergebnis: Diverse Preise und offizielle Selections. Yeah! Dämlichste Idee/Frage: Was soll schon passieren, wenn ich mich bücke. Ergebnis: zwei Monate krasse Rückenschmerzen, Physiotherapie.

Beste Lektüre: Daniel Ergin "The new Map". Wie erneuerbare Energien und Wasserstoff die Weltpolitik verändern. Die Auswirkungen sehen wir jetzt schon. Der Angriff Russlands hat den Abschied von fossilen Brennstoffen nur beschleunigt. Länder wie Marokko, Algerien und Tunesien werden für die EU viel wichtiger werden, weil hier genug Solarenergie gewonnen werden kann. Langweiligste Lektüre: Der neue Asterix-Band. Merkwürdige Story, merkwürdig halb gar, die sich auch noch extrem lange hinzieht. Die üblichen Wortwitze, aber nichts originelles oder gar überraschendes. Mutlos, langweilig.

Bester Sex: Mit anderen. Langweiligster Sex: Mit mir allein

Schönster Moment: Mit der Partnerin und meinen Eltern in Bonn den 80. Geburtstag meines Vaters feiern.
Schlimmster Moment: Kranker Vater. Kranke Mutter der Partnerin.

Zugenommen oder abgenommen? 5 Kilo zugenommen, da ich meine Disziplin für die langen Spaziergänge verloren habe.

Haare länger oder kürzer? Länger. Sehr viel länger. Ich glaube, ich war dieses Jahr nur dreimal beim Friseur.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Schon wieder eine neue Brille, weil die alte nach nicht mal 14 Monaten hinüber war. Dafür ist die neue viel schöner. Natürlich.

Mehr ausgegeben oder weniger? Einen dicken Batzen Geld in einen neuen PC gesteckt. Der kann jetzt lange Videos in 4k in nullkommanix rendern und verschafft mir 200 fps in Call of Duty. Dazu eine Playstation 5 ergattert. Und von Android aufs iPhone umgestiegen. Das war mal ne gute Entscheidung. Vermisse Android komplett gar nicht und habe mich gefragt, warum ich nicht schon vor Jahren gewechselt bin.

Der hirnrissigste Plan? Schon wieder eine Plattform planen (kommt Januar 2023, aber <a href"twitter.com">Sneak Peak gibt es hier

Die gefährlichste Unternehmung? Das Softeis in Lübeck zu essen, dass offenbar nicht mehr taufrisch (hahaha) war und dafür sorgte, dass ich drei Tage Spaß hatte. Das wirklich tragische an der Sache: seitdem traue ich mich nicht mehr Softeis zu essen und ich liebe eigentlich Softeis.

Der beste Sex? Hatte ich.

Die teuerste Anschaffung? Der neue PC. Da hätte ich auch einen Gebrauchtwagen kaufen können, aber was soll ich mit einem Auto?

Das leckerste selbst gemachte Essen? Mal abgesehen vom oben erwähnten Lachs, war da noch mein Couscous-Salat mit frischem Szechuan-Tofu und ein schneller, einfacher Shrimp-Stew. Und meine Bolognese, natürlich.

Das beeindruckendste Buch? Meins ;) (2023)

Der beste Film/Serie? 1971 auf Apple TV. Super gute Doku über das Jahr 1971 aus Sicht der musikalischen Entwicklung.

Die beste CD? Dieser Fragebogen existiert seit knapp 20 Jahren und so langsam merkt man, dass die Welt sich doch etwas verändert hat.

Das schönste Konzert? Bauhaus in der Zitadelle Spandau.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Mit Dana. Und mit Nicole. Und natürlich Jenna, Constanze.

Die schönste Zeit verbracht wo…? Mit meinem Vater beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring. Mit Dana zu Hause. Mit Dana in Museen. Und in Bonn, Hamburg, Lübeck und anderswo.

Vorherrschendes Gefühl 2022 Ich bin faul.

2022 zum ersten Mal getan? Angst um die Eltern gehabt.

2022 nach langer Zeit wieder getan? Den Keller entrümpelt. Denn das war so: Ich wohne seit Mai 2004 in der jetzigen Wohnung. Meine alte Wohnung im Wedding hatte keinen Keller, das war schön. Die neue aber hatte und hat einen. Da ich erst mal die Wohnung damals leer haben wollte, habe ich mir gedacht, dass ich eine ganze Menge Krempel aus der alten Wohnung einfach in den schicken Keller stelle und "später" hochhole. 18 Jahre später standen die Kartons immer noch, nebst dem anderen "Ich stelle das schnell in den Keller und kümmere mich irgendwann drum" Krempel. Seit ungefähr zwei Jahren schiebe ich einen Entrümplung vor mir her ("Zu warm", "Zu kalt", "Keine Lust"), aber in diesem Jahr musste eine Abwasserleitung repariert werden, die nur über meinen Keller zu erreichen war. Tja. Doof. Ich habe dann tabula rasa gemacht. Einfach einen Entrümpler angerufen, Keller gezeigt und gegangen. Ich habe nicht in einen Karton geschaut. Bisher auch nichts vermisst. Kann ich nur empfehlen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Krieg in der Ukraine Energiekrise Kranker Vater

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Das wir das schaffen.

2022 war mit 1 Wort … ? Eintönig mit eingesprenkelten Momenten der Panik.

Vorsatz für 2023 Mehr raus gehen. Natur! Dieses Jahr aber wirklich.

2021 2020 <a href="don.antville.org"<2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002

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2021

Beste Entscheidung: Möglichst viel zu Hause zu bleiben. Angesichts der Pandemie bleibt einem auch kaum etwas übrig. Ansonsten stand das Jahr eher im Zeichen der Renovierung der Wohnung und das hat Spaß gemacht.

Schlechteste Entscheidung: Zu wenig Pausen zu machen, eben weil ich die ganze Zeit vor dem Rechner gesessen und gearbeitet habe. Das hat am Ende des Jahres wieder zu enormer Erschöpfung beigetragen. 2022 wird es mehr Unterbrechungen geben.

Beste Anschaffung: Neue Küche. Nach 17 Jahren in der Wohnung habe ich die komplette Küche renoviert, plus neuen Herd und neuen Kühlschrank. Kochen macht jetzt doppelt so viel Spaß.

Dämlichste Anschaffung: Ein Case aus Echtholz für das neue Macbook, das hinten und vorne nicht passt. Dafür war es teuer.

Schönster Absturz: Keinen gehabt, weil ich so gut wie keinen Alkohol mehr trinke. Alle paar Wochen mal ein Glas Wein oder ein Whiskey. Das war es auch schon. Einmal zwei Gin-Tonic mit meiner Partnerin getrunken. Da waren wir beide hübsch angeheitert.
Schlimmster Absturz: Siehe oben.

Bestes Getränk: Fritz-Limo Orange. Echt. Beste Orangen Limonade der Welt.
Ekelerregendes Getränk: Grünen Tee versucht. Schmeckt immer noch nach alten Socken.

Bestes Essen: Fast alle selbst gemachten Abendessen. Vegetarische Lasagne mit veganem Hack von Rügenwalder. Der einzige Ersatz, der an normales Hackfleisch rankommt. Schlimmstes Essen: Tankstellen Sandwiches. Alle.

Beste Musik:   Bei den vielen Spaziergängen viel Musik gehört. Meist mein wöchentliches Mixtape auf Spotify. Wenn was dabei, was mir gefällt, packe ich es in eine Playlist, die dann am Ende des Jahres Launen, Stimmungen des Jahres meist gut wieder gibt. Die Liste gibt es hier  zu hören. Auf heavy rotation liefen (YT Links):

The Brian Jonestown Massacre - Bout des doigts Massiver Fan der Band

Wooden Shjips - Staring At The Sun Peferkt für einen Spaziergang

Amtrac - Informal Disco (Original Mix) Ein wenig älter, aber immer noch eines meiner liebsten Elektro Stücke der letzten Jahre.

Underworld - Best Mamgu ever Nicht wirklich wiederentdeckt, aber dann irgendwie schon. SEHR viel Underworld dieses Jahr gehört und mal wieder festgestellt, dass es eine der intelligentesten Elektro-Bands ever ist.

Push - Universal Nation (1998) Alle Jahre wieder. DAS Trance/90er Techno Stück schlechthin. Perfekter Start, perfekter Break. Weil ich dieses Jahr so gar nicht in Clubs gekommen bin, habe ich halt zu Hause ein paar Playlists zusammengestellt und dabei mich irgendwann wieder an das Stück erinnert. Es hat den ziemlich einzigartigen Effekt, dass man immer lauter hören will, je länger es dauert.

Schlimmstes Gejaule: Alles, was so im Radio läuft

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Alan Parson Peinlichster musikalischer Fauxpas: Deep Trance

Beste Idee/Frage: Sollen wir unseren Film bei ein paar Film-Festivals mit Schwerpunkt Umwelt anmelden? Ergebnis: Diverse Preise und offizielle Selections. Yeah! Dämlichste Idee/Frage: Windows 11 zu installieren. Es ist nicht schlecht, aber die Idee nur ein Upgrade zu machen war dumm. Jetzt verschiebe ich seit zwei Monaten die nötige komplette Neuinstallation vor mich her, weil ich keine Lust habe drölfzigtausend Programme neu zu installieren und 250 GB an Games neu runterzuladen.

Beste Lektüre: Sehr amüsiert "Es muss nicht immer Kaviar sein" von Simmel gelesen. Das Buch ist eine einzige Ansammlung von Plattitüden, Sexismus usw. Beste Lektüre deswegen, weil es zeigt, wie viel sich in den letzten 50 Jahren zum Guten verändert hat. Langweiligste Lektüre:Facebook.

Bester Sex: Mit anderen. Langweiligster Sex: Mit mir alleine

Schönster Moment: Den fertigen Film zu sehen. Schlimmster Moment: Feststellen, dass ein langjähriger Bekannter unter die Covidioten abgerutscht ist.

Zugenommen oder abgenommen? 12 Kilo abgenommen. Einfach die Ernährung im Februar umgestellt. Im Grunde simpel: Kein Brot, veganes essen, fertig. Nie gehungert, oder so was. Und ein bisschen mehr spazieren gegangen. Aber auch nicht so regelmäßig. Pro Monat rund 2 Kilo abgenommen und Ende September dann ein Plateau erreicht. Bin jetzt gerade so im oberen Bereich meines Normalgewichts.

Haare länger oder kürzer? Länger. Ich mag meine Haare nicht mehr so kurz.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Neue Brille und ich sehe jetzt wieder was. Hurra!

Mehr ausgegeben oder weniger? Mehr. Sehr viel mehr. Die gesamte Technik erneuert, abgesehen vom PC. Neue Bildschirme, Rodecaster, Stream Deck, Shure SMB7, Canon M50 Mk.II mit Sigma 30mm, Videolicht (3x mal). Alles, um die virtuellen Keynotes und Webinare in vernünftiger Qualität übertragen zu können. Ich empfinde es als merkwürdig, dass etliche Kollegen ihre teuer bezahlten Keynotes immer noch vor einem Laptop halten, der ihre Nase von unten filmt, während sie in das interne Mikro brüllen. Zusätzlich war dann nach sieben Jahren noch das Macbook fällig, dass ich mit einem neuen Macbook Air ersetzt habe. Und weil ich es unbedingt haben wollte: Beyerdynamic DT990 Pro 600 Ohm Kopfhörer und das Google Pixel 6 Pro. Nächstes Jahr ist der PC fällig.

Der hirnrissigste Plan? Einen Film zu drehen. Gedreht haben wir zwar letztes Jahr (letzter Drehtag 20.12), aber die Postproduktion lief bis Mitte Mai. Wir wollten eigentlich eine richtige Premiere machen. Kleines Kino mieten, Freunde einladen usw. Aber Corona usw. Vielleicht nächstes Jahr, wenn wir da nicht den zweiten Film machen. Und ein Buch dazu. Weil ein großes Projekt ja nicht reicht.

Die gefährlichste Unternehmung? In den Urlaub zu fliegen. Ich hatte lange gezögert, wegen Corona natürlich. Aber ich musste mal raus und ich wollte in die Sonne. Also nach Malta geflogen. Hat sich gelohnt, denn es war wunderbar warm, das Essen toll und viele alte Trümmer gesehen, was ich im Urlaub am liebsten mache.

Der beste Sex? Hatte ich.

Die teuerste Anschaffung? Die neue Küche. Obwohl es noch ging. Den Bau der neuen Küche hat ein Bekannter erledigt, teuer waren die Geräte.

Das leckerste selbst gemachte Essen? Meine Bolognese. Klassiker. Immer wieder eine kleine Offenbarung.

Das beeindruckendste Buch? Meins ;) (2022)

Der beste Film/Serie? Wenig gesehen. Die Beatles-Doku war toll. Ebenso "You shall not grow old", ebenfalls von Peter Jackson.

Die beste CD? Dieser Fragebogen existiert seit knapp 20 Jahren und so langsam merkt man, dass die Welt sich doch etwas verändert hat.

Das schönste Konzert? Keins gesehen. Aber einmal bei einer israelischen Drag-Show gewesen. Sehr amüsanter Abend.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Mit Dana. Und mit Nicole. Und natürlich Jenna, Constanze.

Die schönste Zeit verbracht wo…? Mit Dana zu Hause. Mit Dana in Museen. Malta.

Vorherrschendes Gefühl 2021 Draußen ist es gefährlich.

2021 zum ersten Mal getan? Einen Film bei einem Film Festival eingereicht und mehrere Preise gewonnen.

2021 nach langer Zeit wieder getan? Gaming. Und es macht Spaß! Ich zwar schlecht, aber das macht überhaupt nichts. Man kann mir auch dabei zusehen, wenn man will. Twitch

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Corona Delta Omikron

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Vertrauen.

2021 war mit 1 Wort … ? Abwechslungsreich.

Vorsatz für 2022 Mehr rausgehen. Dieses Jahr aber wirklich.

2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002

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2019

Beste Entscheidung: Die kleine, sechs Monate alte Katze Constanze aus einem Tierheim in Spanien gerettet zu haben. Schlechteste Entscheidung: Schon wieder mit dem Rauchen anzufangen (Story of my life)

Beste Anschaffung: Das digitale Abo der Zeit. Erst im Oktober erworben, mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Dämlichste Anschaffung: Versuch gestartet Klamotten online zu kaufen. Passten nicht, gefiel mir nicht. Leider vergessen (akute Postwegbringschwäche) zurückzuschicken. Minus 80 Euro.

Schönster Absturz: Mit Australien Schlimmster Absturz: Nach Australien.

Bestes Getränk: Ein deutscher Weißwein in Schweden, der wie ein Rotwein gerochen hat und wie ein Weißwein schmeckte. Natürlich von einer winzigen Kellerei, die nur ein paar Flaschen pro Jahr produziert und diese nur an wenige glückliche Abnehmer verkauft (Erdreich 2014, Weingut Schmitt aus Florsheim-Daisheim) Ekelerregendes Getränk: Mate. Erneut versucht. Schmeckt immer noch wie drei Wochen alte Socken.

Bestes Essen: Das Abendessen in Schweden Schlimmstes Essen: Irgendein Sandwich bei EasyJet, dass ich aus purer Verzweiflung gegessen habe.

Beste Musik: Jakob, Electric Orange, King Creosote Schlimmstes Gejaule: Alles, was so im Radio läuft

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Can Peinlichster musikalischer Faux-Pas: Miley Cyrus

Beste Idee/Frage: Ich muss mein Leben entrümpeln. Dämlichste Idee/Frage: Ich habe zweimal meinen Kopfhörer für lange Reisen vergessen und mir zweimal einen neuen gekauft.

Beste Lektüre: Der geschenkte Gaul - Hildegard Knef, A Short History of Drunkenness - Mark Forsythe Langweiligste Lektüre: Irgendein Sachbuch

Bester Sex: Mit anderen. Langweiligster Sex: Mit mir alleine

Schönster Moment: Der Ausflug nach Bern. Was für eine wundervolle Stadt. Schlimmster Moment: Das Leiden und der Tod meiner Katze Momo.

Zugenommen oder abgenommen? 2 Kilo zugenommen. Mit allerbesten Essen und Pasta.

Haare länger oder kürzer? Oben länger, seitlich kürzer. Ich experimentiere gerade herum.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Im moralischen Sinne: Weitsichtiger. Und jetzt muss ich etwas ausholen, denn gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass das Leben enger geworden ist. Das hat etwas mit den politischen Entwicklungen in diesem Land zu tun, aber vor allem auch mit der Art und Weise, wie im Netz diskutiert wird. Selbst in meiner kuratierten Facebook Liste und unter meinen eigenen Stories gibt es fürchterliche Diskussionen. Niemand hört mehr zu, alle wollen Recht haben. Es ist kein Austausch von Meinungen mehr, sondern nur noch ein Gegeneinander. Oder ein sich gegenseitiges Bestätigen von Meinungen. Ein Diskurs findet kaum noch statt. Facebook und Twitter sind in sich geschlossene Zirkel der Diskussionshölle. Ich unterlasse mittlerweile fast jedes privates Posting auf diesen Plattformen. Paradoxerweise ist auf Instagram besser. Aber insgesamt habe ich durch den Mob in den sozialen Medien das Gefühl bekommen, dass mein Leben eingeschränkt wird. Was auch ein Grund ist, warum ich wieder mehr Zeitungen lese und ein "Zeit" Abo habe.

Mehr ausgegeben oder weniger? Wie immer im Rahmen dessen, was ich habe. Abgesehen von den beiden Kopfhörern. Und dem iPad.

Der hirnrissigste Plan? 20 Euro für einen Lottoschein auszugeben um 90 Millionen zu gewinnen.

Die gefährlichste Unternehmung? E-Scooter ausprobiert

Der beste Sex? Hatte ich.

Die teuerste Anschaffung? Ein Staubsauger, der die Wohnung nass saugt und trocknet. Aber super gegen meine Stauballergie. Und das iPad.

Das leckerste selbst gemachte Essen? Meine Bolognese. Klassiker. Immer wieder eine kleine Offenbarung.

Das beeindruckendste Buch? Henry Graf Kessel - Tagebücher 1918-1933

Der beste Film/Serie? Fleabag. Mit Abstand.

Die beste CD? Ich habe dieses Jahr Bandcamp für mich entdeckt und eine dreistellige Summe ausgegeben.

Das schönste Konzert? Keins gesehen.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Jenna. Mit Momo bis August. Danach dann mit ihrer Nachfolgerin Constanze. Arbeitsmäßig mit Nicole.

Die schönste Zeit verbracht wo…? Bern

Vorherrschendes Gefühl 2019 ich werde älter und es lässt sich nicht mehr verleugnen.

2019 zum ersten Mal getan? Eine Jahreskarte für ein Museum zu kaufen.

2019 nach langer Zeit wieder getan? Mit dem Rauchen aufgehört. Und wieder angefangen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Der Tod von Momo. Zeitweiliger Verlust des inneren Kompass. Essen am Bahnhof kaufen.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Dass es sich nicht lohnt, das eigene Leben zu nehmen. War erfolgreich.

2019 war mit 1 Wort … ? Lehrreich.

Vorsatz für 2020 Meinem Leben neue Schwerpunkte geben. Welche das sind, ahne ich, aber ich kann sie noch nicht formulieren.

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Entscheidungen kommen wenn sie es wollen

Ich wohne jetzt seit 13 Jahren in ein und derselben Wohnung. Das ist ein Rekord für mich. Habe ich noch nie geschafft. Selbst nicht, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, weil die auch die Angewohnheit hatte, alle paar Jahre umzuziehen. Jetzt also 13 Jahre hier und es fühlt sich gar nicht so lange an. Einer der Gründe, warum ich so lange hier wohne ist die Gegend. Ich mag den Helmholtzplatz und auch wenn alle über den Prenzlauer Berg lästern und ich selber sage, dass das hier eine weiße Mittelstandsblase ist, die nicht gestört werden will - ich hänge an der Ecke. Ein weiterer Grund: alter Mietvertrag, netter Vermieter, nur eine Mieterhöhung über sage und schreibe 5 Euro in alle den Jahren. Angesichts der Mietwohnungslage in Berlin gibt es keinen Grund umzuziehen.

Aber neulich passierte dann das: die gute Freundin S. hatte die Chance die deutlich größere Wohnung neben ihr anzumieten. "Lass uns zusammen mit Freundin V. eine 'Erwachsenen-WG' gründen" sagte sie. Warum nicht, dachte ich. Die Miete würde günstig bleiben, ich hätte immer jemanden da, der sich um die Katzen kümmert. Und sind wir doch mal ehrlich - man wird kauzig, wenn man so lange allein lebt. Nicht besser wird die Situation, wenn man wie ich seit 5 Jahren Single ist. Da fängt man dann an mit den Katzen zu reden, als seien es Mitbewohner und machmal auch mit sich selber, wenn man vor dem Vorratsschrank steht oder Glühbirnen wechselt.

Man plante also so rum, wer will welches Zimmer, brauchen wir neben der Küche noch einen Gemeinschaftsraum, eine Putzfrau auf jeden Fall, wer kauft eigentlich das Klopapier. Sachen, die man klären muss, wenn man zusammenzieht, so will es das Gesetz.

Aber je näher die Entscheidung der Hausverwaltung rückte, desto unsicherer wurde ich mir. Will ich hier wirklich weg und in den Süden von Berlin ziehen? Will ich meine wirklich sehr günstige und durchaus hübsche Wohnung aufgeben? Will ich mich überhaupt verändern?

Und je länger ich darüber nachdachte, desto unsicherer wurde ich mir. Einerseits weiß ich, dass mir Veränderung meist immer gut tut. Man verändert Rituale, lernt neue Umgebungen kennen, bewegt Kopf, Körper und Seele, die neue Strukturen aufsaugen, wie ein Schwamm das Wasser. Andererseits: will ich mich verändern?

Wie die meisten schweren Entscheidungen, wurde sie mir dann abgenommen. Die Hausverwaltung hat dann erstmal abgesagt. "Angenehm," dachte ich. Auf der anderen Seite war ich dann aber doch darüber erschrocken, wie schwer mir die Entscheidung gefallen wäre, wie sehr die Lebenssituation an mir klebt. Ein bisschen fühlt sich die Angst vor Veränderung an, als sein man gefesselt. Von der Scheu vor der Veränderung, von der Angst sich zu bewegen. Man lebt in einem feingewobenen Kokon aus Ritualen und lieb gewonnen Gewohnheiten, die man auch deswegen lieb gewonnen hat, weil es keine anderen gibt. Es ist warm und bequem in dem Kokon und im Sommer schallt die Musik der Strassenmusikanten durchs Fenster rein.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich im letzten Jahr mein Leben ziemlich umgekrempelt habe. Beruflich, persönlich. Vielleicht stöhnte meine Seele beim Gedanken an einem Umzug innerlich auf und denkt "Ach du große Güte, jetzt das auch noch." Aber dennoch überraschte mich meine Unentschlossenheit in Sachen Umzug. Und sie hat dann was in Bewegung gebracht.

Denn auch wenn die erste Idee nicht geklappt hat, wir suchen jetzt nach einer WG-tauglichen Wohnung in Berlin. Ganz in Ruhe, ohne Stress, denn wie gesagt, die großen Entscheidungen fallen ja irgendwann ganz von selbst.

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