Hallo Konfuzius. Du sagst mir gerade per Mail: Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. Also, wenn ich immer gewußt hätte, was ich tue, dann wäre ich niemals in der Lage zu schreiben. Schreiben bedeutet ja, dass man etwas tut, von dem man nicht weiß, wie es endet. Schon gar nicht bei einem selber. Man schreibt ja so aus sich selber raus, und wenn Du da sagst, dass man weiß, was man tut, aber dann macht das Schreiben ja keinen Sinn mehr, weil ja gerade das nicht wissen das ist, was dem Schreiben den besonderen Kick gibt. Nicht planen, nicht wissen ist großartig, denn es läßt einem alles offen. Man kann den ganzen Determinismus umgehen, der ja fürs Schreiben eh der letzte Dreck ist. Zu Wissen, was man tut, ist auch in der heutigen Dating Gesellschaft sehr schlecht. Wenn ich jedesmal, bevor ich eine Frau angesprochen habe, gewußt hätte, was ich tue, wäre mir eine Menge Ärger (eine exorbitant große Menge Ärger) erspart geblieben, aber auf der anderen Seite auch eine Fülle von gedanklichen Universen, die mich ja auch erst zu dem gemacht habe, was ich bin, weil ich sie inhaliert habe. So sehr ich leide, so sehr lerne ich auch. Immer nur wissen, vor allem vorher, macht einem zu einem Hamburg-Mannheimer Kunden. Und ich hab noch nicht mal eine Lebensversicherung, aber vielleicht auch genau aus dem Grund.