2022

Beste Entscheidung: Wieder mehr zu reisen, aber kürzer zu reisen. Corona hat mich faul gemacht. Aber die Partnerin will Deutschland sehen, also waren wir in diesem Jahr etwas mehr unterwegs. In Lübeck, Köln, Bonn und im Rheinland allgemein. Dazu Brandenburg erkundet. Städtereisen mit Bahn machen Spaß und sind weitaus entspannter als ein Wochenende nach Paris zu fliegen.

Schlechteste Entscheidung:Zu wenig bewegt. Zu wenig Disziplin. Ärgere mich selbst darüber.

Beste Anschaffung: AirFryer. Ja, ich jetzt auch. Aber das Ding ist wirklich super. Ehrlich! Läuft dauernd bei mir.

Dämlichste Anschaffung: Ein recht kleines Mini-Display fürs Keyboard von Corsair, das die Auslastung des Rechners anzeigt. Komplett überflüssig. Leider aber hübsch.

Schönster Absturz: Das gibt es nicht mehr in meinem Leben. Ich mag keinen Alkohol mehr. Ein Glas Wein hier und da, alle paar Wochen, manchmal auch alle paar Monate, aber das war es auch schon. Shocking, I know. Vermutlich habe ich im Alter zwischen 30 und 50 die mir in meinem Leben zugeteilte Menge an Alkohol weg gesoffen und jetzt ist nichts mehr übrig.

Schlimmster Absturz: Kein Absturz, aber ich habe einmal zwei Wein und später noch einen Gin-Tonic getrunken und hatte am nächsten Tag einen fürchterlichen Kater.

Bestes Getränk:Immer noch: Fritz-Limo Orange. Echt. Beste Orangen-Limonade der Welt.

Ekelerregendes Getränk: Cola Zero. Ich frage mich, wie man das trinken kann. Es schmeckt wie eine Cola, die man drei Tage lang hat stehen lassen, um die dann in den Kühlschrank zu stellen, frische Kohlensäure reinbumst, wieder stehen lässt und dann trinkt.

Bestes Essen: Marinierter Lachs im Airfryer, dazu mit etwas Weißwein gedünsteter wilder Brokkoli mit einer Sauce aus Alpro Soya Gedöns und Cognac. Simpel und doch so toll.

Schlimmstes Essen: Im polnischen Restaurant um die Ecke, dass ich seit Ewigkeiten ausprobieren wollte. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich nicht mehr hingehe.

Beste Musik: Ich habe im Januar Spotify nach 11 Jahren gekündigt. Zum einen, weil der Gründer in Rüstungsunternehmen investiert. Was noch verschmerzbar wäre. Aber dass das Unternehmen Joe Rogan exklusiv auf die Plattform gehoben hat, war mir zu viel. Zu Deezer gewechselt. Auch wenn die Plattform einen guten Katalog hat, der Vorschlagsalgorithmus ist eine Katastrophe. Selten so wenig neue und interessante Sachen vorgeschlagen bekommen. Im Oktober dann zu Apple Music gewechselt und keine Sekunde bereut. Dort funktioniert das sehr gut und der Katalog ist selbst bei meinen exotischen Sachen gut sortiert. Auf heavy rotation liefen dieses Jahr:

Montserrat (ArtBat Edit) - WhoMadeWho Strange Mischung aus Icehouse, 80er Jahre, Elektro mit einer echten Gitarre drinne. Hat es mir in diesem Jahr irgendwie sehr angetan.

SUIR- Not accustumed to be hurt Eine Mischung aus Joy Division, Post-Rock, Pop. 80er Goth. Düster, schön, schwer und gleichzeitig federleicht in den Harmonien. Das Album "Not all your pain is self chosen" ist eines der besten des Jahres. Mehr von SUIR auf Bandcamp.

Bong - Trees, Grass and Stones Post- oder Psych Rock ist ein merkwürdiges Genre. Alle kennen Sigur Ros, die auch irgendwie in die Kategorie fallen, aber neben denen gibt es einen ganzen Kosmos merkwürdiger Bands, die die Tendenz haben den Soundtrack zu einem Thriller zu machen. Oder zum Weltuntergang. Neu ist das alles nicht, der Krautrock lässt schön grüßen. Aber interessant und gleichzeitig meditativ ist es. Ich höre das tatsächlich gerne auf meinen Spaziergängen und beim Arbeiten. Und außerdem mag ich, dass kaum ein Stück unter 10 Minuten ist. Das ist hier ist mit 20 Minuten Länge fast schon eine Hommage an die ganz frühen Pink Floyd Sachen aus den 60ern.

Ten Years After - I love to change the world Ok, was Leichteres. Angesichts der überaus schlechten Weltlage ein durchaus auch mir inne wohnender Wunsch, den Ten Years After 1971 formuliert hat. 1971 war im Übrigen ein sensationelles Jahr in Sachen Musik. Die sehr schöne Doku "1971" (Apple TV) hat das schön aufgearbeitet.

Midnight Oil - At the time of writing Ja, die gibt es auch noch und sie haben mich dieses Jahr mit einem Album überrascht, dass erstaunlich frisch klingt. Erinnert mich sehr an die großartigen "Place without a postcard" (1981), 10, 9, 8, 7...(1982), Red Sails in the Sunset (1984) Album Reihe. Immerhin auch schon seit 44 Jahren unterwegs, hat Midnight Oil erstaunlich viel Dampf behalten.

Avian Invasion - Choose you weapon (Extended Mix) Mal abgesehen von Bong (siehe oben) das merkwürdigste Songcover des Jahres. Aber dafür die schönste Schweineorgel seit langem und das in einem Dance/Electronica Song. Macht immer gute Laune.

Schlimmstes Gejaule: Sobald ich auch nur eine Sekunde eine Stimme höre, die mit Autotune verändert wurde, schalte ich ab.

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Bert Kämpfert. Macht mir gute Laune zum Frühstück

Peinlichster musikalischer Faux-Pas: Bert Kämpfert. Sind wir mal ehrlich. So amüsant und teilweise vergessen Kämpfert auch ist, seine Musik klingt oft wie eine halb tote Strickjacke, in der sich der Muff der 50er-Jahre verfangen hat.

Beste Idee/Frage: Sollen wir unseren Film bei ein paar Film-Festivals mit Schwerpunkt Umwelt anmelden? Ergebnis: Diverse Preise und offizielle Selections. Yeah! Dämlichste Idee/Frage: Was soll schon passieren, wenn ich mich bücke. Ergebnis: zwei Monate krasse Rückenschmerzen, Physiotherapie.

Beste Lektüre: Daniel Ergin "The new Map". Wie erneuerbare Energien und Wasserstoff die Weltpolitik verändern. Die Auswirkungen sehen wir jetzt schon. Der Angriff Russlands hat den Abschied von fossilen Brennstoffen nur beschleunigt. Länder wie Marokko, Algerien und Tunesien werden für die EU viel wichtiger werden, weil hier genug Solarenergie gewonnen werden kann.

Langweiligste Lektüre: Der neue Asterix-Band. Merkwürdige Story, merkwürdig halb gar, die sich auch noch extrem lange hinzieht. Die üblichen Wortwitze, aber nichts originelles oder gar überraschendes. Mutlos, langweilig.

Bester Sex: Mit anderen.

Langweiligster Sex: Mit mir allein

Schönster Moment: Mit der Partnerin und meinen Eltern in Bonn den 80. Geburtstag meines Vaters feiern.
Schlimmster Moment: Kranker Vater. Kranke Mutter der Partnerin.

Zugenommen oder abgenommen? 5 Kilo zugenommen, da ich meine Disziplin für die langen Spaziergänge verloren habe.

Haare länger oder kürzer? Länger. Sehr viel länger. Ich glaube, ich war dieses Jahr nur dreimal beim Friseur.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Schon wieder eine neue Brille, weil die alte nach nicht mal 14 Monaten hinüber war. Dafür ist die neue viel schöner. Natürlich.

Mehr ausgegeben oder weniger? Einen dicken Batzen Geld in einen neuen PC gesteckt. Der kann jetzt lange Videos in 4k in nullkommanix rendern und verschafft mir 200 fps in Call of Duty. Dazu eine Playstation 5 ergattert. Und von Android aufs iPhone umgestiegen. Das war mal ne gute Entscheidung. Vermisse Android komplett gar nicht und habe mich gefragt, warum ich nicht schon vor Jahren gewechselt bin.

Der hirnrissigste Plan? Schon wieder eine Plattform planen (kommt Januar 2023, aber Sneak Peak gibt es hier

Die gefährlichste Unternehmung? Das Softeis in Lübeck zu essen, dass offenbar nicht mehr taufrisch (hahaha) war und dafür sorgte, dass ich drei Tage Spaß hatte. Das wirklich tragische an der Sache: seitdem traue ich mich nicht mehr Softeis zu essen und ich liebe eigentlich Softeis.

Der beste Sex? Hatte ich.

Die teuerste Anschaffung? Der neue PC. Da hätte ich auch einen Gebrauchtwagen kaufen können, aber was soll ich mit einem Auto?

Das leckerste selbst gemachte Essen? Mal abgesehen vom oben erwähnten Lachs, war da noch mein Couscous-Salat mit frischem Szechuan-Tofu und ein schneller, einfacher Shrimp-Stew. Und meine Bolognese, natürlich.

Das beeindruckendste Buch? Meins ;) (2023)

Der beste Film/Serie? 1971 auf Apple TV. Super gute Doku über das Jahr 1971 aus Sicht der musikalischen Entwicklung.

Die beste CD? Dieser Fragebogen existiert seit knapp 20 Jahren und so langsam merkt man, dass die Welt sich doch etwas verändert hat.

Das schönste Konzert? Bauhaus in der Zitadelle Spandau.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Mit Dana. Und mit Nicole. Und natürlich Jenna, Constanze.

Die schönste Zeit verbracht wo…? Mit meinem Vater beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring. Mit Dana zu Hause. Mit Dana in Museen. Und in Bonn, Hamburg, Lübeck und anderswo.

Vorherrschendes Gefühl 2022 Ich bin faul.

2022 zum ersten Mal getan? Angst um die Eltern gehabt.

2022 nach langer Zeit wieder getan? Den Keller entrümpelt. Denn das war so: Ich wohne seit Mai 2004 in der jetzigen Wohnung. Meine alte Wohnung im Wedding hatte keinen Keller, das war schön. Die neue aber hatte und hat einen. Da ich erst mal die Wohnung damals leer haben wollte, habe ich mir gedacht, dass ich eine ganze Menge Krempel aus der alten Wohnung einfach in den schicken Keller stelle und "später" hochhole. 18 Jahre später standen die Kartons immer noch, nebst dem anderen "Ich stelle das schnell in den Keller und kümmere mich irgendwann drum" Krempel. Seit ungefähr zwei Jahren schiebe ich einen Entrümplung vor mir her ("Zu warm", "Zu kalt", "Keine Lust"), aber in diesem Jahr musste eine Abwasserleitung repariert werden, die nur über meinen Keller zu erreichen war. Tja. Doof. Ich habe dann tabula rasa gemacht. Einfach einen Entrümpler angerufen, Keller gezeigt und gegangen. Ich habe nicht in einen Karton geschaut. Bisher auch nichts vermisst. Kann ich nur empfehlen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Krieg in der Ukraine

Energiekrise

Kranker Vater

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Das wir das schaffen.

2022 war mit 1 Wort … ? Eintönig mit eingesprenkelten Momenten der Panik.

Vorsatz für 2023 Mehr raus gehen. Natur! Dieses Jahr aber wirklich.

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