Dienstag, 23. Januar 2007

Ich liebe ja diese Löcher, wenn man eine Sache abgeschlossen hat. Dank regelmäßiger monatlicher Abgabetermine, folgt danach für einen kurzen Augenblick so eine angenehme Leere. Man sitzt zu Hause rum, im Hinterkopf noch die Termine und die damit verbundenen Gedanken, dass man dieses und jenes ja unbedingt noch fertig machen muss, aber da ist nichts mehr, was gerade zum Abschluß gebracht werden will. Für einen Moment ist man ganz frei, erledigt Krempel, der in der Zwischenzeit liegen geblieben ist und kommt endlich dazu, endlich all die Musik zu ordnen, die man so gesammelt hat die Musik zu hören, die man bei Loronix gefunden hat. Angenehmer Schwebezustand, vor allem bei einem Wein, und dann mal wieder schreiben. Denn auch wenn das literarische hier in den letzten Monaten etwas gelitten hat, bedeutet das nicht, dass ich nicht weiter schreibe. Ich veröffentliche es nur nicht mehr.

Der Grund dafür ist einfach. Zumindest wenn man mich ein wenig kennt. Ich bin ein Mensch, der sich ständig ändert und auch ändern will. Es gibt wenig, wirklich sehr wenig Fixpunkte in meinem Leben, und ich habe mit fortschreitenden Alter auch nicht unbedingt mehr davon entwickelt. Dieses Blog war in den letzten Jahrzehnten viereinhalb Jahren schon etlichen Metamorphosen unterworfen. Es war mal eine Linksammlung, dann war es ein Medium für Bilder und dazu passende Lyrik, dann war es literarisch und im letzten Jahr ist es immer mehr ein "Blog" in modernen Sinne geworden, weil ich angefangen habe Dinge die mich interessieren in einer gewissen neuen journalistischen Form aufzuarbeiten.

Tatsächlich vermisse ich das literarische selber in diesem Blog, aber auf der anderen Seite muss ich auch zugeben, dass ich mir im letzten Jahr nicht mehr sicher war, ob und in wie weit ich mich in der literarischen Form überhaupt wiederfinden kann. Ich frage mich, ob die klassische Form des Autoren Dasein, also schreiben, einen Verlag finden und von den Veröffentlichungen leben können, in der Zukunft überhaupt noch funktionieren können. Der Schriftsteller war immer Zeuge seiner Zeit, aber das funktioniert ja nicht mehr, weil mehr der Literaturbetrieb nur noch zwischen einer hochgebildeten, unfassbar langeweiligen Leere (die man nur noch in den Momenten nachvollziehen kann, wenn man unfassbar betrunken Bus fährt) und belangslose Geplänkel hin und her pendelt. Auf den großen Roman über ein Deutschlands seit nach der Wiedervereinigung wartet man jedenfalls immer noch. Stattdessen hatten wir Stuckrad Barre und diesen Rechtschreib Menschen, Name fällt mir grad nicht ein.

Das schöne an diesem Blog ist, dass ich selber auch keine Ahnung habe, in welche Richtung es sich entwicklen wird. Vielleicht poste ich demnächst nur noch Kochrezepte mit Bildern. Soll ja eine dolle Einnahmequelle sein, wie ich so hörte.

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Montag, 22. Januar 2007

Bevor man bei ebay etwas ersteigert empfiehlt es sich immer den Preis vorher einmal kurz zu vergleichen

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Sonntag, 21. Januar 2007

Noch zwei Nachträge...Nachtrage.... Dinge die mir bei der hier schon besprochenen Edelman Studie noch aufgefallen sind:

Die Bewertung der chinesischen Blogsphäre fiel ja erstaunlich oberflächlich, bzw. aus Sicht von Edelman erstaunlich depressiv aus. Das liegt wohl daran, dass Edelman es aufgegeben hat, sowohl den chinesischen, als auch den koreanischen Markt zusammen mit Technorati zu scannen. Oder anders ausgedrückt: Edelman hat erkannt, dass man die riesige und völlig unüberschaubare Blogszene in China und Korea nicht mit PR Mitteln einschätzen, Kritiker würden auch sagen, kontrollieren wird können. Stattdessen will man sich mehr auf den europäischen Markt konzentrieren. Kein Wunder, hier sind nationalen Szenen naturgemäß kleiner und ein Monitoring, bzw. Data-Mining fällt deutlich leichter.

Und in dem Zusammenhang fiel mir die zweite Sache ein: Die Studie liefert verschiedene Zahlen zur Nutzung von Blogs, unter anderem auch interessante, aber nicht unumstrittene Zahlen darüber, wieviele Menschen überhaupt Blogs lesen. Das es in Deutschland gerade mal 15% der Internetnutzer sein sollen, ist interessant, aber nicht weiter verwunderlich. Die Franzosen, allgemein eh als die Vorzeigenation in Sachen Blogs bekannt, liegen mit 22% dann auch deutlich weiter vorne. Vor der Franzosen liegen aber die Briten. Und das fand ich dann schon überraschend. In meinen RSS Feeds gibt es rund 350 bis 400 Blogs, darunter etliche aus den USA, aber es findet sich nur ein Blog aus England. Ansonsten scheint Großbritannien ein ebenso großer, weißer Fleck auf meiner Bloglandkarte zu sein, wie zum Beispiel der gesamte afrikanische Kontinent.

Kennt jemand lesenswerte Blogs aus England?

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Freitag, 19. Januar 2007

Diese Blogger da bei der "Tagesschau" haben offenbar sehr viel Spaß an ihrem Blog.

Die graue Bundespost (die mit den “Fernsprechern”) ging gemeinsam mit dem Fräulein vom Amt in Rente. Der Nachfolger heißt Deutsche Telekom, ist in Magenta gefärbt und hat Millionen Sparern unter Mithilfe von Manfred Krug wertlose Papierchen mit dem lustigen Titel “T-Aktie” verkauft. Außerdem betreibt sie eine nie zu erreichende Hotline und ein gedoptes Radrennteam.

Und das geht in dem Text so munter weiter

Ich dachte bei der Gründung des Blogs, dass es vermutlich, wie so einige Blogs in klassischen Medien, schnell eine in der Sitemap verschwundene Leiche werden würde. Aber entweder haben die Chefs ihre Redakteure per siebenfach ausgefertigtem Formular in einem komplizierten, nach Geschlecht, Alter, Dauer der Redaktionszugehörigkeit und Art der Parteimitgliedschaft sortierem Rotationssystem zum Schreiben vergattert, oder, was ich bei den meist wirklich guten Texten vermute: denen macht das wirklich Spaß. Tatsächlich kann man den Eindruck bekommen, dass die dort schreibenden Redakteure so langsam spitz kriegen, was man mit dem Medium so alles anfangen kann. Zum Beispiel auch mal aufschreiben, was manche Politiker so von sich geben, wenn man mal nicht mit einer Kamera auf der Schulter ankommt

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Update: Dank eines Links von Svenm in den Kommentaren, kann man als genervter Bahnkunde jetzt doch an die exakten Abfahrtsdaten seines Zuges heran. Hier gehts zu Hintereingang

Und das tollste: Das geht auch mit dem Mobiltelefon. mobile.bahn.de

Alle reden vom Wetter. Diesmal auch die Bahn, die ja sonst nicht darüber spricht. Das ist verständlich, denn gegen umgelegte Bäume kann auch die Bahn nichts machen. Das man gestern den ganzen Zugverkehr einfach gestoppt hat mag eine extreme Maßnahme gewesen sein, aber lieber die Menschen in Bahnhöfen rumhängen lassen, als sie mit Bussen aus der Botanik heraus holen zu müssen. Und lieber eine Nacht im Bahnhof, als dass der Wind einen ICE bei 200 km/h von der Strecke weht. Von daher - kein Vorwurf.

Beim Informationsmanagement sieht es aber deutlich anders aus. Ich wollte heute morgen in den Zug nach Berlin steigen, allerdings dachte ich mir gestern Abend schon, dass daraus wohl nichts werden wird. Denn wenn die Züge in Bahnhöfen rumstehen, dann können sie wohl kaum am nächsten Tag wieder einsetzbar sein.

Als ich heute morgen, so gegen acht, das Internet anwarf, fand ich eine Meldung mit dem Zeitstempel 05.45 Uhr, dass die Strecke nach Berlin sowohl zwischen Köln und Wuppertal, als auch zwischen Essen und Dortmund gesperrt sei. Seitdem hat sich an der Meldung (Stand 13.00 Uhr) nichts verändert. Die angegebene kostenlose Rufnummer, unter der man sich informieren kann, ist nicht erreichbar, bei der telefonischen Fahrplanauskunft bekommt man für 61 Cent eine Ansage, dass leider niemand ans Telefon geht und bei der elektronischen Fahrplanauskunft geht entweder gar nichts, oder man bekommt eine Seite, auf der angezeigt wird, dass es keine Verspätungen gibt. Man steht also ziemlich alleine da als Kunde und hat nur die Möglichkeit, die eh völlig überlasteten Bahnmitarbeiter am Bahnhof zu löchern. Von einem Bekannten, der in Frankfurt stecken geblieben ist, erfuhr ich dann gerade, dass vor heute Abend wohl kein Zug nach Berlin geht, morgen aber alles wieder ok sein sollte.

Es kann doch nicht so schwer sein, aktuelle Meldungen über Streckensperrungen zumindest stündlich im Web zu aktualisieren. Was ist so schwer daran, eine Webseite einzuklinken, auf der man per Text die neuesten Infos gibt? Warum nutzt die Bahn nicht alle Kommunikationswege, die ihr zur Verfügung stehen? Würde man das tun, wären die Hotlines und Bahnmitarbeiter auch nicht so überlastet. Ein Unternehmen, dass offenbar nicht in der Lage ist, dass Internet als Kommunikationsmittel zu nutzen, sollte sich wirklich überlegen, ob es an die Börse gehen will.

Für das Wetter kann die Bahn nichts - für eine Informationspolitik wie in Nord-Korea schon.

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