Dienstag, 30. Januar 2007

schlaemmerblog.tv nicht so ganz koscher

Die "W&V" schreibt interessantes über das Blog von Horst Schlämmer.

Alle Welt ist ganz verzückt darüber, dass Horst Schlämmer, eine Figur aus dem Repertoir des Komikers Hape Kerkeling, nun auch unter der Adresse schlaemmerblog.tv unter die Blogger gegangen ist. Schon ein Blick ins Impressum läßt allerdings Zweifel aufkommen, wer denn da die Texte im Blog schreibt, denn dort findt man eine Agentur namens "special key ltd.". Die sind unter anderem darauf spezialisiert, Marketingkampagnen für ihre meist prominenten Kunden einzufädeln (Branded Entertainment). Und mehr steckt hinter dem Blog von Kerkeling offenbar auch nicht. Es ist nicht der Versuch, eine Figur noch bekannter zu machen, bzw, im Netz zu verankern, sondern, so wie es im Moment aussieht, ein virales Marketingprojekt der Agentur, für das man VW gewinnen konnte. Die haben offenbar die Produktion der Videofilme und wohl auch etwas mehr gezahlt, denn es ist unwahrscheinlich, dass Kerkeling sich für das (schon komplett abgedrehte) Projekt ohne Honorar vor die Kamera gestellt hat.

Netter Versuch. Hat genau genau acht zwei Tage gedauert, bis es raus kam.

Thema auch bei Fischmarkt NGZ Robert Basic

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"Wir konnten nicht feststellen, dass Du mit diesen Aufgaben so gut zurecht kommst, wie es nötig wäre." und "Zumindest warst Du mit den wenigen Aktivitäten in den letzten Wochen nur mäßig hilfreich."

Dieses Zeugnis stellt man den bisherigen ehrenamtlichen Moderatoren der "Readers Edition" aus. Schreibt zumindest der ehemalige Projektentwickler Peter Schink in seinem Blog. Offenbar wird der Ton etwas härter, seitdem der ehemalige Chefredakteur der "Netzeitung" Michael Maier, die "Readers Edition" gekauft hat. Wie es im Projekt weitergeht, ist noch unklar, offenbar will man die "Readers Edition" wohl komplett auf neue Beine stellen. Wie das ohne ehrenamtlich arbeitende Moderatoren gehen soll, ist zunächst noch ein Geheimnis der neuen Inhaber.

Schick erwähnt in seinem Blog, dass die "Readers Editon" durchaus eine neue Ausrichtung vertragen könnte. Ich habe nach dem Launch im letzten Jahr, das Projekt nur noch sporadisch verfolgt, weil mein Eindruck sich mit der Zeit verfestigte, dass die Seite zwar mit viel Enthusiasmus gemacht war, die Artikelstrecken aber eher, zumindest in meinen Augen, zu uninteressant und vor allem zu lang waren. Vor allem im Bereich "Politik" tat sich wenig und die Sprache erinnerte mich oft an die Sonntagsbeilagen einer Lokalzeitung.

Interessant wäre ja jetzt, ob der Rauswurf der Moderatoren in der "Readers Edition" als Artikel auftaucht.

Nachtrag: Mittlerweile mit dem ein oder anderen Menschen gesprochen. Es hat immer einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn ein neuer Inhaber genau die Leute rauswirft, die das Projekt bisher geleitet haben. Will man die Ausrichtung einer Seite ändern, dann kann es passieren, dass man sich von einigen Mitarbeitern trennen möchte, auch wenn man durchaus die Frage stellen darf, warum man nicht vorher mal mit den Menschen redet und sie fragt, ob sie das neue Konzept (so fern es bei der "Readers Edition" überhaupt eins gibt) nicht sogar mittragen wollen. Was die neue Geschäftsführung da macht, mag zwar ihr Recht sein, es greift allerdings den kooperativen Charakter des "Bürgerjournalismus" an. Das ärgerliche für die geschassten Moderatoren: ihre eigen Texte können sie noch nicht mal mitnehmen. Sie verbleiben Teil der "Readers Edition". Das ist eine der Gefahren beim "Mit Mach Web" - bei einigen Anbietern überträgt man die Rechte am eigenen Bild oder Text der Plattform, auf der man veröffentlicht. Natürlich wird Michael Meier neue Moderatoren finden. Vermutlich etliche Studenten, die eh nichts anderes als ein Praktikum gewöhnt sind. Wie man bei "German Blogs" sehen kann, gibt es die ja offenbar wie Sand am Meer. Aber schade, dass Meier mit der Aktion dem "Bürgerjournalismus" eine ziemliche Ohrfeige verpaßt hat. Das macht ihn und die "Readers Edition" nicht glaubhaft, sondern stellt sie in eine Ecke mit all den anderen schlecht geführten Web Angeboten, die das Web 2.0 System nur als Deckmäntelchen fürs eigene Konto nutzen.

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Montag, 29. Januar 2007

Links III

MC Winkel singt (so ab 16:30 min) Die Lesung davor ist aber auch sehr gut. Link (Google Video)

Richard Oetker im NZZ Interview über seine Entführung vor rund 30 Jahren. Link

Cottbus verzichtet auf Wahlcomputer, nachdem der CCC massive Sicherheitsmängel nachweisen konnte. Das wäre ohne Netz wohl kaum möglich gewesen. Link

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Sinnlose Spielereien in Flash. Via SwissMiss. Schade, dass man nur 10 Photos so zeigen kann. Will man mehr, kostet es 2 Dollar, was deutlich zu teuer ist.

Und wie ich gerade bemerke, springt der Popup Blocker an. Kann man ausschalten, passiert auch nichts. Offenbar wegen der Flash Sache. Aber das ist natürlich Schrott.

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Sonntag, 28. Januar 2007

Google Logik des Tages

Nachtrag: Die beiden untenstehenden Zitate scheinen nicht von Sergey Brin selber zu stammen. Sie sind ihm offenbar von "Boing, Boing in den Mund gelegt worden. Im Bericht des Guardian finden sich die Zitate jedenfalls nicht (mehr). Ich hatte die Zitate ebenso wie den Link zum Guardian von den eigentlich sehr verlässlichen Damen und Herren von "netzpolitik.org" übernommen. Was beweist: man sollte halt immer alles doppelt überprüfen und auch die Quellen doppelt checken, die ansonsten zuverlässig sind. An der grundsätzlichen Aussage gibt es aber nichts zu ändern. Laut "Guardian" heißt es:

Asked whether he regretted the decision, Mr Brin admitted yesterday: "On a business level, that decision to censor... was a net negative."

The company has only once expressed any regret and never in as strong terms as yesterday. Mr Brin said the company had suffered because of the damage to its reputation in the US and Europe.

"Boing, Boing" hat die Aussage offenbar weiter verstärken können. Der Grund dafür ist mir schleierhaft, denn den die Aussage ist auch so deutlich genug. Deswegen lasse ich ihn auch mit dieser Erläuterung so stehen.

-----schnipp----

“We have to censor China because they have lots of money and we can’t have any without participating in censorship” und “If we censor China but tell Chinese people when they’re being censored, they’ll clamor for democracy.” So interpretiert Boing Boing die Worte eines Google Gründers

Sagt Google Mitgründer Sergey Brin in einem Interview mit Guardian und zeigt eine interessante Logik. Lange habe ich heute überlegt, woher ich diese Denkweise kenne, und eben fiel es mir wieder ein. Ich hörte mal auf der Reeperbahn ein Gespräch zwischen einem Zuhälterschergen und einem anderen, offenbar niederrangigen Zuhälterschergen. Dabei erklärte der in der Rangfolge weiter oben stehende:

  • Ey Alder, wenn isch Dir jetzt die Fresse polier, dann ist das scheiß egal ob du weißt, warum ich das mache, es reicht völlig, das ich es mache, damit du weißt das ich es kann.

Link via Netzpolitik

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