"Wir konnten nicht feststellen, dass Du mit diesen Aufgaben so gut zurecht kommst, wie es nötig wäre." und "Zumindest warst Du mit den wenigen Aktivitäten in den letzten Wochen nur mäßig hilfreich."

Dieses Zeugnis stellt man den bisherigen ehrenamtlichen Moderatoren der "Readers Edition" aus. Schreibt zumindest der ehemalige Projektentwickler Peter Schink in seinem Blog. Offenbar wird der Ton etwas härter, seitdem der ehemalige Chefredakteur der "Netzeitung" Michael Maier, die "Readers Edition" gekauft hat. Wie es im Projekt weitergeht, ist noch unklar, offenbar will man die "Readers Edition" wohl komplett auf neue Beine stellen. Wie das ohne ehrenamtlich arbeitende Moderatoren gehen soll, ist zunächst noch ein Geheimnis der neuen Inhaber.

Schick erwähnt in seinem Blog, dass die "Readers Editon" durchaus eine neue Ausrichtung vertragen könnte. Ich habe nach dem Launch im letzten Jahr, das Projekt nur noch sporadisch verfolgt, weil mein Eindruck sich mit der Zeit verfestigte, dass die Seite zwar mit viel Enthusiasmus gemacht war, die Artikelstrecken aber eher, zumindest in meinen Augen, zu uninteressant und vor allem zu lang waren. Vor allem im Bereich "Politik" tat sich wenig und die Sprache erinnerte mich oft an die Sonntagsbeilagen einer Lokalzeitung.

Interessant wäre ja jetzt, ob der Rauswurf der Moderatoren in der "Readers Edition" als Artikel auftaucht.

Nachtrag: Mittlerweile mit dem ein oder anderen Menschen gesprochen. Es hat immer einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn ein neuer Inhaber genau die Leute rauswirft, die das Projekt bisher geleitet haben. Will man die Ausrichtung einer Seite ändern, dann kann es passieren, dass man sich von einigen Mitarbeitern trennen möchte, auch wenn man durchaus die Frage stellen darf, warum man nicht vorher mal mit den Menschen redet und sie fragt, ob sie das neue Konzept (so fern es bei der "Readers Edition" überhaupt eins gibt) nicht sogar mittragen wollen. Was die neue Geschäftsführung da macht, mag zwar ihr Recht sein, es greift allerdings den kooperativen Charakter des "Bürgerjournalismus" an. Das ärgerliche für die geschassten Moderatoren: ihre eigen Texte können sie noch nicht mal mitnehmen. Sie verbleiben Teil der "Readers Edition". Das ist eine der Gefahren beim "Mit Mach Web" - bei einigen Anbietern überträgt man die Rechte am eigenen Bild oder Text der Plattform, auf der man veröffentlicht. Natürlich wird Michael Meier neue Moderatoren finden. Vermutlich etliche Studenten, die eh nichts anderes als ein Praktikum gewöhnt sind. Wie man bei "German Blogs" sehen kann, gibt es die ja offenbar wie Sand am Meer. Aber schade, dass Meier mit der Aktion dem "Bürgerjournalismus" eine ziemliche Ohrfeige verpaßt hat. Das macht ihn und die "Readers Edition" nicht glaubhaft, sondern stellt sie in eine Ecke mit all den anderen schlecht geführten Web Angeboten, die das Web 2.0 System nur als Deckmäntelchen fürs eigene Konto nutzen.