Donnerstag, 8. Februar 2007

Datenschutz?

Wie bekannt ist die Festplatte meines Siemens Rechners hinüber. Sie zuckt nicht mehr, Daten kann man nicht auslesen. Aber natürlich sind die Daten noch drauf, und zwar alle. Bookmarks, Mails, Cookies und die damit verbundenen Passwörter, Briefe, Steuersachen usw. usf.

Gestern baute mir ein weiterer Techniker die neue Festplatte ein, und wollte die alte dann mitnehmen. Das wollte ich nicht, denn es sind ja immer noch meine Daten drauf, und da ich nicht weiß, ob die Festplatte unwiederbringlich hinüber ist, oder ob man sie doch noch auslesen kann, möchte ich meine Daten nicht einfach weggeben. Schon gar nicht an einen Servicedienst, der im Auftrag von Siemens und Karstadt unterwegs ist. Der Techniker wies mich darauf hin, dass er auf jeden Fall die defekte Platte zurückschicken müsse.

Heute rief er mich an, und bat noch einmal um die Festplatte, was ich weiterhin nicht einsehe. Und dann klingelt das Telefon und ein Mensch von Siemens war dran. Der meinte, ich müsse die defekte Festplatte zurücksenden, da man mir sonst folgendes in Rechnung stellen würde:

a) die Festplatte zum damaligen Preis b) die Lagerkosten für die Festplatte. Wenn die Platte vor dem Einbau in den Rechner ein Jahr gelegen habe, könne das teuer werden.

Das würde so viel kosten, wie eine 500 GB dieser Tage. Ungefähr. Meinte er. Aber ich könne ja die alte, kaputte Platte behalten und dem Techniker die Neue wieder ausbauen lasse. 160 GB würden ja nicht die Welt kosten.

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Da wird man sein halbes Leben lang davor gewarnt, seine Daten aus der Hand zu geben, und dann kommt eine Firma und will gleich alle Daten einsammeln.

Tja - hat jemand einen sehr großen Magneten?

Update 09.02.07: Heute Morgen klingelte das Telefon und die die Technikfirma unterrichtete mich in harschen Worten darüber, dass keine weiteren Arbeiten an meinem Rechner durch geführt würden, wenn ich die Festplatte nicht raus rücken würde. Auch könnte es passieren, dass die bisherigen eingebauten Ersatzteile in Rechnung gestellt werden. Original Wortlaut: "Das wird dann so teuer, davon können Sie sich zwei Rechner kaufen". Man sagte mir, dass die Daten nicht angerührt würden, man müsse die Festplatte allerdings zu Siemens senden. Mal abgesehen davon, dass das solche Anrufe einen nervösen Rechtsanwalt das Gesetzbuch beim Absatz "Nötigung" aufschlagen lassen, finde ich die Erklärung immer noch nicht befriedigend. Die Mail an den Support ist raus, die an die Anfrage an die Pressestelle, wie man das mit dem Datenschutz sieht, auch.

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Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert, aber es ist unfassbar gut. Besser als Kino und das Fernsehprogramm.

Sehen, was live im Sekundentakt bei Flickr gerade hochgeladen wird.

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Mittwoch, 7. Februar 2007

Und ich dacht noch... sag dem Menschen bei Siemens, dass es auch doch auch eigentlich der Prozessor sein könnte, den es erwischt hat...

Eben hatte ich den zweiten Besuch eines Technikers innerhalb einer Woche. Nachdem letzte Woche das Mainboard ausgetauscht wurde - was nichts gebracht hat - waren heute Netzteil und Speicher dran. An denen lag es auch nicht, was ja den kühnen Schluss zu läßt, dass es eventuell der Prozessor sein kann. Nachdem ich zunächst ja noch relativ entspannt war, bin ich jetzt so langsam etwas genervt, weil der Kundendienst a) offnbar nicht auf mich hören will und b) immer nur im Wochenrhythmus vorbei kommt.

Das schlimme ist: Siemens hat immerhin noch einen Kundendienst, der nach Hause kommt. Alle anderen Marken bieten sowas wenn überhaupt nur gegen einen teuren Aufpreis. Trotzdem - zwei Wochen, um einen Rechner zu reparieren, ist ein Witz, vor allem, wenn man darauf angewiesen ist.

Aber immerhin hat mich das alles etwas gelehrt:

  1. Habe immer zwei voll funktionstüchtige Rechner im Haus. Drei sind auch nicht schlecht.
  2. Habe eine externe Festplatte, auf der alle wichtigen Arbeits-, und Privatdaten gespeichert sind
  3. Lege eine DVD an, auf der alle Installationsdateien und ein Textdokument mit allen wichtigen Login Informationen der FTP/Mailkonten gespeichert sind.
  4. Habe eine weitere externe Platte, auf der die wirklich aller wichtigsten Daten sind
  5. Habe einen USB Stick mit einem lauffähigen Firefox samt Kopie der Profilordner (Bookmarks)
  6. Habe Foxmarks installiert
  7. Speichere soviel wie möglich zusätzlich im Netz. Sei es bei Google, sei auf dem eigenen FTP Server.
  8. Sei panisch und glaube in Computerdingen an Murphy.

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Zensur im Blog

Don Alphonso greift ein Thema auf, dass in den nächsten Monaten wahrscheinlich sehr wichtig in der deutschen Blogszene werden wird: Soll man alle Informationen über ein Thema weitergeben und in seinem Blog publik machen? Oder sollte man lieber ein paar Dinge für sich behalten? Und wenn man letzteres macht, ist man dann nicht genauso schlecht, wie jene Zeitungen oder Behörden, die das Zurückhalten einer Information damit begründen, dass dies zum Wohle der Leser/des Volkes geschieht? Natürlich kann man sagen: Blogs sollten anders sein - wer Graswurzeljournalismus betreibt, wer gleichzeitig über die "alten Medien" schreibt, dass sie genauso Lobbyisten geworden sind, wie eine beliebige Industrievertretung, der sollte mit gutem Beispiel voran gehen und über all das schreiben, was man weiß. Der Leser ist klug genug zu unterscheiden, was für ihn persönlich wichtig ist, und was nicht. Diese Einstellung ist aber in dem Moment schon nicht mehr tragbar, wenn durch einen Blogeintrag Leib und Leben eines anderen Menschen gefährdet ist, was aber vielleicht ein extremes Beispiel ist. Eine anderes Beispiel war und ist die Veröffentlichung jener Videos, in denen StudiVZ Gründer Ehssan Dariani deutlich zeigte, dass man sich nicht dabei filmen lassen sollte, wenn man sich selber mit einer Videokamera vor ein paar fremden Frauen lächerlich macht. So sehr ich die Kritik an StudiVZ und an Ehssan nachvollziehen konnte, das ging mir doch persönlich ein ganzes Stück zu weit.

Aber es ist nicht nur die Schere des Anstands, die schwer ist zu definieren. Blogs haben im letzten Jahr so einiges bewegt und sind sehr in den Fokus der Medienöffentlichkeit geraten. Wie stark, zeigt sich an der Geschichte bei Spreeblick die eine kleine Story über einen Bürgermeister hatten, und diese rausnahmen, als die ersten Medien am Telefon waren. Denn die Welt der Medien da draußen, ist ganz sicher nicht so gut, überparteilich und brav, wie mache Menschen gerne denken. Journalisten sind nicht die Hohepriester der Wahrheit, haben nicht das Wesen eines kleinen, puscheligen, blinden Welpen. Die Medien werden von Menschen gemacht, und diese Menschen haben hier und da Rechnungen zu begleichen. Manche wollen einem Politiker etwas böses, weil sie in einer anderen Partei sind (viel häufiger passiert das allerdings, wenn sie in derselben Partei sind), manche Menschen suchen einfach nur eine schöne große Story, die mal wieder ein paar Klicks oder Zuschauer bringt. Was mit den Menschen geschieht, die wegen der Quote für ein paar Stunden oder Wochen in den Nachrichten war, das interessiert ja nicht. Ich kann eine eine lustige Geschichte über eine flapsige Bemerkung eines Politikers machen, der Journalist der Zeitung XYZ macht daraus etwas völlig anderes. Wer unter Beobachtung der Medien oder einer große Öffentlichkeit steht, der wird schnell merken, dass man nicht mehr einfach so mal eben eine Geschichte raus haut und schaut was passiert.

Aber ein paar einfache Regeln beim Erstellen einer Geschichte helfen einem schon:

  • Solange es nur um einen selber geht, kann man alles schreiben, was man will. Die Grenzen werden durch die eigene Leidensfährigkeit, Exhibitionismus oder Schamgrenze bestimmt. Egal ob ich über mein Sexualleben berichten möchte, oder über das, was ich gerade zum Frühstück hatte.

  • Sobald eine andere Person in dem Beitrag eine Rolle spielt, wird es schon schwieriger. Ich weiß, das, denn ich habe auch bei einigen Texten unterschätzt, wie klein das Internet ist. Bei dem Text über meine ehemalige Grundschullehrerin, meldete sich nach Monaten ein Angehöriger, der sich bitterlich über meinen Geschichte beschwerte. Ein anderer Mal habe ich über eine Ex-Freundin geschrieben. Die Geschichte hatte ich sehr verfremdet, aber dennoch erkannte sie sich wieder und war not amused. Solange man sich nach einer Geschichte privat ein wenig anzickt, ist es aber noch ok. Der Schreibende hat ja durchaus einen Grund etwas zu schreiben, über die Formulierungen kann man aber sicher lange und anhaltend streiten.

  • Wenn man über Menschen schreibt, die einen nicht kennen, und wenn man sich nicht lobend über diese Menschen äußert, dann wird es gleich doppelt schwierig. Zum einen kann man wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts abgemahnt, werden. Zum anderen muss man immer überlegen, ob das, was man schreibt, nur aus einer Momentaufnahme besteht, oder ob man wirklich in der Lage ist, über jemanden eine dezidierte Meinung wiedergeben zu können. Im Prinzip gilt bei Beschimpfungen etc. eigentlich immer, dass man nur das schreiben sollte, was man jemanden auch ins Gesicht sagen würde.

  • Und schließlich: ja, man kann auch Geschichten wieder offline nehmen, wenn man den Eindruck hat, dass man etwas weitreichendes los getreten hat, was man in der Art nicht wollte. Man sollte dann aber so ehrlich sein wie Johnny Spreeblick, und was dazu schreiben.

Sollte man eh in jedes Blog einbauen, diesen Link zum wasted comment dump der auch für nicht geschriebene oder gelöschte Blogeinträge gilt.

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Dienstag, 6. Februar 2007

"Woran ich mich noch gewöhnen muss, ist, dass die Programme erst richtig geschlossen werden wenn man Apfel-Q drückt, bis dahin hängen die noch im Dok rum. Das will man ja nicht. Dieses james-dean-esque Verhalten ist mir suspekt, ewig lungern sie noch in der Nähe der Ranch rum und eines Tages finden sie dann Öl, verhöhnen mich und ficken meine Tocher."

Während ich überlege demnächst mal auf Linux umzusteigen, steigt Ben gerade auf einen Mac um. Und das sehr amüsant

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