Dienstag, 29. Mai 2007

Wäre doch gelacht, wenn wir (also die Gemeinschaft der Blogger, Internetguerilla, Spaßterroristen, Nerds und leicht adipösen Autoren) da nicht ein paar Leute reinbekommen. Den Stefan Niggemeier zum Beispiel, oder Holgi, Johnny, ix, bov, Fefe, Frau Julie, Udo Vetter, Nico Lumma, Mekito, Malorama, Schwadroneuse, Sixtus, supatyp, SvenK, Marcel Bartels und noch irgendeinen, der dauernd übers vögeln schreibt. Leserbeirat. Was kommt als nächstes? Neudruck der Mao-Bibel?

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Freitag, 25. Mai 2007

Soso. Sponline schreibt (immerhin mal mit halbempörten Unterton):

Ziel der "Postbeschlagnahmungen" seien ausschließlich Bekennerbriefe gewesen, hieß es heute. [...]

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurde nur ein Brief geöffnet, die übrigen äußerlich in Augenschein genommen.

Frage 1: Warum muss man Bekennerschreiben, die meist an so unbekannte Adressaten wie jene der dpa gerichtet sind, abfangen, wenn sie doch eh ankommen und der Polizei übergeben werden? Denkt man, dass sich die mögliche Terroristen die Schreiben erst einmal mit vollem Absender zum Gegenlesen gegenseitig per Post zuschicken? Nach dem Motto "Du, schau mal wegen der Kommata?"

Frage 2: Wie erkennt man ein Bekennerschreiben, die ja vermutlich nicht selten ohne Absendeadresse kommen? Krackelige Handschrift? Am Rand angekokelt? Mao-Briefmarke?

Frage 3: Wenn die Behörden nur Bekennerschreiben gesucht haben, warum haben Sie dann die Post aus den Stadtteilen Eimsbüttel und St.Georg gefilzt? Da sitzt keine einzige Redaktion, an die ein Bekennerschreiben gerichtet werden könnte. Die sitzen alle im Zustellbezirk Mitte.

Frage 4: Freuen sich die Journalisten, die in den Stadtteilen gerne wohnen, dass ihre Post gegengelesen wird?

Frage 5: Ich glaube kaum, dass sich irgendein ein militanter Linker noch die Mieten in der Schanze erlauben kann. Wen überwacht man da?

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Ich frage mich schon länger, seit wann die Stimmung unter den Politikern so gekippt ist. Seit wann man das Bedürfnis hat, die Bürger besser kontrollieren zu wollen. Seit der Debatte über den großen Lauschangriff, als man in den 90er Jahren den Eindruck erwecken wollte, die russische Mafia sei kurz davor, diesen Staat zu übernehmen? Wo ist die überhaupt? Wahrscheinlich hat sie zu viel damit zu tun, neue Mädchen nach Berlin zu importieren, wo es offenbar, wie man seit der Affäre um Michel Friedmann weiß, einen hohen Bedarf zu geben scheint.

Aber polemisieren hilft vermutlich auch nicht, obwohl ich zu Zeit viele Stimmen vermisse, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Wo ist denn eigentlich das Kabarett? Na gut, es ist eh tot, wie haben ja jetzt Oliver Pocher, das haben wir uns offensichtlich verdient. Und wo sind die Schriftsteller? Hat irgendein in der kulturellen Hackordnung weit oben stehender Autor, Schauspieler, Musiker oder Künstler irgendwas zum Thema Bürgerrechte in den letzten Jahren gesagt? Hab ich da vielleicht irgendwas verpaßt?

Der einzige Protest gegen das momentane, unerklärliche Vorgehen des Staates gegen seine Bürger, scheint aus dem Netz zu kommen. Ich vermisse eine große Stimme.Von Günter Grass zum Beispiel, der selber noch mit erlebt hat, was es bedeutet, wenn ein Staat plötzlich die Gesinnung wechselt. Stattdessen kann man dabei zu sehen wie Gesetze, die ja mal dazu gedacht waren eine Bedrohung von radikalen Islamisten zu entschärfen, auf die eigenen Bürger angewendet werden.

Immerhin - in den Medien kommt so langsam an, was da abgeht. Die SZ, allen voran Heribert Prantl, schreibt schon lange gegen den Überwachungsstaat und auch beim "Stern" tut sich was. Sätze wie sie Hans-Ulrich Jörges hier beim Stern Audio Kommentar spricht, müssten viel öfter und noch viel lauter ausgesprochen werden.

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Mittwoch, 23. Mai 2007

Der Unterschied zwischen Qualitätsjournalismus und Bloggern?

Während die meisten Zeitungen und deren Websites nach dem TV Geständnis eines Fahrradrennprofis in der Sendung "Beckmann" mal wieder schreiben, wie verlogen die Rennszene doch sei, entdeckt dogfood in seinem Blog mit Hilfe einiger Leser, dass die ARD das Interview an einer wichtigen Stelle völlig kommentarlos und ohne eine Erklärung für die Zuschauer, mit einem Pfeifton belegt hat und liefert die gelöschte Passage gleich mit. Lesen konnte man das nur in diesem Blog, und jenen, die das Thema verlinkt haben. SZ? Sponline? Focus? Stern? Fehlanzeige.

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Dienstag, 22. Mai 2007

Liebe Menschen, die ihr den Wagen von Kai Diekmann abgefackelt habt,

was genau wolltet ihr eigentlich damit sagen? Dass ihr Diekmann nicht leiden könnt? Wie überraschend. Oder wolltet ihr testen, wie schnell genau Springer dazu in der Lage ist, einem ihrer Chefredakteure einen neuen Dienstwagen vor die Tür zu stellen? Ich vermute mal für sowas benötigt eine Vorstandsekretärin genau einen Anruf von 2,34 Minuten Länge bei der Mercedes Vertretung, dann dauert es vielleicht noch mal 30 Minuten, bis der Wagen gewaschen und innen geputzt wurde und noch mal 20 Minuten, dann steht er auf dem Parkplatz von Herrn Diekmann.

Was habt ihr Euch danach gedacht, als ihr voller Stolz euer Astra aufgemacht habt: "Dem haben wir es jetzt aber gegeben."? Autos anzünden, Farbbeutel werfen - das ist ebenso langweilig wie überflüssig. Das war schon in den 70er langweilig, als man damit tatsächlich noch rechtslastige Stammtische in Bayern überraschen konnte. Heute ist es nur noch öde und zu dem spielt es den Leuten in die Hände, die gerade durch das Rechtssystem marodieren und es auseinander nehmen. Wenn Frau Merkel davon spricht, das man Falschparker am besten mit Videokameras ausmacht, dann kommt so ein lächerlicher Farbbeutel oder das Anzünden eines Autos von irgendjemanden gerade recht.

Mich ärgert so eine Scheiß Aktion. Nicht nur, weil sie nichts bringt, sondern weil sie auch mehr Schaden anrichtet, als ein Schäuble an einem mittelprächtigen Tag fabrizieren kann. Weil sie die ganze Arbeit von unzähligen Menschen, die im Netz und mittlerweile auch in manchen Zeitungen die Wandlung des Rechtsstaat zum Präventionsstaat beschreiben und bekämpfen, wieder nur schwerer macht. Weil man wieder ein Argument weniger hat, gegen die Videoüberwachung. Ihr zündet Leasingwagen an, und der teilweise hohldrehende Rechtsstaat kommt dann zu euch nach Hause, und nimmt Geruchsproben.

Es gibt drei Fasttrillarden Möglichkeiten, Einfluss auf die Politik und das Meinungsbild der Menschen zu nehmen. Aber dazu fehlt euch offenbar schlicht und ergreifend die Intelligenz. Das ist alles so hirnrissig dämlich, dass mir noch nicht mal ein Topic dazu einfällt.

Keine Grüsse DD

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