Sonntag, 6. Januar 2008

Vielleicht wäre es ja sinnvoller, wenn man statt "Boot Camps" und härter Strafen mal wieder dazu übergehen würde, mehr Geld in die Ausbildung von Jugendlichen zu stecken. Ich habe keine Ahnung, wie der Bildungshintergrund der Straftäter der letzten Wochen ist, aber wenn man sich die Vorkommnisse aus Hauptschulen anschaut, scheint es zumindest einen gewissen Zusammenhang zu geben.

Es ist typisch für die deutsche Politik der letzten Jahre und auch für die deutschen Politiker, dass man erst an manchen Ecken das Sozial- und Bildungsnetz zusammenstreicht, um dann nach einer gewissen Zeit hilflos vor den Ergebnissen zu stehen. Und um sie dann zu dämonisieren und zur Schuld derjenigen zu erklären, die durch die Streichungen durchs Netz gefallen sind. Hartz IV Bezieher werden ein Lied davon singen können.

Keine Frage - wer auch noch in einer Gruppe einen andern Menschen angreift und ihn zusammenschlägt hat sie nicht mehr alle. Wer seinen Anstand und seinen Respekt vor der Menschlichkeit verliert, der hat eine möglichst harte Strafe verdient. Und jeder, egal wie übel ihm das Leben mitgespielt hat, jeder hat die Chance, seine Entscheidung vor einer solchen Tat zu treffen. Das ändert aber nichts daran, dass Teile der Probleme in den Schulen und auf der Strasse auch zum Teil Schuld einer Politik sind, die sich nicht mehr um Zukunft, sondern nur noch um den nächsten Wahlterimin im Auge hat.

Ich weiß nicht, ob ein besserer Zugang zu Bildung die Vorkommnisse der letzten Wochen verhindert hätte. In meiner, kleinen, gutbürgerlichen Welt glaube ich daran, dass mehr Bildung, mehr Hinwendung zur Kultur auch Menschen dazu bewegen kann, die Finger von Gewalt zu lassen. Und wer Menschen Chancen und Perpektiven gibt, der hat hat dann auch weniger Probleme mit einer Gesellschaft, die aus Angst und Frust durchdrehen. Doch dummerweise werden wir von Menschen regiert, die demonstrierende Menschen für ein Sicherheitsrisiko halten und in den eigenen Versäumnissen der Vergangenheit nun einen weiteren Grund dafür sehen, die Vorratsdatenspeicherung zu befürworten.

Noch mehr zum Thema hat Heribert Prantl geschrieben

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Freitag, 4. Januar 2008

Eigentlich jetzt schon schönster Satz des Jahres:

Das Internet hat mittlerweile eine Rolle zurückerobert, die es nach dem Platzen der nach ihm benannten Blase zu Beginn des Jahrtausends verloren hatte: Es ist zu einer riesigen Projektionsfläche geworden. In ihm lauern demzufolge nicht nur Terrorismus, die Ursachen für jugendliche Amokläufe und pornographische Perversionen, weswegen kenntnisfreie Politiker, um ihren eigenen Volkserziehungstrieb zu befriedigen, es mit allen nur denkbaren wirkungslosen Verboten regulieren wollen.

Freitag, in einem ganz anderen Zusammenhang.

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Donnerstag, 3. Januar 2008

Klick dis

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Interessant, was die Menschen alles für lange Bücherlisten haben. Ich komme zum Lesen von Büchern kaum noch. Zuviel Arbeit einerseits, zu viel zum Lesen im Netz andererseits. Der normale Konsum der Feeds, Blogs und Webseiten reicht mir meist schon aus. Lesen klappt klassisch gut, wenn ich das Haus verlasse und mich in ein Café setze, was zu selten passiert. Oder im Zug, aber da arbeite ich auch gerne oder schaue endlich die DVDs an, die ich regelmäßig bei Amazon erstehe und die dann monatelang ungesehen rumliegen, weil ich Abends entweder Premiere oder irgendeinen Dokuchannel sehe. Am Wochenende muss ich meinen Motorsportpflichten nachkommen. Immerhin habe ich 2007 aber fünf Bücher komplett und ca. acht Bücher halb gelesen. Dazu ein paar Kochbücher (gilt das?) und ein Nachschlagewerk (das muss gelten). Ich nehme mir schlauerweise aber nicht mehr vor, noch mehr zu lesen, da ich in diesem Jahr die Fotografie mal wieder mehr in den Vordergrund stellen wollte.

Komischerweise habe ich gar nicht so ein schlechtes Gewissen, dass ich so wenig Bücher lese. Ich habe weiterhin das Gefühl, dass man im Netz genauso spannende Dinge entdecken und lesen kann. Leider noch zu viele Kurzgeschichten und zu wenig lange Sachen, die sich auch mal über mehrere Tage oder Wochen durch ein Blog ziehen, aber dennoch stosse ich immer wieder auf spannende Autoren, die ich dann versuche zu "mindestenshaltbar" zu zerren. Ohne mir selber auf die Schulter klopfen zu wollen glaube ich schon, dass wir da eine ziemlich erstaunliche und einzigartige Mischung an Autoren versammelt haben.

Bei aller Liebe für die Onlineliteratur geht an der Stelle aber noch ein großes "Danke" an Wolfgang, der mir freundlicherweise von meiner Amazon Liste zu Weihnachten den Foucault geschenkt hat. Den werde ich auch wirklich lesen, damit ich auch mal von Holm Friebe zu Abendessen eingeladen werde. denn dessen Theorien finde ich wirklich extrem spannend.

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Mittwoch, 2. Januar 2008

Was ich mir für 2008 wünsche: (Update 31.12.08)

  • Keine weiteren Beerdigungen Check. Danke
  • Genug Aufträge Check. Auch Danke
  • Vom Part-Timer Raucher wieder zum No-Time Raucher zu werden Seit Anfang Dezember reduziert, seiner Woche wieder rauchfrei.
  • Das die Pläne vom wunderschönen Mädchens und mir so aufgehen, wie wir uns das vorstellen Hmmm... das war wohl (noch) nichts.
  • Bessere Zeiteinteilung und... Check. Soweit
  • ... mehr Zeit für die Freunde und... Nope
  • ... mehr Zeit fürs Fotografieren Schon mal gar nicht
  • Diese Steuersache bis Mitte des Jahres endlich abschliessen Die eine war durch, da kam die nächste, aber letzte Sache
  • Etwas gesünder leben und...
  • regelmäßiger Sport Eher nicht.
  • Überhaupt Gesundheit, man wird ja nicht jünger Check. Danke
  • Das Ende der Vorratsdatenspeicherung Was man sich so alles wünscht...
  • Viele, spannende Blogeinträge Bei anderen: ja. Hier ja eher nicht.
  • Sichtung der restlichen National Parks in den USA Nein, hat nicht geklappt. Dafür viel Zeit in denen verbracht, die ich schon kannt
  • Wieder mehr schöne Uhren bei Tokyo Flash Da war dieses Jahr gar nichts.
  • Ein Weitwinkelobjektiv Es ist ein Tele geworden. Weitwinkel kommt 2009

tbc.

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