Freitag, 15. Februar 2008

Ab nächsten Monat hab ich etwas weniger zu tun. Ein Auftraggeber hat gekürzt, einer steigt aus. Früher leuchtete in solchen Situationen immer die rote Panikleuchte auf, aber in den letzten Jahren hatte ich mir angewöhnt viele kleine Aufträge anzunehmen, statt nur von einem Auftraggeber alleine abhängig zu sein. Weniger Geld bedeutet es zwar trotzdem, aber ich muss deswegen nicht die Nudeln zum essen abzählen. Einerseits ärgert einen so etwas zwar schon, andererseits stelle ich gerade fest, dass es auch nicht schlecht ist, weil es natürlich auch weniger Arbeit bedeutet. Stattdessen kann man was anderes machen. Sich um sich selber mal wieder kümmern. Fotografieren. Mehr Zeit mit dem wunderschönen Mädchen verbringen, wenn sie Zeit hat. Andere Dinge in den Vordergrund schieben. Sich überlegen, in welchen Bereichen mal in Zukunft mehr machen möchte.

Das ist eine der Sachen, die ich an der Selbstständigkeit schätze. Dieses permanente Neujustieren der Arbeitsfelder und Möglichkeiten. Man bleibt nicht stehen, man muss sich überlegen, wozu man Lust hat und darüber nachdenken, was man als nächstes macht. Vor allem, wenn man nicht unter dem finanziellen Druck steht, sofort einen neuen Job finden zu müssen, ist das gar nicht schlecht. Der Verlust eines Auftraggebers erinnert einen daran, dass man schnell in der Klemme sitzen kann, es macht einen wachsam und hält gleichzeitig beweglich, weil man seine Aktivitäten neu überdenken kann. Diese Beweglichkeit ist was wunderbares, vor allem, wenn man es schon ein paar mal mitgemacht hat. Die ersten Male ist man panisch, danach entspannt, weil man sich über die Jahre ein dickes Fell zugelegt hat.

Also überlege ich gerade so rum und hab die Schublade aufgemacht, in der alte Projekte und Ideen rumlungern. Da ist zum Beispiel dieses Buch, das da angedacht rumliegt. Dooferweise verdient man heute mit Büchern aber nichts mehr, es sei denn, man schreibt einen Ratgeber oder kann über Affären mit Stars berichten. Im Ratgeben bin ich eher nur so mittel, Affären mit Stars hatte ich nur mal eine, und die war auch kein richtiger Star. Mit Romanen verdient man ja kein Geld mehr. 2500 verkaufte Bücher, 2 Euro pro Buch (wenn man Glück hat) und dafür ein halbes Jahr Arbeit. Ach nee. Eine Bekannte, die in dem Bereich auch arbeitet, meinte: Kinderbücher. Also habe ich mir gestern in der Buchhandlung mal die Ecke mit den Kinderbüchern angeschaut und konnte dabei feststellen, dass man zum Schreiben eines Kinderbuches offenbar dauerhaft bekifft oder betrunken sein muss. Oder beides. Und man muss offenbar ein depressiver Toiletten-Fetischst sein. Sonst kommt man nicht auf Titel wie: "Der kleine Klo-König", "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat", "Opa hat Krebs", "Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod", "Mein Körper gehört mir!" oder "Die besten Beerdigungen der Welt". (Echt, alles Kinderbücher, amazont das doch selbst, ich verlink das nicht.) Was war eigentlich so schlecht an Wilhelm Busch?

Für Kinder ab zwölf gibt es neben den unzähligen Harry Potter Klonen, dann Bücher wie "Boot Camp", "Ich knall euch ab!", "Kiss me, Teacher", oder "Günter wird schlank. Ein tierisches Diätbuch". Wo sind eigentlich die ganzen Agentengeschichten geblieben? Leutnant X und wie die alle hießen? Oder die Sience Fiction Geschichten?

Da ich seit Jahren keinen Joint mehr gesehen habe und gerade etwas weniger trinken möchte, muss wohl noch ein wenig länger überlegen.

Permalink

 


Mittwoch, 13. Februar 2008

Links, mal wieder

Offenbar haben die schreibenden Kollegen, die sich derzeit so mühen, das Internet zum großen gesellschaftlichen Gesamtschuldner zu erklären, einen blinden Fleck in ihrer Wahrnehmung, der sie überscharf jeden Dreck im neuen Medium sehen lässt, während der desolate Zustand alter Medien ausgeblendet bleibt. Link

Eigentlich gilt selbst in der eher Transparenz-aversen deutschen Lobbybranche der Grundsatz, wenigstens bei Kontakten mit Politikern anzugeben, für wen man arbeitet. Link

Eines der beliebtesten Prinzipien im Mediengeschäft ist: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?! So wurde die rotgrüne Regierung von denselben Journalisten erst bejubelt und dann verdammt, der "Neoliberalismus" zunächst gepriesen und dann verurteilt. Vergesslichkeit ist eine Voraussetzung für ständige Aufgeregtheit (-> Hysterie) - so, als sei das, was man gerade in höchsten Tönen lobt oder verdammt, nie da gewesen. Link

Mit dieser vom Finanzsenator als ausreichend befundenen Kalorienmenge von durchschnittlich 1550 kcal täglich leiden selbst die untätigsten Arbeitslosen nach vier Wochen an Unterernährung. Link

Apropos Hillary....

Permalink

 


Hehehe

(Angeblich echt)

Permalink

 


Montag, 11. Februar 2008

Oh ja, das ist eine gute Idee, die über den Winter angesammelte Musik unters Volk zu bringen.

Herr Jochenausberlin veranstaltet den Winterswap, der mal wieder von seiner entzückenden Tochter ausgelost wird. Mal sehen, was ich so in den Tiefen meines Archivs finde. Keine Panik, es wird keine reine Easy Listening CD.

(Wer hat eigentlich noch mal beim letzten Mal als ich mitgemacht habe, meine CD erhalten?)

Permalink

 


Sonntag, 10. Februar 2008

Sonntagnachmittags Musik III

Calexico & Françoiz Breut - Si tu disais

Permalink

 


Nächste Seite