I
Wie oft hatte mich irgendetwas wach werden lassen, meinen unruhigen Schlaf beendet, in dem mich immer wieder eine Bilderflut knapp an der Grenzen der Erschöpfung hielt. Die ersten Lichtstrahlen, die sich selbst noch müde durch die Feuchtigkeit arbeiteten, sorgten für Klarheit zumindest in der Angelegenheit des Schlafs. An Ruhe war nicht mehr zu denken, nur noch an vergangenes. Ich konnte mich noch dunkel daran erinnern, wie früher meine Hand sanft auf einer Hüfte lag und ich spürte, wie sich ihr Körper mit den leichten Atemzügen hob. Immer im gleichen Rhythmus, immer mild und leise, den Kopf ein wenig nach unten gedrückt, die Knie angezogen, so dass man sich einfügen konnte wie ein lange vermisstes Puzzlestück. Manchmal drängte ich in solchen Momenten meinen Körper an den ihrigen, drückte meinen Unterleib gegen sie und wartete darauf, dass ich eine Erektion bekam. Ich umfasste eine Brust, die ich sanft streichelte, küsste kaum merklich ihren Nacken, wischte das Haar aus ihrem Gesicht und ließ die Phantasie kreisen. Wenn die Erektion da war, hörte ich auf, wartete, bis die Lust sich wieder aus meinem Kopf verabschiedete und lauschte ihrem Atem, der in der ganzen Zeit nur ein bisschen schwerer geworden war. Ich sagte ihr nie etwas davon, ich vollendete das Spiel nicht ein einziges mal. Ich wusste selber nicht, warum ich das tat. Vielleicht um nach zu sehen, ob sie mich auch dann liebte, wenn sie gar nicht bei sich war.
II
Es war kindisch, aber ich hatte eine wahnsinnige Angst davor, dass sie mich nicht lieben könne. Das dies alles nur ein Spiel sei, dass ich nicht verstehen würde. Das sie eines Tages einfach nicht mehr kommen würde, weil ich sie langweilte, weil es sowieso doch nur für den Übergang war. Lag vielleicht daran, dass ich selber oft bei diesen Gedanken ertappte, dass ich oft selber Liebe so abgestreift hatte. Wie eine Verpackung, die man nicht mehr braucht, weil einem der Inhalt schon lange abhanden gekommen ist. Ich glaube, so habe ich mehr Liebe verbrannt, als manche Menschen in ihrem ganzen Leben bekommen. Und natürlich ist es eine Sucht. Am Ende will man auch gar nicht mehr die Liebe, sondern nur noch die Insignien. Ich will die Hingabe, ich will die Blicke, ich will das Denken. Von wem ist mir egal. Das ist kalt und dumm, das weiß ich. Aber wie die innere Blockade überwinden, die eigenen Barrikaden, die man sich im Laufe der Zeit aufgebaut hat? Ich war ja froh, wenn ich es überhaupt schaffte mich so für einen Menschen zu interessieren, dass ich ihn in mein Leben lassen konnte.
III
Das war früher leichter. Aber da ging es auch nur um Sex. Da waren die Begegnungen in verrauchten Küchen so zielgerichtet und einfach, dass sich die üblichen Fragen einfach stellen mussten. Da reichten Schlüsselreize wie eine Lackhose, zwei blitzende Augen und ein sarkastisches Gemüt um nicht nur einen Abend, sondern auch die nächsten Monaten zu füllen. Solange der Sex neu war, solange man nicht jeden Quadratzentimeter Haut erkundet, solange man die Grenzen der Lust und des Schmerz nicht gesehen hatte, solange blieb das spannend. Danach wurde es vorhersehbar, ein wenig fad, wie eine Mahlzeit, die man zu oft eingenommen hatte. Der Zauber des Nichtnachdenkens war verflogen und dann fingen die kleinen Dinge an zu stören, die vorher nicht da zu sein schienen. Und diese plötzlich auftretenden Kritik macht mich wahnsinnig, weil sie ein Zeichen für Distanz ist. Dann sieht man den Schmutz, die Art wie jemand aufsteht und wie schlampig sie plötzlich in Fragen der Unterwäsche geworden ist und beginnt zu hassen. Nicht diesen Menschen persönlich, aber doch soweit, dass sie verantwortlich dafür ist, dass das der Zauber verflogen ist, dass der Alltag mit seiner Gartenzwergmentalität gewonnen hat. Die Lust an der gemeinsamen Entdeckung ist vorbei und was folgt ist der Abstieg in die Niederungen des Beziehungsleben.
IV
Am Ende wird der Ton giftiger, weil man nicht mehr damit beschäftigt ist, den anderen zu entdecken, oder gemeinsam neue Sphären zu durchqueren, sondern nur noch damit beschäftigt ist, den eigenen, immer kleiner werdenden Freiraum zu beschützen. Im Grunde ist die Liebe ein ewig andauerndes Rückzugsgefecht. Da gibt es weder einen Status Quo, noch einen Status quo ante über den verhandelt wird, sondern nur den Rückzug auf einen immer kleiner werdenden Raum, den man immer verbissener verteidigt. Der Gedanke ist mir schon zu anstrengend und wenn ich Zeuge solcher Gefechte bin, dann warte ich erschrocken, bis sich der Rauch wieder legt und warte unangenehm berührt darauf, dass ich mit einbezogen werde, dass die böse Frage "Oder hab ich etwas nicht Recht?" fällt. Dabei will ich gar keinen Rat geben, außer einem, aber den will keiner hören. Sie bleiben lieber in einander verbissen, als sich zu überlegen, wie es war als sie noch nicht zusammen waren. Das ist wie mit dem Rauchen. Ich habe in einem Seminar mal den Tipp bekommen, dass ich mir einfach mal vorstellen soll, wie es war, als ich noch nicht geraucht habe. Ich habe das Seminar daraufhin sofort abgebrochen, weil ich mich nicht mehr erinnern konnte und mir war klar, dass ein Nichtraucher Seminar, dass auf einer solchen Prämisse aufgebaut ist, bei mir auf keinen Fall erfolgreich sein würde. Aber vielleicht ist es ja bei diesen Paaren genau wie mit meiner Raucherei. Vielleicht können sie sich auch nicht mehr erinnern, wie es vorher war und liegen lieber Tage,- Wochen-, Monate,- und Jahrelang in einem ebenso stummen wie verbissenen Ringkampf, der niemals einen Sieger haben wird. Da wird dann die Lust an der Entdeckung mit der Angst vor Verlust getauscht. Jedenfalls habe ich Angst vor diesen Dingen, weil sie immer passieren, weil man ihnen nicht entgehen kann. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man feststellt, dass man nicht mehr anders kann, als mit diesem Menschen zusammen zu leben und dann hat man den Salat. Wer hat also Angst vor Virginia Wolff? Ich.
V
Also bleibt die nur die ewige Flucht, aber je älter ich werde, desto schwieriger wird es, weil ich mich nun selber fragen muss, was ich eigentlich will. Ich weiß, dass ich das leise Atmen einer Frau im Nebenzimmer hören möchte, während ich in der Küche sitze und meinen ersten Tee trinke. Ich will dann später wieder unter die Decke, zu ihr, ihren schlafweichen Körper spüren, meine ausgekühlte Haut an ihrer wärmen. Ich will, dass sie sich umdreht und ihren Kopf in die mein Schultertal legt. Aber wie umgeht man den Rest, den man an einem beliebigen Samstag in jedem Kaufhaus beobachten kann, wenn Männer die ultimative Demütigung erfahren, wenn sie in der Herrenausstatterabteilung von ihren Freundinnen und Frauen in braune Hosen gesteckt, wenn sie in Umkleidekabinen gejagt werden und am Ende den Befehl bekommen "Dreh dich mal um." Man fragt sich unweigerlich: War das vielleicht sogar das erste, was die Frau gedacht hat, als sie ihn kennen lernte? "Wenn ich mit ihm zusammen bin, dann kaufen wir erstmal eine vernünftige braune Hose, die hinten vernünftig sitzt". Deswegen gehe ich nie mit meinen Freundinnen einkaufen. Es ist der einzige Weg, dieser Form der Demütigung zu entgehen. Es ist der einzige Weg dem sinnlosen Kampf um die wenigen Millimeter persönlicher Freiheit zum entgehen, es ist ein Mittel, den Zauber zu bewahren.
VI
Und der Zauber ist das wichtigste. Nichts ist schöner, als der Anblick einer Frau, schlafend, die sich in die Bettdecke gewickelt hat, ein Bein angewinkelt, das andere gestreckt, die Haare als fraktales Schauspiel über das Kissen geworfen, die dort liegt, als würde sie dahin gehören, als würde sie nie etwas anderes tun, als sei sie nur für diesen Augenblick geschaffen worden, für diesen einen Moment und jeder Moment, der darauf folgt ist eine Verschwendung von Zeit, Leben und Sein, denn der Anblick ist genug für ein ganzes Leben und er frisst sich hinein und man merkt, wie er sich in das Gehirn hineinätzt, und das er Halt sein wird, in den vielen dunklen Stunden, den kalten, wenn alles vorbei ist, und die Augen der Frau zu einer traurigen Waffenkammer verkommen sind, und die Mauer da ist und man merkt, dass es nun vorbei ist.
VII
Also gibt es eine Grenze. Oder auch eine Angst. Die Angst Schönheit zu sehen, sie wieder zu verlieren um am Ende mit der Erinnerung alleine zu bleiben. Und mit der Frage, warum es einem schon wieder nicht gelungen ist, etwas zu bewahren, warum man schon wieder etwas nicht aufgehalten hat, sondern im besten Fall nur teilnahmslos zugesehen hat. Warum man lachend die erste Risse gesehen hat, warum man nicht so gut sein kann, wie man es selber gerne wäre. Warum man immer wieder genau bei den Menschen landet, die scheinbar für solche Beziehungen gemacht sind, die eben auch nichts anderes haben wollen, als eine hübsche, fette Kerbe im Herzen, die nur sagt „Ich war da“.
Ich habe gewonnen! Ich, der sich keine Witze merken kann, habe hier den blutigsten Witzewettkampf seit.... seit... ach seit schon immer gewonnen. Jetzt habe ich einen neuen Button, den nur ich habe und es folgt eine kleine Dankesrede.

Also - was soll ich sagen - ich bin so gerührt. Ich möchte erstmal dem Veranstalter danken, dass er in der ganzen, nervenzerreissenden Woche die Ruhe behalten hat, was sicher nicht immer leicht war. Dann möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, die keine Kosten und Mühen gescheut haben und mich im lustigsten Teil Deutschlands aufzogen. Es war sicher nicht immer leicht mit mir, aber sie haben zu mir gehalten und mich hierhin gebracht. Dann natürlich ein Dank an meine Ex-Freundinnen, ohne deren Hilfe ich sicher nicht so viel Humorverständnis hätte entwicklen können in all den dunklen Stunden meines Lebens. Selbstverständlich darf an dieser Stelle nicht vergessen werden all den Menschen zu danken, die mir ihre Stimme gegeben haben, die jeden Tag treu für mich gewählt haben, die mir so viele Mails gesendet haben, dass es noch Wochen brauchen wird, bis ich alle beantwortet habe. Ein Dank auch an die Firmen “Freenet” und “T-Online” die mir diesen wundervollen DSL Anschluss gestellt haben. An die Entwickler es Firefox Browsers, mit dem ich diese wundervolle Seite betrachten darf und an die Firma “Goldmännchen Tee” ohne deren “Grüner Tee mit Vanille” ich diese Woche sicher nicht überstanden hätte. Auch nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle meine Gastgeber vom Wochenende, die mir einfach so lange Wein in den Kopf geschüttet haben, bis ich entspannt war. Ich möchte diesen Moment auch nutzen, um an alle die Menschen denken, die tagtäglich unterbezahlt in schlecht geheizten Redaktionsstuben oder verrauchten Kneipen ihr Leben geben, damit ein neuer guter Witz das Licht der Welt erblickt. Ich denke, diesen Menschen gebührt ein Extraapplaus. Jetzt werden sich vielleicht viele Menschen fragen: “Was macht der Don jetzt? Was kann dieser Mann, der schon eine tolle Frisur und gute Zähne hat, und nun auch Witzekönig ist, was kann und will dieser Mensch noch erreichen?” Nun, ich will es gerne sagen. Ich war schon ungeschlagener Meister im “Blogout” spielen und ich habe meine Lektion gelernt. Wenn man den Olymp erreicht hat, dann gibt es keine Steigerung mehr. Man kann nur wieder absteigen, in die Niederungen des normalen Witzeerzählers, und irgendwann läuft man Gefahr an seinem eigenen Ruhm zu ersticken. Ich will nicht diesen Weg gehen. Denn ich habe im Leben gelernt, dass es noch etwas sehr wichtigeres gibt, neben dem Erfolg: Bescheidenheit und Demut. Und deswegen wird dieser Wettkampf der letzte sein, an dem ich teilgenommen habe. Nein, weinen sie nicht, es ist beschlossene Sache. Sehen Sie, es macht doch keinen Sinn, wenn ich auf Jahre hin das Podest des Siegers belege, wenn der Nachwuchs keine Chance hat und an meinen Witzen zerbricht und geschlagen und gedemütigt zu Hause sitzt. Das möchte ich nicht und deswegen werde ich als ungeschlagener erster Champion in Zukunft nur noch als Berater all den Menschen zur Seite stehen, die auch, so wie ich, einen Traum haben. Einen Traum von einer besseren Welt, in der Witze die Völker verbinden, denn wenn nicht das Lachen unseren kleinen Planeten verbinden kann, was sollte es sonst sein? Nur das Lachen, das Lachen der Kinder, der Alten und der Erwachsenen, das Lachen der Schwarzen, der Weißen, der Gelben und der roten Menschen, all dies Lachen kann Grenzen zerschmettern, kann die Barrieren zwischen uns niederreissen und uns vor Augen führen, was der große chinesischer Dicher Dong-Peng uns einem Haiku mitteilte: Das Leben wird Seide / die Winterdrossel / den Himmel malt. Ganz am Schluß noch ein Wort, bevor das Textfeld platzt: Malcolm, Du warst ein wundervoller Gegner und Du hättest es genauso verdient, an dieser Stelle nun schreiben zu können. Und ich weiß es genau: Eines Tages wirst auch Du hier stehen, mit diesem Button in der Hand und all die Gefühle haben, die auch ich nun haben werde. Danke! Danke!
Ah - Köln. Die einzige Stadt in Deutschland, in dem der extrem peinliche polyphone Klingelton meines Handy (Sony Z600, Ton: Milano, T610 Besitzer haben den auch) nicht auffällt. Ich habe diesen Klingelton nicht nur gewählt, weil ich wußte, dass ich in Köln sein werde, sondern auch, weil er wenigstens das allerpeinlichste war, was ich auf meinen Handy gefunden haben. Gut "Lebt denn der alte Holzmichel noch" ist noch peinlicher, aber ich bin zu geizig für so was und außerdem hat mich die Zugfahrt nach Köln und zurück 250 Euro gekostet. Ja, das gibts doch gar nicht, denkt man da, ist der Don etwa 1.Klasse gefahren und hat sich die Fußsohlen massieren lassen?
Nein. Ich saß gestern entspannt im Zug, als meine Zugbegleiterin, die mir vorher noch sagte, dass sie mir bei allen Fragen hilfreich zur Seite steht, meinte: "Ihre Fahrkarte ist ungültig". Ach, sagte ich, das kann nicht sein, sie ist mit baren Kreditkartengeld vor Wochen online erworben worden. Aber die Bahncardendnummer des Tickets stimme nicht mit der Bahncardendnummer der Bahncard ein. Oh, sagte ich, wie kann das denn sein. Das wisse sie auch nicht, sagte sie nicht mehr ganz so freundliche Zugbegleiterin und meinte, ich würde wohl "was versuchen". Ich meine, hey, ich mag das, wenn sachkundige Bahnmitarbeiter mir unterstellen, dass ich gerade versuche eine 500km lange Strecke auf meinem Platz sitztend schwarz zu fahren. Also war ich aber ein wenig böse und ranzte zurück "Wie meinen sie denn das" und sie antwortete "Ach, ich hab so viel schon erlebt", schaute mich böse an und sagte "Nachzahlen oder aussteigen." Das machte mich jetzt auch nicht mehr wirklich freundlich. Ich meinte dann "Nein, weder noch. " Hier ist meine Kreditkarte, hier meine Perso da mein Ticket, hier meine Bahncard, nehmen Sie rufen Sie ihre Buchhaltung oder wen auch immer an". Sie meinte "Aussteigen oder Nachzahlen und zwar jetzt." Und ich sagte "Ich geb Ihnen gleich 'jetzt'" Naja, ein blumiges Wort ergab das andere und ich meinte dann "Na, wenn Sie nicht beim Bahncardservice anrufen wollen, dann mache ich das eben" aber das brachte auch nichts. Zwischenzeitlich fiel mir auch ein, warum die Endnummern nicht stimmen konnten, aber ich hatte mich so in Rage über das "blöde Buchungssystem" der Bahn geredet, dass ich das nicht mehr zugeben konnte. Das Problem: Ich hatte meine Bahncard seit August nur über meinen Geschäftsaccount benutzt, und den privaten Account nicht umgestellt. Man muss nämlich, bekommt man eine neue Bahncard, die neue BC Nummer auch ändern, das geht nicht automatisch. Naja, ein Anruf beim Bahncardservice hätte das geklärt. Aber Madame wollte das nicht und ich hatte keinen Empfang. Ich versuchte es dann nochmal charmant, mit tiefer Stimme, ruhig, freundlich, bekam aber nur "Ich kann auch den BGS holen" zurück, was mich dann dazu veranlasste, versteckte Bemerkungen über ihre geistige Leistungsfähigkeit und offene über die vielgepriesene Freundlichkeit der Bahn anzustellen. An dem Punkt mischte sich dann meine Sitznachbarin ein, die dann plötzlich: "Genau!" sagte. Am Ende bekam ich eine Fahrpreisnacherhebungs Zahlungsaufforderung in Höhe von 125 Euro. Mein 85 Euro teures Ticket ist ungültig, so das ich für 40 Euro auch noch ein neues Rückfahrticket kaufen muss. Und das allergeilste: Wenn ich dann wieder zu Hause bin, dann darf ich mit der Beschwerdestelle der Onlinerechnungsstelle der Deutschen Bahn darüber diskutieren, wie jetzt welches Ticket gültig ist, welches Geld ich wieder bekomme, und wie die Fahrpreisnacherhebung ungültig gemacht wird. Ich werde auf jeden Fall ein Band mitlaufen lassen.

Die Republikaner wollen sich nicht entschuldigen. Mal davon abgesehen, dass die Hälfte der "Nicht-Entschuldigungen" offenbar vom Webmaster selber gebastelt sind (oder alle Bush Wähler bearbeiten ihre Bilder mit Microsoft Paint, das ist eine weitere Möglichkeit, die ich ausdrücklich nicht ausschließen will), scheint die andere Hälfte irgendwann nach der Grundschule zur Armee gegangen zu sein. Komische Gefühle macht mir die Tatsache, dass große Teile der Amerikaner offenbar tatsächlich eine völlig panische Angst vor Schwulen, der UN und Frankreich haben, was mir als unreflektiertes Nachplappern dessen, was ihnen gesagt wird erscheint. Da entpuppt sich eine unfassbare Dumpfheit. Und ein mangelndes Selbstbewußtsein, eine innere wie äußere Hässlichkeit. Die USA erscheinen immer mehr als ein fettes, kleines Kind, dass immer gehänselt wurde und nun die dicke Kanone in der Hand hält. Ich bin mir sicher, dass es gar kein 9/11 dazu gebraucht hätte; die Eruption des schlechten Gewissens das man sich selbst gegenüber hat, wäre so oder so gekommen. Nachdem man das halbe Land unter Prozac und Ritalin gesetzt hat, empfiehlt sich vielleicht so langsam mal ein gutes Sedativum wie Dormicum.
Ah - Lesungen. Es ist mal wieder soweit. Dank des Herrn Bov Bjerg, welcher mit seinen mafiösen guten Verbindungen in die Berliner Leseszene eine der besten Räumlichkeiten aufreißen konnten, damit Parka Lewis, er höchstselbst und ich unsere Texte auch mal live einem Publikum darbeiten können. Das Laine-Art befindet sich im übrigen genau hier in einem Hinterhof.
Danach, das kann ich jetzt schon versprechen, gibt es Alkohol.
PS.: Ich darf kurz noch daran erinnern, dass da da drüber noch der Witzekampf tobt und ich gewinnen will. Einfach in der rechten Spalten brav für mich wählen. Jeden Tag. Bis Freitag. Vielleicht gibt es im Falle eines Sieges dann plötzlich Bier auf der Lesung?
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