Montag, 4. April 2005

Mein Hirn ist ein Nudelsieb. Ein sehr altes, verrostetes Nudelsieb mit Rostlöchern vielleicht. Bestenfalls. Ich vergesse nämlich fast alles. Das war schon immer so. Wie oft stand ich in der Schule und hatte meine Hausaufgaben vergessen! Als schönes Beispiel für meine Zerstreutheit, meine totale Unfähigkeit mich gleichzeitig auf eine Sache zu konzentrieren, möchte ich folgendes Bild einfügen. Lachen Sie nicht, es ist ernst:

Eines Morgens erhob ich mich in meiner kleinen Künstlerklause aus meinem Schlafgemach. Es war eine kleine Kemenate, mit einem nicht funktionierenden Ölofen und winddurchlässigen Fenstern. Da ich schon mal dazu neige in der Nacht mit meiner Bettdecke Drachen zu bekämpfen und Frauen aus dem Wald zu retten, war ich mit einem Pyjama zur Nacht gegangen, und weil das nicht reichte (es war tiefer Winter) hatte ich auch Socken an. So Schlafsocken aus harter, unbehandelter Schafswolle, die ich mir heimlich bei Woolworth im Schlussverkauf einer ich alten Frau aus den zitternden Händen gerissen hatte erworben hatte. Also stand ich nach nur einer Stunde reiflicher Überlegung, ob ich da raus in die Kälte gehen sollte, mit jugendlicher Frische aus dem Bett. Mit einem fröhlichen "Guten Morgen Welt" Ich schlurfte ins Badezimmer, ignorierte meinen Spiegel, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das war sehr herrlich, allerdings meinte ich nach fünf Minuten zu erkennen, dass an diesem Morgen etwas anders mit mir sei. Etwas grundlegendes schien über Nacht mit mir passiert zu sein, genauer gesagt, irgendwas stimmte mit meinen Füssen nicht, denn die waren so schwer an diesem Morgen. Also wandte ich meinen Blick nach unten und selbst mit ohne Brille auf der Nase konnte ich erkennen, dass sich Füße nun mal schwer anfühlen, wenn man mit mit 10 Litern Wasser voll gesogene Schafswollstrümpfe an den Füssen hat.

Solch schlimme Dinge passieren mir selten. Gut, neulich die Sache mit der Mülltüte war auch so eine Sache. Und der Moment, wo ich Karfreitag vor dem Supermarkt stand auch. Aber normalerweise ist es harmloser. Ich vergesse alle Geburtstage. Selbst den meiner Mutter. Das heißt, ich vergesse sie nicht wirklich. Ich denke drei Tage vorher dran, dann denke ich, dass ich ja noch Zeit habe, dann vergesse ich es. 24 Stunden nach dem Termin fällt es mir wieder ein und dann ist das Jammern groß und die Beziehung vorbei. Auch vergesse ich immer, was ich eigentlich schreiben will. Ich habe eine Idee, denke, super Idee, gleich ins Blog. Dann kommt eine Mail und weg ist die Idee.

Ich hab schon eine Menge probiert. Zettel. Völlig sinnlos, weil ich eh dazu neige, alles noch schneller zu vergessen, wenn ich es einmal aufgeschrieben habe, weil ich es mir ja nicht mehr merken muss, wenn ich es aufgeschrieben habe. Zudem neige ich zu einer gewissen Unordnung, was meine Ablage angeht. Auch probiert: Diktiergerät. Nicht weil ich das Ding zu Hause vergessen würde, sondern weil ich die Batterien vergesse zu kaufen, die das Ding braucht. Außerdem sieht schon ein bisschen sehr autistisch aus, wenn man auf der Strasse rum läuft und die ganze Zeit mit seiner Faust spricht. Meine Arbeitstermine habe ich nur deswegen im Griff, weil ich mir einen Zettel mit allen anstehenden Abgabeterminen an die Wand nagel und sie in meinen Terminkalender eintrage und ich Auftraggeber habe, die mich kennen, und deswegen alle Deadlines für mich nach vorne legen, damit sie alles rechtzeitig bekommen. Es hilft alles nichts, ich vergesse ja sogar manchmal Worte, weswegen Sätze so verstümmelt. Eine Bekannte schickte mich, nachdem ich vergessen hatte, dass ich versprochen hatte, ihre Pflanzen zu versorgen, zu einem Arzt, der aber nur meinte, dass alles mit mir in Ordnung sei, ich solle mich gefälligst konzentrieren. Haha. Was ich komischerweise nie vergesse: Tomaten kaufen. Gerade wieder. Jetzt hab ich vier Kilo Tomaten zu Hause, weil ich es am Samstag und am Freitag auch nicht verge

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Die neue New Order!!!!!!!!!

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Donnerstag, 31. März 2005

Gut, heute Abend wie angekündigt bei den Brause Boys. Ab 21.00 Uhr. Sekundengenau. Aber nächste Woche gleich noch mal. Bitte aber unbedingt anmelden unter donvsdon ät gmail com. Um Abendgarderobe wird gebeten.

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Mittwoch, 30. März 2005

Müsste der Papst eigentlich sterben, wenn er in Florida leben würde?

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Ich komm zu nix und außerdem wäre ich gerne ein paar Tage im Urlaub, so Richtung Süden zum Beispiel, in Straßencafés herumlungern, zu viel Geld ausgeben, fremde Biersorten austesten, sich von unfreundlichen Kellnern übers Ohr hauen lassen und es GUT finden, Abends dann stöhnend überlegen, was man denn nun schon wieder essen soll, am besten was frisches, dann zuviel Wein, dann zusammen rumalbern und mit den Füssen die Beine streicheln. Obwohl ich ja, was Urlaub angeht, echt schwierig bin. Ich gehör nämlich zu denen, die erst "ankommen" müssen. Die auch nicht gerne irgendwo hinfliegen, weil fliegen scheiße ist, weil es zu schnell geht, zack, eben noch 5 Grad Berlin, zwei Stunden später 35 Grad Kairo, und weil mir das zu punktuell ist, dieses Fliegen. Man sieht ja nix. Nur Luft, und die ist langweilig. Autofahren ist aber auch Mist, wenn man nicht wahnsinnig viel Zeit hat und Autobahnen meiden kann. Außerdem sieht man nichts. Flugzeuge fliegen über den Wolken und so hoch, dass alles wie ein Ameisenhaufen aussieht (diesen Satz wollte ich schon immer mal schreiben) und Autobahnen führen an lustigen Vorstädten mit verfallenen Hochhaussiedlungen vorbei. Zugfahren ist da viel besser. Ich fahr sogar nach Spanien mit dem Zug, wenn es sein muss, da sieht man was, kann zwischendrin essen gehen, sieht, wie Landschaft sich verändert und hört plötzlich andere Sprachen und dann hat man auch einen Schlafwagen zum Beispiel, zusammen mit einer netten Dame, mit dem man rumalbern kann. Da vergeht die Zeit wie im Fluge! [Super Witze, selbst gemacht] Wenn ich dann da bin, dann ist aber auch nicht leicht mit mir, weil ich nicht immer direkt "was machen will" sondern eben erst mal ankommen. Ankommen geht ganz leicht: Man bewegt sich ein bis zwei Tage in konzentrischen Kreisen um das Hotel oder das Apartment herum und erkundet langsam die nähere Umgebung. Abends isst man, bis man nicht mehr kann und traut sich allmählich an die lokalen Spezialitäten ran. Dann trinkt man Wein und sagt "Ach, ist das schön hier." Die weiteren Tage macht man dann in Kultur. Trümmer besichtigen. Kirchenfenster besichtigen. Museen von Künstler, die einen nicht interessieren, besichtigen, mal die Idee haben, ein Fahrrad zu leihen, Idee verwerfen, stattdessen einen Motorroller leihen. Damit auf die Fresse fallen, Sandkörner aus der Wunde pulen, dann endlich den Grund finden, in der Nähe von Wasser rum zu liegen und zu lesen und laute Kinder zu verfluchen und mit seinem Ipod anzugeben und zwischendurch auch mal der tollen Begleitung auf den Hintern starren. So geht Urlaub, denkt man. Hab aber Arbeit, was ja auch schön ist, da muss man ja dankbar sein, in meiner Branche, wenn man überhaupt Arbeit hat, weswegen ich die beiden kleinen Briefkastenfirmen, für die ich gerade tätig bin, an dieser Stelle auch mal loben und preisen muss. Außerdem ist ein Urlaub teuer und mein Laptop Problem hat sich, obwohl ich nun schon seit Wochen auf meinem <a href="www.amazon.de" target0"blank">Wunschzettel immer wieder neue Laptops draufsetze, auch noch nicht gelöst, also muss ich weitersparen und meinen Körper meine Seele meine Wörter verkaufen. Urlaub ist auch echt nur was für Leute die nicht genügend Phantasie haben.

Der letzte Satz ist natürlich purer Neid. Grüner Neid, mitten auf meiner Stirn

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