Montag, 24. Oktober 2005

Morgen Kinder, wird's was geben...

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Samstag, 22. Oktober 2005

In Berlin gibt es, glaubt man diesen hübschen Seite (1, 2) eine Menge leerstehender Fabriken und anderes Zeug. Also schulterte ich heute Kamera und Stativ, bestieg die S-Bahn und ließ mich mit dieser nach Köpenick gondeln. Die ehemaligen Waschmittewerke der VEB Blütenweiss sollten meinen Nachmittag machen. Das Reinkommen gestalte sich leicht, aber dann hatte es sich leider auch, denn das gesamte Ding ist mit Sperrholzplatten vernagelt, was bedeutet, dass man unten in den ehemaligen Produktionsräumen kein Licht hat. Was das fotografieren ein wenig erschwert. Missmutig schlenderte ich alleine durch die Etagen. Dachte ich zumindest.

Die Evolution hat den Menschen zwar völlig unverständlicherweise nicht mit Augen im Hinterkopf ausgestattet, die man bei Bedarf einfach dazu schalten kann, aber immerhin mit Haaren im Nacken, die sich bei Gefahr aufstellen. Ich stolperte gerade durch eine dunkle Halle, schon leicht nervös, weil man in diesen Fabrikhallen ja nie so recht weiß, ob man im halbdunkeln wirklich alle Löcher im Böden sieht, als meine Haare im Nacken kerzengerade standen. Ich blieb kurz stehen, hörte aber nichts. Ich hörte noch mal hin, und meinte ein paar Schuhe zu hören, die über den Boden schliffen.

Nun bin ich nicht so wahnsinnig ängstlich und in angedrohten Konfrontationen mit Menschen, die sich mit mir hauen wollten, hat meine physische Präsenz normalerweise ausgereicht Schlägereien zu vermeiden. Aber in so einer Situation war ich dann auch noch nicht. Mitten in einer dunklen Halle, in der ich kaum was sehen konnte, unbewaffnet und irgendjemand schien mich zu beobachten. Nun denn, dachte ich, stehen bleiben bringt auch nix. Also todesmutig zurück gegangen, Richtung des Augangs. Zwischendrin immer mal wieder stehen geblieben und nachgehört, ob dieses schleifende Geräusch wieder da ist. Einmal gestoppt. Nichts. Ein zweitesmal gestoppt. Nichts. Auch beim dritten Mal blieb es ruhig. Als ich dann endlich bei der Tür hörte ich wieder Geräusche. Nun aber sehr viel lauter, und sie schienen näher zu kommen.

So nahe, wie die Schrittgeräusche waren, wollte ich mich nicht mehr bewegen, also ging ich wieder rein in die dunkle Halle, stellte mich hinter die Tür und wartete. Irgendjemand schlich da eine Treppe runter, ganz langsam, darauf bedacht möglichst wenig Krach zu machen. Dann hörte ich, dass es nicht nur ein paar Schuhe waren, die über die Treppe kratzen, sondern zwei. Die beiden standen am Ende der Treppe und waren wohl unschlüssig, was sie tun sollten. Also redeten sie.

Nach dem sie ihre Nerven wieder zusammengetackert und aufgehört hatten zu Schreien, waren die beiden knapp zehnjährigen Jungs ganz nett und zeigten mir ein Loch im Zaun, so dass ich mit meinem Krempel nicht noch mal übers Tor klettern musste.

Deswegen hier jetzt wichtige Liste für so Aktionen:

  1. Taschenlampe!
  2. Taschenlampe!
  3. Taschenlampe!
  4. Nicht alleine auf ein abgelegenes Gelände gehen. Einfach nicht machen.

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Freitag, 21. Oktober 2005

Ich habe heute nicht nur schon geflockt, sondern auch schon mal probiert zu ningen. Beides nur leidlich gelungen. Aber: da tut was, in diesem, auch Web 2.0, genannten Ding. Ning, ein Projekt des Netscape Entwicklers, ist ein schönes Beispiel. Das ist dann eine Art Webseite, auf der man all seine Aktivitäten vernetzen soll/kann. Flock macht sowas dann auch, aber erstmal auf der Basis, dass populäre Systeme wie Flickr, Blogger, deli mittels eines Browsers zentral gesteuert werden können. Was das alles bringen soll? Ich weiß nicht.

Auf der anderen Seite bin ich tatsächlich dazu übergangen Teile meiner Netzaktivität auch aus dem Netz zu steuern und nicht mehr von meinem Rechner aus. RSS Feeds sind die erste Sache, sobald es eine zentral gelagerte Bookmarkverwaltung gibt, die sich in den Browser lädt, werde ich die auch auslagern, um endlich das Chaos mit Laptop und PC zu vermeiden. Das ganze wird aber eh erst richtig abgehen, wenn die mobilen Telefone als kleine PCs aufgerüstet sind, so wie die Telekom das mit MDAs schon jetzt zeigt. Da macht es Sinn eine zentrale Seite wie Ning zu haben, über die man seine sozialen Aktivitäten (Fotos, Blogs, Bookmarks, Geschlechtsverkehr) auf einen Schlag erledigen kann.

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Donnerstag, 20. Oktober 2005
Teufel Alkohol

Und ich dachte noch: Mensch, bist Du müde, jetzt auch noch zu der Lesung, aber dass wird bestimmt super, ich mach ja auch nur den launigen Conferenciere, der die Damen und Herren vorstellt. Dachte ich. Dann war die Lesung natürlich ganz, ganz toll, ich hab auch noch ein paar Fotos gemacht (-> Flickr) und jetzt habe ich einen Schädel, als wenn mir ein Surfbrett auf dem Kopf gefallen wäre. Dann auch noch eine Bloggerin getroffen, die zufällig mit einer Ex-Ex-Ex-Freundin von mir befreundet ist und gedacht, dass das Internet ja sehr klein ist. Jetzt sehr müde.

[note to myself]Nicht vergessen, Herrn Burnster auf die Blogroll zu nehmen.[/note to myself]

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Mittwoch, 19. Oktober 2005

Ungeordnetes XIV

Ich behaupte mal, dass das Internet die Umsätze von Herstellern mit einem Hang zu alkoholhaltigen Getränken, mindestens verdoppelt hat. Wobei ich mich immer frage, wie das eigentlich andere machen. Da ich zu Hause nur noch sehr eingeschränkt trinke (Besuch, Frust, beides zusammen) trinke ich meist unterwegs (Besuch, Frust, beides zusammen) und gebe mir dann zu Hause den Rest. Kenne aber auch Menschen, die sich zügig und gern auch alleine vor dem Rechner das Licht ausgiessen, was mir meist nur aus Versehen passiert, wenn ich Besuch oder Frust oder beides zusammen habe. Jedenfalls lese ich sehr, sehr gerne bei tug und wenn ich betrunken bin, ist ein Posting dort ja schon Pflicht. Bin aber so selten betrunken.

"Ein großer Findling in der Nähe meines Elternhauses war einer meiner Lehrer auf dem Weg in die Anderswelt." (von einer 20Six Seite)

"Hier blieb der Serbe am Wildzaun hängen" [Quelle, runterscrollen]

Die neue Depeche Mode ist aber sehr solala. Nicht wirklich schlecht, dafür ist sie zu verspielt und verkünstelt, aber auch nicht wirklich gut, dafür ist sie zu schlecht. [Super Kritik. Früher ging das irgendwie besser, da habe ich sei-ten-wei-se über Musik schreiben können. Auch scon mal sehr böse, wenn mir was nicht gefallen hat. Einmal hat mich Petra Husemann-Renner, die Frau von Tim Renner, der damals Chef von Motor Music war, angerufen, und höchstpersönlich für alle Zeiten aus dem Motor Music Verteiler geworfen, weil ich es gewagt hatte, das erste Album von Rammstein zu zerreissen, und zwar mit dem Hinweis, dass das mir zufälligerweise vorliegende Demotape, das ich vom Manager ein Jahr zuvor auf der Popkomm bekommen hatte, deutlich besser gefallen würde, als das zu verschissenem, bekackten Plastikschrott abgemischte Album. Fünf Minuten hat sie mich angebrüllt, dann aufgelegt. Später dann noch mal mit ihr und der Band aneinander geraten, als ich das Video zu "Stripped", diese Leni Riefenstahl Adaption, angegangen bin. Immerhin hat mich die Band aber nicht so fertig gemacht wie den damaligen MTV Deutschland Videoauswahlchef Bernd R. Der hatte irgendein Video von Rammstein nicht auf die Playlist genommen, und wohl sinngemäß gesagt, dass auch jedes weitere Video, egal wie teuer, toll oder talentiert es sei, niemals, zumindest nicht so lange er MTV Deutschland Videoauswahlchef sei, auf irgendeine Playlist kommen würde. Auch die Worte "Nur über meine Leiche" sollen gefallen sein. Bei einem Festival, ich glaube Hurricane, traf die Band dann auch Bernd R. Man grüßte sich kurz, dann packte ihn die Band, fesselte ihn auf einen Stuhl, klemmte ihm etwas an sein Bein, das wie eine Granate aussah und sagten angeblich, dass nun, wo er bald nicht mehr MTV Deutschland Videoauswahlchef sei, sie sich sehr darauf freuen würden, wenn sie demnächst ihr Video bei MTV sehen würden. Das sei nicht persönlich gemeint, aber er habe ja drauf bestanden. Sie zogen den Zünder und gingen schnell weg. War aber nur eine zischende Rauchbombe.]

Die neue Nada Surf "The Weight Is A Gift" ist dagegen sehr super geworden. Hörte ich heute, als ich zu Fuss vom Rosenthaler Platz in der nicht mehr so lauen Sonne die Kastanienallee hochging, und so verzückt war, dass ich fast jeden Baum im Sonnenlicht fotografiert habe und gerne knutschend unter einem gesessen hätte. So schön ist die neue Nada Surf. Teilweise. Ein Lied nervt. Wie immer. Es gibt immer ein Lied auf einem Album, das nervt.

Ich würde gerne Sarah Kuttner, Tokio Hotel, Xavier Naidoo und diesen merkwürdigen deutschen Rapper (haha, nein, dass kann ich nicht sagen, deutscher Rapper. Das klingt ja so wie "Hamburg ist das Venedig des Nordens", oder "Der Sanddorn ist die Olive Mecklenburgs") also dieser merkwürdige Fredel mit der komischen Maske im Gesicht in ein Zimmer einsperren, den Schlüssel wegwerfen und vergessen. Das würde ich sehr gerne machen. Vielleicht den Typ noch dazu, der die "Activa" Werbung erfunden hat.

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