Sonntag, 5. Oktober 2008

Löschen macht es nicht besser

Manchmal wird man ja schon überrascht. Das "Handelsblatt" hat einen Eintrag im Blog des Wirtschaftsexperten Harald Uhlig gelöscht. So weit ich weiß, ohne Rücksprache mit dem Autor. Der Grund ist einfach - Uhilg hatte (unter anderem) geschrieben:

Wenn Sie ein grösseres Konto bei der Commerzbank oder der von ihr geschluckten Dresdner Bank oder UBS oder Fortis haben, so sollten Sie froh sein. Denn noch können sie dort ihr Geld abheben: in aller Ruhe und ohne Schlange zu stehen. Die Einleger scheinen nämlich Nerven aus Stahl zu haben, und das ist gut so. Bisher ist ein bank run auf diese Institutionen ausgeblieben, und dabei könnte es auch bleiben. Dabei stehen die Zeichen schon lange an der Wand. Die Dresdner Bank hat sich mit ihrem K2 Fond verspekuliert, und war schon lange das Sorgenkind der Allianz. Die Chinesen wollten die Dresdner nicht: nun hat die Commerzbank sie geschluckt. Mittelfristig sicher eine gute Idee – man kann im gemeinsamen Filialgeschäft viel sparen – aber kurzfristig ist das ein schwer verdaulicher Brocken, und die Risiken sind da. Die Aktie der Commerzbank hat seit Juli 2007 fast 60 Prozent verloren – so berichtete die FAZ am Samstag. Ich denke, der Aktienmarkt weiss schon warum. Und sollte es einen run auf die Commerzbank geben, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Einlagensicherung des Bankenverbandes der Privatbanken ist nach dem Lehmann-Untergang so gut wie pleite.

So etwas dieser Tage in einer Wirtschaftszeitung zu lesen wundert eigentlich nicht. Der Spiegel schrieb heute, dass im Falle der endgültigen Pleite der "Hypo Real Estate" der gesamte Pfandbriefmarkt und damit der Kreditmarkt komplett zusammenbrechen könnte. Uhlig hat auch nicht geschrieben, dass dies unbedingt geschehen muss, aber dass es eine Möglichkeit darstellt, dass eine der genannten Banken in Probleme kommt. Tortzdem hat man den Beitrag gelöscht, was für einigen Aufruhr gesorgt, wie man bei Rivva sehen kann. Mittlerweile hat die Chefredaktion des Handelsblatt in den Kommentaren des gelöschten Eintrags reagiert (kann man nicht verlinken, blog.de) und u.a. folgendes geschrieben:

Grund für unsere Entscheidung war die Befürchtung, dass der Blog-Beitrag von Herrn Uhlig in der Öffentlichkeit irrtümlich nicht als die persönliche Meinung eines Wissenschaftlers, sondern als redaktioneller Beitrag des Handelsblatt wahrgenommen werden könnte und der Eindruck entsteht, das Handelsblatt rufe zu einem „Run“ auf die Commerzbank und andere Finanzhäuser auf. In einer Situation, die ohnehin sehr fragil ist, wollten wir jedes Risiko ausschließen, durch missverständliche Äußerungen eine Panik in der deutschen Finanzindustrie zu verursachen. Dies haben wir höher bewertet als die Meinungsfreiheit unseres Bloggers.

Die Löschung war eine ziemliche Dummheit. Es hätte vermutlich gereicht, wenn man über den Text einfach geschrieben hätte, dass Herr Uhlig eine Privatmeinung äußert, die nicht vom Handelsblatt vertreten wird. Die Argumentation der Chefredaktion ist mehr als dünn.

  1. Die Situation auf den Finanzmärkten mag schlimm sein, aber dass ein, ich vermute mal bis Freitag eher kaum wahrgenommenes, Blog den eurpäischen Wirtschaftsmarkt zusammenbrechen lassen könnte, weil die Leser ihr Geld vom Konto räumen, ist doch etwas weit hergeholt. Wäre ja nett, wenn Blogs das könnten, aber so weit ist es noch lange nicht.

  2. Der Eintrag mag rechtlich schwierig sein. Wenn die angesprochen Banken zusammenbrechen würden, weil die Kunden ihr Geld holen, ist das sicher nicht isoliert von der gesamten Situation in den letzten Wochen zu betrachten und es passiert schon gar nicht, weil versteckt im Handelsblatt in einem schwach gelesenen Blog ein Autor schreibt, dass es möglich sein könnte, dass die genannten Banken Probleme bekommen könnten.

  3. Die Löschung unterstützt die Argumente von Uhlig nur. Wer sich vorher keine Gedanken gemacht, der wird das jetzt erst recht machen. Wie beschissen muss die Situation sein, wenn eine angesehene Wirtschaftszeitung wie das Handelsblatt einen solchen Eintrag löscht, weil sie Angst hat, dieser Eintrag könnte der Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt?

Das Handelsblatt hat sich mit der Löschung einen Bärendienst erwiesen. Zum einen hat ihre Glaubwürdigkeit zumindest in Blogger-Kreisen eine kräftige Delle bekommen. Zum anderen hat sie das Thema erst recht bei Google hoch geschoben. Ich hätte da eigentlich eine klügere Reaktion erwartet, zu mal einer der anderen Blogger vom Handelblatt, Thomas Knüwer in seinem Blog schon mehrfach gezeigt habt, dass man mit den neuen Medien vorsichtig umgehen sollte.

Früher konnten Chefredakteure Artikel, die sie nicht sehen wollten etc. einfach noch in letzter Sekunden aus dem Blatt kicken. Jetzt müssen sie nachträglich löschen und stellen fest, dass sie damit mehr Ärger verursachen, als sie jemals dachten. Man kann jetzt hingehen und eine Vorab-Kontrolle einführen, was aber dem Geist eines Blogs komplett widerspricht, weil sie dann nur noch eine Abteilung der Redaktion wären.

Dass sich durch das Internet und dem faktischen Wegfall etlicher Gatekeeping-Funktionen in den letzten Jahren der Umgang mit den Medien für viele Menschen komplett verändert hat, ist offenbar nicht jedem klar. Die Dummheit mancher Journalisten geht ja immer noch so weit, dass sie Google News nicht verstehen. Sie halten die Linkschleuder von Google für Content-Diebstahl. Die Mechanismen des Netzes sind offenbar immer noch nicht überall angekommen.

Man sollte in diesen Tagen sicher keine zusätzlichen Sorgen schüren, aber auf der anderen Seite sollte man auch bei der Wahrheit bleiben, auch wenn sie nicht eben freundlich klingt und dazu führt, dass sich Menschen Sorgen machen könnten. Wenn ich das Recht im Kopf habe, war es mal die Aufgabe der Presse auch dann die Wahrheit zu schreiben, wenn es eben mal weh tut. Dass dies seit einiger Zeit auch durch Autoren im Netz geschieht ist schon merkwürdig genug, dass es immer noch nicht in den Chefredaktionen angekommen ist, erschreckend.

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Freitag, 26. September 2008

Fragebogen Nr. 73657834

Wann bist du heute aufgestanden? Kurz vor 10. Eigentlich etwas spät, denn ich ich stehe lieber so zwischen 8 und 9 auf. Aber im Moment ist mein Arbeitsrhythmus wieder etwas verschoben und wenn man um 3 ins Bett geht, dann wird es eben morgens später.

Diamanten oder Perlen? Oldtimer.

Was war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast? Im richtigen Kino? Keine Ahnung. Ich war dieses Jahr im Kino. Glaube ich. Charlie Wilsons War? Oder war das letztes Jahr?

Was ist deine liebste Fernsehserie? Im Moment keine. All-Time-Favorite: Frasier

Was hast du normalerweise zum Frühstück? Saft. Saft. Saft. Ich kann ohne Brot, Joghurt oder sonstigem leben. Aber nicht ohne Saft. Sonntags gibt es Rührei mit Krabben, Feta und Lauchzwiebeln.

Was ist dein zweiter Vorname? Vergessen.

Welches Essen magst du überhaupt nicht? Ich hab ein Problem mit Kümmel, probiere es aber trotzdem immer mal wieder. Ich esse keinen Hummer. Nicht weil ich ihn nicht mag, sondern weil ich die Zubereitungsweise eher unschön finde.

Was ist deine momentane Lieblings-CD? Ellen Allien - Bubblegum

Welches Auto fährst du? Citroen Xantia

Lieblings-Sandwich? Das Rührei-Sandwich von Cows End in Venice Beach. Könnte ich mich reinlegen.

Welchen Charakterzug lehnst du ab? Intoleranz.

Dein Lieblingskleidungsstück? Ich hab mit auf meinen USA Reisen angewöhnt in den Käffern, in denen ich übernachte, ein T-Shirt zu kaufen, dass den Namen des Ortes trägt. Ich hab keins aus den großen Städten, da es langweilig ist, mit einem "L.A" T-Shirt durch die Gegend zu laufen. Lieber sind mir die aus "Lone Pine", "Badwater" und anderen Orten, die mich an schöne Momente meiner Urlaube erinnern. Und die trag ich immer wieder gerne.

Wenn du irgendwo auf der Welt hinfliegen könntest? Jetzt gerade? Los Angeles, Venice Beach.

Lieblings-Kleidermarke? Keine Ahnung.

Wo willst du dich zur Ruhe setzen? Irgendwo, wo ich eine Aussicht aufs Meer habe, wo es warm ist, wo man sich Abends mit einer Flasche Wein an einen alten Tisch setzen kann und die Kräuter im Garten riechen kann.

An welchen Geburtstag erinnerst du dich? An meinen 27. Nie war ich deprimierter.

Welchen Sport schaust du dir am liebsten an? Motorsport. Da habe ich ja ein sogar ein extra Blog.

Weitester Ort, wo du das hier hinschickst? Internet.

Wann ist dein Geburtstag? Im Januar.

Bist du ein Morgenmensch oder Nachtmensch? Eher ein Nachtmensch. Mein natürlicher Rhythmus lautet: 02.00 Uhr ins Bett, 10 Uhr aufstehen.

Was ist deine Schuhgröße? 45. Manchmal mehr.

Haustiere? Karla.

Irgendwas Neues, Aufregendes, das du uns unbedingt mitteilen musst? Ich sollte mal wieder Sport machen. Echt jetzt mal.

Was wolltest du früher mal werden? Reich.

Wie geht’s dir heute? Müde, leicht angespannt, unruhig, zufrieden, großer Urlaubswunsch. Oder anders ausgedrückt: Fühle mich wie ein hektischer grüner Tee, wäre aber lieber ein Yogi-Tee.

Was ist deine Lieblingsnascherei? Warmer Apfelstrudel mit Vanilleeis

Lieblingsblume? Habschnicht

Auf welchen Tag in deinem Kalender freust du dich schon? Auf den Tag, an dem ich nicht in Netz bin und demzufolge auch nicht arbeiten muss.

Was hörst du gerade? CNBC Stream im Hintergrund

Was hast du als letztes gegessen? Rinderfilet mit Gemüsekrempel.

Wünscht du dir was, wenn du eine Sternschnuppe siehst? Immer wenn ich eine Sternschnuppe sehe, fällt mit währenddessen ein, dass ich mir was wünschen kann, aber dann werde ich hektisch und kann mich nicht entscheiden.

Wenn du eine Farbe wärst, was wärst du? Nicht Mauve.

Wie ist das Wetter? Immer da.

Letzte Person, mit der du telefoniert hast? Meine Mutter.

Lieblingsgetränk? Alkohol: Brandy. Nicht-Alkohol: Wasser mit Brizzel

Lieblingsrestaurant? Es gibt keins nur für eine Sache. Wo ich gerne mal wieder hin möchte ist das "Sa Placa" in Petra auf Mallorca.

Echte Haarfarbe? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.

Was war als Kind dein Lieblingsspielzeug? Matchbox Autos, Lego und das, was das Yps-Heft jede Woche so raushaute.

Küssen oder Umarmung? Alles und mit Zunge.

Schoko oder Vanille? Vanille

Kaffee oder Tee? Tee. Ich trink seit sieben Jahren keinen Kaffee mehr.

Wann hast du das letzte Mal geweint? Keine Ahnung. Ich glaube, ich hab heimlich geweint, als eine Katze des wunderschönen Mädchen gestorben ist.

Was ist unter deinem Bett? Meine Katze.

as hast du letzte Nacht gemacht? Keine Ahnung, ich hab geschlafen.

Wovor hast du Angst? Im Moment gerade mal keine Angst. Prinzipiell, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt.

Süß oder sauer? Suß-Sauer.

Wie viele Schlüssel hast du an deinem Schlüsselbund? Der Schlüssel liegt irgendwo rum, ich müsste aufstehen, hab aber keine Lust. Ich bin ja auch kein Häschen, dass alles machen mitmachen muss.

Wie viele Jahre bist du schon bei deiner jetzigen Firma? So eine Frage kann nur von einem Angestellten kommen.

Liebster Wochentag? Sonntag.

In wie vielen Städten hast du schon gelebt? 5

Findest du schnell Freunde? Heißt das heute nicht Follower?

Hast du viele Freunde? Siehe Follower.

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Mittwoch, 24. September 2008

Die "Zeit" weiß nicht so recht, was sie von Add-Ons wie "Adblock+" halten soll. Einerseits untergräbt ein Werbeblocker das im Moment noch beherrschende Geschäftsmodell im Netz, andererseits sind manche Werbeattacken schlichtweg unverschämt.

Layerwerbung, Popups, animierte Banner mit Sound oder, noch nerviger, mit einem Video, dass sich die ganze Zeit wiederholt. (Ja, ich weiß, hatte ich hier auch mal) Manche Seiten sehen aus, wie ein minderwertiger Puffbezirk bei Nacht. Und so lange die Industrie meint, mich anbrüllen zu müssen, verzichte ich auf vielen Seiten auf Werbung. Aber auch nicht auf allen und ich blocke auch nicht alles. Google Adsense lass ich durchgehen, Banner, die weder blinken oder mich anschreien meist auch.

Ich verstehe die Formen der Onlinewerbung auch nicht. Würde der "Spiegel" in einer großen, farbigen Hülle erscheinen, die die komplette Ausgabe umgibt? Würde man sich eine Zeitung kaufen, die einen aus dem Sportteil morgens anbrüllt, wann ihn aufschlägt? Ich hab nichts gegen gut gemachte Werbung. Die schau ich mir sogar gerne freiwillig an. Zum Beispiel hier.

Aber ich empfinde als eine Einengung meiner Privatsphäre im Netz, wenn ich ungefragt mit hüpfenden Bannern, Layern und sonstigen Dingen genervt werde. Meine Konsequenz ist dann der Adblocker, im schlimmsten Fall besuche ich die Seite nicht mehr.

Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist, vernünftige Werbung zu machen, die nicht wie ein schlechtgefickter Krimesmitarbeiter rumpöbelt.

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Dienstag, 23. September 2008

Abgelaufen

Ich habe dem wunderschönen Mädchen eine Polaroid SX-70 zum Geburtstag geschenkt. Meine Katze und ich mussten herhalten waren die ersten Opfer hatten das Glück, dass die ersten Fotos von uns gemacht wurden. Mit einem seit Jahren abgelaufenen Polaroid Film.

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Montag, 22. September 2008

Sehr schöne Plakate. Wenn oben auf "All Sizes" klickt, bekommt man sie auch etwas größer.

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