Mittwoch, 10. Mai 2006

Da ist die ganze Palette dabei: also die ganze Palette eines üblichen Frauenmagazins, nicht die ganze Palette des profanen Daseins, versteht sich. Frauenmagazin muß zuckersüßer Eskapismus sein, weil Frauen das so wollen. Punkt.

Andrea Diener nimmt die neu gestarteten Blogs der Zeitschrift "Freundin" auseinander.

Ich kann das, was die Freundin da macht, ebenso wenig nachvollziehen, wie das, was bei germanblogs abläuft. Ist es wirklich so schwer, Wesen und Inhalt Blogs zu verstehen? Wobei ich bei den Blogs der "Freundin" tatsächlich noch vermute, dass das, was da steht, auch wirklich ernst gemeint ist, und exakt das Leben wiedergibt, in dem sich die Redakteusen befinden. Langweiliger Befindlichkeitsquatsch mit einer so großen und schmerzhaften Klischeeanhäufung, dass man glaubt, so was kann es gar in echt geben. Muss es aber, denn irgendjemand schreibt den ganzen Blödsinn ja täglich in die Magazine. Und das ist beileibe nicht nur bei Frauenzeitschriften so, sondern genauso bei den Magzinen für den Herrn. Ein mir aus Hamburg bekannter Mensch hat nach einem halben Jahr Arbeit für die Maxim (oder war es die GQ? Oder Matador? Ich kann die alle nicht auseinander halten) tatsächlich angefangen, beim Tischgespräch über Hemdenhersteller zu philosophieren. Vielleicht ist es auch so eine Art sich selbsterfülende Mimikry, der man unterliegt, wenn man für bestimmte Branchen lange genug schreibt. Obwohl: die paar Jahre, die ich für Yellow Press Blätter gearbeitet habe, haben mich auch nicht dazu verleitet, mir die Haare zartblau oder orange zu färben und Kochrezepteschnippsel zu sammeln.

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