Freitag, 28. November 2003

Herrje

08.00 Uhr aufgestanden. Sofort angefangen die Küche neu zu sortieren und aufzuräumen. Frühstück (3 Toast, Tee, SZ). Dann schnell den Boden von der Küche gewischt, Herd abgewaschen, Backofen sauber gemacht. Der geneigte und regelmäßige Leser dieses Blogs denkt sich wahrscheinlich jetzt schon: "Huch!" Aber es kommt noch schlimmer, und schuld ist das weiter unten erwähnte Ei-Brötchen. Denn nach meiner totalen Vergiftung am Dienstag habe ich die Gelegenheit am Schopf gepackt und gleich das Rauchen eingestellt. Und zwar völlig. Nicht nur nicht mehr tagsüber rauchen, nein, auch Abends nicht mehr. Das, ich gebe es zu, macht ein KLEIN WENIG NERVÖS. Und hyperaktiv. Denn nachdem ich meine Küche auch noch vom Altglas befreit, und zwischendurch schon zwei Blogeinträge geschrieben hatte, stachen mir zwei Dinge ins Auge a) die Nummer eines Entrümplungsdienst, b) meine überflüssigen, zu entrümpelnden Kartons. Drei Stunden später waren die Kartons sortiert, der Entrümplungsdienst ("allö? Wi komme morgen" "Aber morgen ist Samstag!" "Nein,nein. Egal. Wi könne kommen, iste nix teuer, kost gleich. Zwölfe Uhr?") bestellt und mein Aktivitätsschub auch durch mehrere vergebliche Telefonate wegen eines Interviewpartners noch nicht abgeklungen. Also schnell noch die Festplatte aufgeräumt, fürs Wochenende eingekauft, weiter dem Interviewmensch hinterher telefoniert, Mails beantwortet, Altpapier runter gebracht, Kühlschrank aufgeräumt, noch zwei Blogeinträge geschrieben.

Und jetzt sitz ich hier und will so unglaublich unbedingt rauchen. Sofort. Auf der Stelle. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch aufräumen soll. Morgen geht ja wieder, da kann ich die Fenster putzen. Aber jetzt... ob ich vielleicht eine... ich mein, ich könnte noch meine CDs nach Farben sortieren. Oder Erscheinungsjahr. Oder beidem. Arrrrghhh....

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Durch einen Fehler in einem Script, das im Zuge der Neuprogrammierung des Systems Datenbankeinträge änderte, wurden die Weblog-Einträge gelöscht. Normalerweise ist es möglich, die Daten über ein Backup wiederherzustellen. Leider war jedoch auch dieses Backup-Script des Providers fehlerhaft, sodass die Daten nicht wiederhergestellt werden konnten. Das heißt konkret: Die Weblogs sind leer. Es gibt keine Möglichkeit, die Einträge wiederherzustellen.

Supergau drüben bei MyBlog. Mein Beileid besonders an Cato und Lucy. Das macht mich ein wenig nervös. Ich schreibe meine Sachen nämlich immer direkt ins Blog, ohne es in Word oder anderen Programmen zu speichern. Ich hoffe, bei Antville kann das nicht passieren, sonst müßte ich mich leider erschießen.

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Sehr löblich,

dachte ich gestern, als ich die demonstrierenden Studenten in Berlin sah. So ist das richtig. So wie bei uns damals, beim HungerStreik, als wir gegen Dingens waren. Na. Was war das noch. Kein Blut für Öl? Ach, ne, das war später. Mensch. Dingens. Klar. Wir haben ja FÜR was gestreikt. Nämlich das Semesterticket und FÜR mehr Platz in den Unis. Scheint ja erfolgreich gewesen zu sein, unser Streik, wenn man sich jetzt mal so umhört. Egal, ich wollte ja eigentlich was anderes sagen. Nämlich: Toll, dass die jetzt streiken, dachte ich gestern, als ich das im Fernsehn sah. Und dann wurde "Ulrike, 22, BWL" interviewt, die mit zorniger Stimme sagte. "Ja, so geht das nicht." um dann mit einem leichten Erschöpfungstimbre in der Stimme fort zu fahren "Ja, manche von uns sind auch schon ganz kaputt. Das geht an die Nerven. Immerhin streiken da ein paar schon seit über eine Woche. Dann der psychische Druck, weil man ja soviel in der Uni verpaßt. Muß ja weitergehen. Aber die FU streikt erst seit gestern, die können uns ja ablösen." Das müssten doch schon die Kinder der Pillenknickkinder sein, oder?

Naja, dachte ich, ist halt der erste Streik, den die im Leben machen. Wahrscheinlich auch der letzte, aber vor allem der erste. Da kann man nicht alles wissen. Wir wurden zu unserer Zeit ja noch von den Psychologie-Studenten aus dem 35 Semester angelernt, die "damals" noch dabei waren, oder sogar jemanden kannten der 68 mit gemacht hatte und die "wußten" wie es geht. Dachte ich eben: Ach Don, gesell Dich doch einfach mal zu den Studis und schenke ihnen das Wissen, dass Du hast. Ist mir aber zu kalt draussen.

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Stimmt alles!

Das, was die Süddeutsche beschreibt, ist sehr wahr. Aber die Gängelei geht ja noch viel weiter. Man kann sich ja glücklich schätzen, wenn ein Interview nur redigiert wird. Mittlerweile bekommt man vor Interviews auch gerne mal einen Katalog von Fragen, die man nicht stellen darf. Was dann übrig bleibt sind Fragen wie "Hat Ihnen der Film Spaß gemacht?" (Achtung! Kritik impliziert!), oder "Halten Sie Frau Merkel für eine gute Politikerin?" Oder es sitzt ein Aufpasser mit im Raum, der bei kritischen Nachfragen die Antworten gibt. Und den man natürlich nicht zitieren darf. Und das ist beileibe nicht nur in den Printmedien so. Auch Fernsehredakteure bekommen die gleichen Kataloge und die "Ich komme wieder" Quote hängt sehr davon ab, ob sich der Interviewer auch an die Vereinbarungen gehalten hat. Deswegen gibt es heute Beckmann und Co, die so tun, als ob sie Fragen stellen. Nun kann man durchaus auch mal die Frage stellen, ob man denn wirklich alles von jedem Promi/Politker wissen muss, ob man jede Frage stellen will. Das kann man sicher verneinen. Die Öffentlichkeit hat kein Recht alles zu wissen, auch wenn der Promi so blöd war sich beim Sex in der Besenkammer erwischen zu lassen. Aber ist auch etwas anderes, wie das nachträgliche glätten und verändern eines Interviews, besonders in der Politik. Wenn die Aussagen nur noch den eigenen PR Bedürfnissen angepaßt werden, dann braucht man letztlich auch kein Interview mehr abdrucken, sondern kann sofort die Info-Broschüre nehmen. Was im übrigen viele mittlerweile machen: Sie senden einfach eigene Interviews über PR-Agenturen ans Volk.

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