Dienstag, 26. November 2002

Telefon

Es war Hollywood! Na, fast. Aber immerhin Babelsberg, und man teilte man mir mit, dass man sich freuen würde, wenn ich morgen den äusserst wichtigen Komparsenjob bei GZSZ übernehmen könnte. Nicht nur die Szene, wahrscheinlich die gesamte Folge, das Schicksal der Serie und die Existenz von RTL hängt also morgen von meinem Auftritt ab. Ich habe denen nach einem kurzen Moment des Zögerns (ich mag es, wenn Regieassistentinnen mich anflehen) dann zugesagt. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich eine Stylistin für mein wallendes Haar bekomme (aber bitte nur mit Evian waschen!), eine für meine Augenbraun, eine persönliche "Assistentin", eine Horoskop-Tante, die mich vor meinem Auftritt berät, einen geräumigen Wohnwagen mit Schlafmöglichkeit, Internetanschluss und Telefon, der einen leichten Vanilleduft haben sollte (sonst kann ich mich nicht konzentrieren). Auf jeden Fall muss das Set geräumt werden, wenn ich auftreten soll, denn ich mag es nicht, wenn andere, minderbemittelte Schauspieler mir zuschauen und dann moantelang versuchen meinen Stil zu imitieren. Ach - man muss auf soviel selber achten, schlimm.

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Lesen & Spielen

Bzgl. des Flyers der da rechts mal stand von wegen Lesung und so. Hat stattgefunden und ich freue mich sagen zu können, dass es ein sehr guter Abend war. Es wird auf jeden Fall in den nächsten zwei oder drei Wochen eine Wiederholung geben. Flyer wird dann wieder rechts eingebastelt. Aber gestern war es schön. Viele Gäste, die sich köstlich amüsierten und eine Überraschungsstarmitvorleserin, welche die karge Kasse der Lesenden durch das Angebot eines Komparsenjobs bei der hochklassigen und mehrfach prämierten Fernsehserie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" auf zu bessern gedenkt. Da waren wir natürlich alle hell auf begeistert und so wie es aussieht, wird ein Doktor der Germanistik, ein Schriftsteller, ein holländischer Russe, ein Architekt und moi evtl. durchs Bild huschen. Wir sollen wohl "den typischen Mitte Erfolgstyp mit Anzug" mimen. Das machen wir natürlich mit links. Es gab zwar heute schon einige erschreckte Äusserungen die in die Richtung "Oh mein Gott, wir waren doch alle betrunken und ich dachte, dass ein Scherz. Ich hab unterschrieben?" gingen, aber das ist eben das Lampenfieber, das alle großen Stars vor dem nahenden Auftritt befällt. Und ausserdem: 55 Euro!

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