Die neuen Ausgabe der "mindestenshaltbar" ist online, und damit auch ein neuer Text meinerseits:

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Auf dem katholischen Internat, auf dem ich mal eine recht vergnügliche Zeit verbringen durfte, hatten wir einen sehr merkwürdigen Religionslehrer. Zum einen weigerte er sich zum Priester weihen zu lassen, weil er der Meinung war, dass er bei seinen Studien der Theologie durchaus auch auf den Beweis stoßen könne, dass es keinen Gott geben würde. Denn Theologie ist die Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens, und da kann man ja so einiges finden, so seine Überzeugung. Eine weitere Eigenheit des Lehrers war die Angewohnheit, die Fragestellung zu seinen Klausuren mit derartig vielen Fremdwörtern vollzustopfen, dass man schon nach drei Wörtern völlig verzweifelte. Immerhin erlaubte der Mann ein Fremdwörterlexikon und die kreative Verwendung weiterer Fremdwörter in der Klausur konnte die Note durchaus um ein paar Punkte anheben, selbst wenn am Ende nur Quatsch zu lesen war. Mit 16 war ich ein wandelndes Fremdwörterlexikon, und ein schwadronierte zur unendlichen Freude meiner Eltern (".... das Kind hat eine merkwürdige Pubertät ...") altklug den lieben langen Tag rum.

-----schnipp-----

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Ich darf noch mal kurz Werbung für heute Abend machen. Johnny Spreeblick wird mich in seiner Radiosendung "Trackback" grillen interviewen und das gleich knapp 120 Minuten lang. Ich darf sogar meine eigene Musik mitbringen und was dazu erzählen. Ab18.00 Uhr. Sollte man vielleicht auch mal erwähnen.

Live hören kann man das in Berlin bei Radio Fritz. Da gibt es auch einen Livestream.

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"Das ist nämlich so, " erklärte mir Tom und ließ fachmännisch den billigen Johnny Walker im Glas kreisen, "die im Osten, die sind so lange hinterm Mond gewesen, die wissen gar nicht, wie das geht, mit dem guten Sex." Zufrieden ob seiner Feststellung ließ er sich grinsend noch ein Stück tiefer in sein speckiges, grünes Sofa sinken, dass er unter einem sehr großen Sperrmüllhaufen heraus gezerrt hatte. Tom war groß, schlank, dunkelhaarig und ein wenig schaute er wie der damalige James Bond Darsteller Timothy Dalton aus, was ihm, wie er unbescheiden gerne heraus posaunte, bei "... den Ost-Mädels" die Sache noch leichter machte. Tom hatte gerade eine einwöchige Tour durch die ehemalige DDR hinter sich gebracht. Einfach so, mit seinem steinalten Audi 80, ein paar Kassetten und einem schwarzen Anzug. Tom wollte wissen, wie das so ist, da drüben, wie die Landschaft aussieht und ob die Städte wirklich so kaputt waren, wie sie im Fernsehen immer sagten.

Aber er blieb dann schon in Magdeburg hängen, weil er Abends in der mobilen Diskothek eines DJ aus dem Ruhrgebiet eine Frau kennen lernte, mit der zwei Stunden später in seinem wackligen Hotelbett lag. Am nächsten Abend versuchte er sein Glück in einer anderen mobilen Diskothek, die in Magdeburg offenbar so dicht gedrängt nebeneinander standen, wie heute Brötchenläden und Handyshops.

[...]

Weiter geht die Geschichte in der neuen Ausgabe von mindestenshaltbar.net

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Wer am Samstag Abend (also am 10.02) so ab 18.00 Uhr nichts vor hat, der kann lauschen, wie Johnny Spreeblick mich in seiner Sendung Trackback bei Radio Fritz interviewt und ich versuche sinnvolle Antworten zu geben. Wie man die Sendung auch außerhalb von Berlin empfangen kann, erfährt man an dieser Stelle.

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Das Jahr 2006 schickt seine letzten Grüße mittels "Was war 2006 tollsuperschlecht Listen" herum, die ich allerdings traditionell erst alle hier reinstelle, wenn das Jahr auch wirklich rum ist. Und vor allem Weihnachten vorbei. Wie wir alle wissen, können um Weihnachten herum noch beliebig viele Katastrophen eintreten (kein Weihnachtsgeschenk, das falsche Weihnachtsgeschenk, alkoholisierte Wahrheitsfindungen mit den Eltern oder Geschwistern usw. usf.) Deswegen sollte man lieber etwas warten, damit sich die Liste auch wirklich lohnt.

Vorsichtig kann ich aber durchaus schon mal anmerken, dass das Jahr 2006 nicht schlecht war, und sich vor allem gegen Ende noch mal richtig ins Zeug gelegt hat. Das, was sich da auch beruflich am Horizont für 2007 abzeichnet, ist sehr interessant, kann und soll aber an dieser Stelle noch nicht verraten werden.

Eine Neuigkeit kann ich aber seit heute doch ausplaudern, zumal es eh jeder sehen kann: ab sofort darf ich bei mindestenshaltbar.net regelmäßig die Kolumne erstellen. Ich mag das Magazin, für das ich schon zweimal Texte verfassen durfte, sowieso sehr gerne, und als sich vor ein paar Wochen die Gelegenheit ergab, hab ich mich wirklich sehr gefreut.

Die aktuelle Kolumne fängt so an:

"Das mit den Idolen ist ja so eine Sache. Auch und weil sie gerade in jungen Jahren mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit kommen und gehen. Ich habe mal versucht, mich an all die Idole zu erinnern, die ich in meinen Leben so hatte und musste feststellen, dass die Suche sehr schwierig und nicht eben erfolgreich war. Meinem Vater erging es da ganz anders.

3 Jahre In diesem Alter war der klare Favorit in Sachen Idol meine Ur-Großmutter. Diese war am Vormittag für mich verantwortlich, jedenfalls dann, wenn ich wach war und sie Lust hatte. Der Grund für die quasi religiöse Verehrung meiner Ur-Großmutter lag in der Fähigkeit begründet, dass sie mittels eines Messers einen Apfel so schälen konnte, dass sich eine lange Apfelschalenschlange ergab. Und zwar eine durchgehende, von oben bis unten zum letzten Fitzel Apfelschale. Das soll erstmal einer nachmachen. Meine Mutter, von der ich selbstverständlich ähnliche Ergebnisse beim Apfelschälen erwartete, war diesbezüglich völlig untalentiert und so rissen die Apfelschalenschlangen immer durch, was ihr deutliche Minuspunkte einbrachte.

4 bis 5 Jahre Erstmals entdeckte ich, dass auch Dinge zu einem Idol werden können und so erwählte ich den Staubsauger meiner Mutter zum Idol. Das war nämlich ein ganz besonderer Staubsauger. Zum einen war es, laut meiner Mutter, ein "Klopfstaubsauger" worunter ich mir zwar nichts vorstellen konnte, aber es klang spannend. Zum anderen, und das war das entscheidende, hatte der vorne Licht. Wie bei einem Auto ging vorne am Staubsauger ein Scheinwerfer an, der wahrscheinlich eher zur Schlampigkeit neigende Hausfrauen daran gemahnen sollte, das auch unter den Sesseln und dem Bett hässlicher Staub zu finden sei, der mittels Klopfgeräusche zur Aufgabe gezwungen werden sollte.

(...)"

Und geht hier weiter

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mindestens haltbar - magazin für meinungen

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