"Arbeit ist der Wert an sich. Wer nicht arbeitet, hat also eigentlich gar nichts zu verlangen. Nicht von denen, die arbeiten, und nicht von den "Arbeitgebern". (...) Das kann man auch so ausdrücken, dass wir in keiner "Arbeitsgesellschaft" leben, sondern lediglich in einer kapitalistischen Gesellschaft, die bestimmte Arbeit selektiv zulässt. Aber warum darf das Kapital definieren, was wichtig und unvermeidlich ist? Warum wird es nicht zum Dienstleister für die gesellschaftliche Nachfrage degradiert? (...) Da heißt es dann: Ihr arbeitet nicht! Wer nicht arbeitet, soll auch nicht viel Geld haben! Als ob Arbeit in dieser Gesellschaft das Wertvolle wäre. Wenn der Staat künstliche Arbeit schafft und mit einem Euro pro Stunde entlohnt, dann räumt er selbst faktisch ein, dass der Wert einer Arbeit an sich, die weder wichtig noch unvermeidlich ist, gegen Null geht. (...) Wie geistlos ist ein Zustand, in dem praktisch nur Unternehmer gesellschaftliche Leitlinien formulieren?"

[Quelle]

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Sehr lesenwerter Artikel in der Freitag

(...) Die Länge der Arbeitszeit gilt als das Maß des Reichtums. Je mehr Stunden im Jahr geschuftet wird, desto mehr Wert entsteht, desto reicher das Land. Das Land? Diejenigen, denen längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich abverlangt werden, haben bestenfalls plus-minus Null auf dem Konto und dafür weniger freie Zeit für Hobby, Kultur und Familie. Was sie in verlängerter Arbeitszeit mehr produzieren, kommt allein den Unternehmen als gesteigerter Gewinn zugute. Wird die zusätzliche Produktion nicht abgesetzt, werden Leute entlassen. Eine generelle Arbeitszeitverlängerung ist makroökonomisch das sicherste Mittel zur Steigerung der Erwerbslosigkeit. (...)

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Guten Tag,

die "Brigade Schantal Konopaschke" wird sich am 01.09.2004 selbst auflösen. Bis dahin wird sie als Antideutsche-Spaßfraktion (oder war das spaßige Antideutsche? Egal) die Arbeit abschaffen. Sie wird weiterhin alle Getränkecenter stürmen und dafür sorgen, dass alle Menschen endlich mal vernünftige Kultur bekommen. Die Brigade wird also das Ende der Welt sein, aber gleichzeitig ein Neuanfang. Selbstverständlich ist dies kein Vorhaben, das binnen kurzer Zeit und nach fertigen Rezepten, ohne unablässige Suche nach den jeweils zweckmäßigsten Lösungen zu bewältigen wäre. Es handelt sich vielmehr um einen historischen Prozeß tiefgreifender Wandlungen und Reformen in allen Bereichen. Mehr Informationen und ein Live Einblick in die Entscheidungsprozesse der Brigade gibt es, wenn man auf das Banner klickt.

Und nun etwas Musik. [Unhandled macro: param.text] (mpeg, 670 KB)

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So kann das nicht weiter gehen. Man muss nach den Milliarden Verlusten als Global Player auch mal Verständnis für den Daimler Vorstand haben. Die armen Menschen, die so viel Verantwortung haben und sich j e d e n Tag die allergrößten Sorgen machen und Deutschland wieder nach vorne bringen wollen. Die verdienen ja quasi nix, die arbeiten sozusagen umsonst und kümmern sich um die Firma und die Wirtschaft. DIE sind es ja schließlich, die dafür sorgen, dass es wieder aufwärts geht. Das kann der kleine Mann auf der Straße ja gar nicht verstehen, was man da leisten muss. Jaja.

Deutschland kaputt! Keiner hat mehr Geld! Wir müssen sparen!

Hallo gehobenes Management: Ich denke, dass Beste wird es sein, dass der kleine Mann einfach aufhört zu arbeiten und Euch ein wenig zu schaut. Dabei lernt er dann zumindest, wie man mit Hilfe von einer pervertierten Moral, die es tatsächlich für gerechtfertigt hält weiterhin Millionengehälter zu kassieren, während man gleichzeitig den Menschen die Lohnpistole auf die Brust setzt, Deutschland vor dem Untergang retten will. Ich denke, der Arbeiter hat es sich verdient, dass er sich einfach mal zuücklehnen darf. Gut, er kann dann nichts mehr kaufen, aber dummerweise ihr auch nichts mehr verkaufen. Das wird dann eher doof, aber ihr findet sicher eine Lösung. Vielleicht sogar die, dass ein Arbeitnehmer kein Stückschlachtvieh ist, dass man von Trog zu Trog stoßen kann, sondern ein Mensch, der mit seiner Kraft, seinem Leben, seiner Gesundheit und seiner Zeit überhaupt erst die Grundlagen für eine Managementetage geschaffen hat. Vielleicht habt ihr es noch nicht bemerkt, aber wenn Ihr Euch mal umhört, dann könntet Ihr feststellen, dass es ganz schön gärt hier.

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Großer Bruder, ick hör dir trapsen.

"Er [der Lauschangriff] bezieht unerwartet auch die Berufsgeheimnisträger in den Lauschangriff ein: Ärzte, Anwälte, Steuer- und Drogenberater, Psychologen und Journalisten sollen künftig per Wanze abgehört werden dürfen, wenn "unabweisbare Bedürfnisse einer wirksamen Strafverfolgung unter besonderer Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit die Maßnahme und Verwertung ausnahmsweise erfordern" (...) Auch Pfarrer im Beichtstuhl und Strafverteidiger im Gespräch mit dem Beschuldigten sollen abgehört werden dürfen, soweit sie "der Beteiligung an der Tat oder Begünstigung, Strafvereitelung oder Hehlerei verdächtig sind" " Quelle

Das ist zwar nur ein Gesetzentwurf, aber allein die Tatsache, dass man so was in einen Entwurf schreibt, zeugt davon, wie man an bestimmten Stellen über den Bürger nachdenkt. Vor allem schön die Formulierung "verdächtig". Wenn sich also die Nummer oder die Mailadresse eines Journalisten/Anwalts/Priester in der Adressdatei eines Verdächtigen befindet, dann ist man offenbar gleich mit verdächtig. Wenn der Journalist eine Story schreibt, in der ein Informant vorkommt, der ebenfalls in die Sache verwickelt ist, dann gibt es die Möglichkeit, das man dem Journalist "Strafvereitlung" vorwerfen kann, ohne dass dieser es mitbekommt. Da man seine Informanten als Journalist ja nicht preisgeben muss, kann der Staat dann durchs Hintertürchen doch an ihn rankommen, in dem man Telefone, Handy, Datenleitungen, Briefe etc. zur Hilfe nimmt.

Hallo Frau Zypries, wäre es nicht einfacher (wir wollen doch alle weniger Bürokratie), wenn in das Gesetz einfach reinschriebe: "Es dürfen alle abgehört werden, die verdächtig sind, außer Berfs-Politker, Abgeordnete, DFB Präsidiumsmitglieder und Vorstandsmitglieder eines im DAX geführten Unternehmen und deren Tochternfirmen" ?

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