Exposés die Verlage dieses Jahr sicher ablehnen werden

Also, es ist doch jetzt so. Es sitzen ca. 20.000 Journalisten und solche die sich dafür halten auf der Strasse. Davon die Hälfte in Berlin. Dazu kommen ungefähr 250 Milliarden Texter, Grafiker, Webdesigner und arbeitslose Fahrradkuriere. Die langweilen sich schrecklich. Alle. Also haben im letzten halben Jahr sicher alle beschlossen: Mensch, wenn ich hier schon so blöd rumsitze, dann kann ich ja auch ein Buch schreiben. So Pop-Literatur. Und dann kann ich auch die Engelke ficken. Ich kann mir vorstellen, das in diesem Jahr die Verlage sehr viel Spaß haben werden, Absagen zu erteilen. Die werden sicher zugeschissen, mit dem "endgültigen Berlin-Szene Roman" und müssen sowas hier ablehnen:

"Der eine Sommer"

Dies ist die Geschichte einer 29jährigen, toughen Geschäftfrau, die nach dem Niedergang der neuen Medien, plötzlich aus ihrem gutbezahlten und anstrengendem Job rausfliegt. Sie zieht sich für ein paar Wochen zurück zu ihren Eltern aufs Land und trifft dort ihre Jugendliebe wieder. Frustriert von den oberflächlichen Beziehungen der Großstadt erkennt sie, dass ihr ganzes Leben bisher nur auf der Tatsache aufbaute, dass sie von ihren Eltern wegwollte, sie sich also nur selber belogen hat. Zusammen mit ihrer Jugendliebe verlebt sie einen unbeschwerten Sommer und entdeckt, wie sehr ihr die Ruhe, die Landschaft und die rauhen, aber ehrlichen Menschen gefehlt haben. Ihr Lebenspartner, der in der Stadt geblieben ist und der sie mit vorwurfsvollen SMS bombardiert holt sie immer wieder in die vermeintliche Realität zurück. So wird der Aufenthalt auf dem Land nicht nur zu einer Probe für ihre Beziehung. Die Fragen, denen sie sich stellen muss, greifen die bisherige Basis ihres Lebens an und sie beginnt zu erkennen, dass sie nicht nur ein Leben als funktionierendes Rad in einem Mega-Konzern mit guten Gehalt sein möchte, sondern, dass sie mehr will. Gerade will sie sich für ihre Ex-Liebe entscheiden, als sie erfährt, dass ihre beste Freundin an Brustkrebs erkankt ist.

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Urlaub

Hat ja jeder mal. Aber wie verbringen? Immer nur Ballermann oder DomRep ist ja auch blöd, wenn einen die Nutten mit Vornamen kennen.

Eine Bekannte von mir bietet da eine nette Alternative.

www.jadis.de

Aus dem Teaser:

Wer liebt sie nicht, die Mantel-und-Degen-Filme am Sonntagnachmittag, in denen d’Artagnan in herrlichem Technicolor gegen Richelieu und seine Intrigen anficht oder Madame Pompadour das höfische Gebaren erlernt? Wer sieht nicht gern, die Preußen- und K.-u.-K.-Filme, in denen die schöne Wilhelmine dem späteren König Friedrich Wilhelm II. den Kopf verdreht, Königin Luise den verstockten Napoléon zu erweichen sucht oder »Sissi« nicht nur die Österreicher, sondern auch die Ungarn mit ihrem Charme bezaubert? Und wen interessiert sie nicht, die Welt der vorletzten Jahrhundertwende, die Heinrich und Thomas Mann in ihren Romanen verewigten?

Wer hat sich nicht schon einmal in einen solchen Film, ein eine solche Welt hineingeträumt? JADIS-ZEITREISEN möchte Sie in die Vergangenheit entführen. Erleben Sie galante Tage im Rokoko auf einem Schloß an der Loire oder den Klassizismus im hohen Norden, genießen Sie eine Sommerfrische wie vor 100 Jahren an der See.

Spüren Sie ein neues Körpergefühl in den Roben von damals, entdecken Sie Speisen und Plaisir vergangener Zeiten – auch jenseits des schönen Scheins. Entdecken Sie, wie Ihre Ur-Ur-Ur-Urgroßeltern vielleicht gelebt haben (oder gern gelebt hätten) – und helfen Sie, Geschichte auch für zukünftige Generationen zu bewahren

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Wie erkennt man...

das es draussen kalt ist?

Man geht einen zehn minütigen Weg nach Hause, holt dort eine Dose Becks aus dem Kühlschrank, hält sie sich an die Wange und denkt "Mann, ist die warm"

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Ich muss es ja zugeben...

aber ein Film, auf den ich mich im neuem Jahr ganz besonders freue, ist der hier

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Frontstadtbericht

0000 Seit Tagen schon ist das Betreten der Strasse in Berlin Wedding nur noch mit erheblichen Aufwand möglich. Tarnanzug, Schußsichere Weste mit Splitterschutz und ein geduckter Gang, sind die einzige Chance, dem Bombardement aus Böllern, illegalen China-Böllern und Mittelstreckenraketen ausweichen zu können.

0145 Unter dem Fenster stehen gelangweilte Jugendliche mit einer Kiste Feuerwerkskörper. Sie tun nichts, ausser dass sie stumm und ohne jedwege Gefühlregung einen Böller nach dem anderen auf die Strasse werfen.

0230 Das Bombardement hat aufgehört, sie verprügeln sich jetzt wieder endlich gegenseitig, wie sich das im Wedding um die Uhrzeit auch gehört.

0300 Meine türkischen Nachbarn von unten scheinen das mit Silvester noch nicht verstanden zu haben. Sie trinken seit Stunden Sex, hören "Bravo Hits 3" und haben lautstark Sex. Ich glaube, ich werde morgen früh mit einer Piccolefalsche Rötkäppchen Sekt unterm Arm mal so gegen sieben klingeln und sie auf das Missverständniss aufmerksam machen.

0530 Die Bäckerinnungen haben in einer berlinerischen Durchhalte-Kraftanstrengung für die notleidende Bevölkerung ca. 3,5 Millionen Berliner (Pfannkuchen hier genannt) gebacken. Auf Grund der schlechten Versorgungslage konnten die Ballen nur mit Aprikosenmarmelade gefüllt werden.

0930 Trotz der schlechten Witterung hat die Bevölkerung die Strassen gestürmt. Mit entschlossenem Gesicht stehen die Menschen an den Bäckereien Schlange. Erste Schüsse fallen.

1130 Ein Späher berichtet das es zu Hamsterkäufen in den Supermärkten gekommen sein soll. Ein Sparmarkt musste schliessen, da die Alkoholvorräte, ausser Danziger Goldwasser, erschöpft waren

1230 Das Sperrfeuer auf den Strassen nimmt zu. Marodierende Banden nutzen die verwirrende Lage und sprengen die ersten Briefkästen. Dieser feige Angriff auf das preussische Postwesen wird von der Bevölkerung aber ignoriert. Vor den Bäckereien stehen immer noch Menschen, obwohl seit Stunden über Volksempfänger und Lautsprecher darüber aufgeklärt wird, das es keine Berliner mehr gibt.

1300 Viele Menschen laufen verzweifelt mit einer Flasche "Söhnlein Brilliant - Halbtrocken" ziellos auf der Strasse herum. So werden sie Ziel der Partisanengruppen, die nun auch mit den ersten primitiven Lenkfeuerwaffen angreifen. Die Bevölkerung kämpft heroisch in den Supermärkten um die letzten Erdnüsse

1330 Eine wichtige Partisanengruppe, die Berliner vor einem Supermarkt belästigte, konnte ausgeschaltet werden, nach dem ein mutiger älterer Hanseat (Weltkriegsveteran) eine Zigarette in die Munitionsvorräte der Gruppe warf. Die feindliche Gruppe musste unter Hohngelächter abziehen. Der Rentner rief den Gestalten hinterher: "Wenn wir so gekämpft hätten, wären wir nicht mal bis nach Stalingrad gekommen!"

1400 Die Läden schließen. Nun ziehen sich auch die Banden in ihre Wohnungen zurück. Wir wissen, das wir uns auf einen harten Endkampf vorbereiten müssen. Aber die Berliner Bevölkerung wird mit eisernem Mut und Entschlossenheit die Angriffe abwehren.

1600 Die Nachbarn installieren auf dem gegenüberliegenden Balkon eine Abschussanlage. Erwäge Gegenmassnahmen um das Gleichgewicht ger Kräfte zu wahren.

1800 Es ist ruhig. Ich habe ein bißchen Angst. Die NAchbarn justieren die Anlange mit einer Wasserwaage.

1930 Auf die schnelle doch noch auf einer Baustelle Stahlplatten geklaut und vor die Fenster geschweißt.

2200 Beobachte, wie meine Nachbarn von gegenüber aus den Bleigussexperimenten der letzten 15 Jahre versuchen eine Scud Rakete zu basteln.

2210 Sie sind fertig und bauen jetzt noch eine Art Holzkonstruktion auf ihrem Balkon

2212 Bei dem Versuch, ca. 30 Kilo Schwarzpulver aus illegalen taiwanesischen Raketen in die windschiefe Rakete zu füllen, geht ein wenig daneben. Das scheint aber nicht zu stören.

2256 Jetzt bemalen sie die Rakete mit Fingerfarben.

2337 Es ist nicht zu erkennen, ob jemand verletzt ist. Aber eine schöne Baulücke ist das jetzt. Konnte ja keiner ahnen, dass die Inder in die Fingerfarben einen Stoff reinsemmeln, der mit dem Scharzpulver reagiert. Als ein Tropfen auf der verstreute Schwarzpulver fiel war die Party mangels Wohnung jedenfalls vorbei.

2359 Angeblich sollen über 500.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor stehen und bei -7 Grad zusammen vor der SAT.1 Bühne feiern. Das wäre doch eigentlich ein schönes Ziel für die gutausgebildeten Piloten der Al-Quida. Aber die sind schlau, und machen das nicht, weil sie wissen, dass eine Horde Menschen, die schwerbewaffnet, angetrunken, größteils deprimiert und mit Nikolausmützen bewehrt eine größere Gefahr für den Staat darstellen, als es die Al-Quida je sein könnte.

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