Warmkalt

Ich lebe und ich sterbe, ich verbrenne und ertrinke. Ganz maßlos heiß ist mir, obwohl ich Kälte leide; zu weich und doch zu hart ist mir das Leben. Ich trage großes Leid und fühle Freude mittendrin:

im gleichen Atem lache ich und weine und im Vergnügen dulde ich manch schwere Qual. Mein Glück ist hin und dauert ewig: zur gleichen Stunde grüne ich und welke.

So führt mich Amor ganz nach seiner Laune, und wenn ich eben ärgsten Schmerz zu haben meine, schon bin ich ohne Zutun frei von aller Pein.

Und glaub´ ich dann, mein Glück sei ganz gewiss, ich sei nun auf dem Gipfel meiner Seligkeit - stürzt er mich wieder in die alte Not.

Louise Labé

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Du

Liebe macht dich verwundbar, doch sie schenkt dir auch Mut, glaube nur fest an sie und dir begegnet das höchste Gut. Dein Glaube muss stark sein, willst du auch manchmal daran zerbrechen, bleibe du selbst und bleibe dir treu – gibt es auch kein Garantieversprechen.

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