Es ist natürlich...

schon schön mit dem Zug zu fahren. Auch Sonntagsabends, besonders wenn man die Aussicht auf eine Flasche Astra hat. Besonders viel Spaß macht es aber, wenn man in einen Zug steigt, der eigentlich gar nicht da, sondern schon auf dem Weg nach Hamburg sein sollte, aber leider 45 Minuten Verspätung hat, der Zugchefin die Verspätungsgutscheine ausgegangen sind, Menschen schwitzend mit fünf schreienden Kindern auf ihren Koffern in Gängen hocken, das Bistro nichts mehr zu Essen serviert und im allgemeinen eine Art Lynchstimmung herrscht, die sich auch bei Mitreisende entlädt, die zum Beispiel den Walkman etwas lauter als normal gestellt haben, um dem Gekeife der anderen zu entgehen. Noch viel, viel mehr Spaß macht es, wenn man selber zu tiefst entspannt ist, sich darüber freut, dass man 40 Minuten eher als geplant ankommt und man dem brüllenden Menschen neben einem sagen kann, er sei wohl mit der Rakete durch die Kinderstube geschossen worden, wofür man dann eine halbe Stunde später von der Zugchefin ein Bier ausgegeben bekommt.

Auch Rückfahrten können den Umständen entsprechend nett sein, wenn man eine Bild Zeitung gekauft hat und sich die Hälfte des Weges überlegt: Wie ordnet man elf Frauen gleichzeitig und Handlungsparallel auf einem Bett an?