Sommerwind

Soll ich dich einem Sommertag vergleichen, Der du viel lieblicher und sanfter bist? Durch Maienblüten rauhe Winde streichen, und Sommers Pracht hat allzu kurze Frist. Oft fühlst zu heiß des Himmels Aug du brennen. Oft hüllt zu dunkler Schleier sein Azur. Und stets muss Schönes sich vom Schönen trennen durch Zufall oder Wandel der Natur. Doch deines Sommers Glanz wird nie ermatten, nie von dir fallen deine Herrlichkeit. Nie wirst du wandeln in des Todes Schatten. In ewigen Reimen strahlst du durch die Zeit.

William Shakespeare