Sponline im Gespräch mit Marcus Riecke, StudiVZ-Geschäftsführer
SPIEGEL ONLINE: Welche Konflikte?Riecke: Wir stehen da zwischen den Fronten. Auf der einen Seite der Datenschutz, auf der anderen Seite die Ermittler. Das Telemediengesetz verbietet uns, ohne Zustimmung der Nutzer Nutzungsdaten zu speichern. So hat der BGH vorigen Herbst entschieden. Die Kripo- und LKA-Beamten verlangen aber genau diese Daten von uns, die wir laut Datenschützern nicht speichern dürfen. Deshalb haben wir die Nutzer der Speicherung der Nutzungsdaten zustimmen lassen.
SPIEGEL ONLINE: Konkret: Zu Ihnen kommt ein Staatsanwalt mit 30 Fotos aus StudiVZ-Profilen, die Leute anscheinend beim Kiffen zeigen. Er verlangt Klarnamen zu den Profilen und allen Kommentaren. Was machen Sie?
Riecke: Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben.
Ja, liebe Studenten. Mehr muss doch eigentlich dazu sagen. Das Bundesverfassungsgericht wirft sich in die Bresche und schafft ein generelles Recht auch auf die Privatheit der eigenen Daten, und ihr schmeisst es weg. Nur so als Hinweis: Kann man machen, muss man aber nicht, da es im Internet dreifastrilliarden andere Communitys gibt, die vielleicht nicht so scharf auf die Daten sind.