30 Jahre deutscher Herbst. Allerdings ist es gar nicht so einfach, sich mit dem Thema auf einer literarischen Ebene auseinanderzusetzen. Bücher zu dem Thema gibt es viele, vor allem, wenn es um die Dokumentation dessen geht, was damals passiert ist. Aber die persönlichen oder literarischen Gedanken zur RAF findet man selten. Das mag auch daran liegen, dass zeitgeschichtliche Ereignisse mehr als drei Jahrzehnte zurückliegen müssen, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können.

Als ich die Idee hatte, die RAF zum Thema bei "mindestenshaltbar" zu machen, war ich sehr unsicher. Gibt es überhaupt genügend Blogger und Autoren, die sich für das Thema interessieren, und die etwas dazu beitragen wollen? Und sind die meisten Blogger/innen nicht viel zu jung, um von der RAF etwas mitbekommen zu haben?

Am Ende bin ich erstaunt, dass so viele Autoren Texte zum Thema beigetragen haben. Die Spannbreite reicht von einem literarischen Versuch sich einer Figur wie Andreas Baader zu nähern, über eine Recherche zum Thema der Entführung der "Landshut" bis hin zu persönlichen Erinnerungen aus der Zeit der permanenten Ringfahndung. Und es sind mehr Texte geworden, als ich mir habe vorstellen können. Das hat mir gezeigt, dass man in diesem Medium auch schwierige Themen anfassen kann und genau das wird in Zukunft bei "mindestenshaltbar.net" auch immer mal wieder passieren.

Der Dank gilt natürlich den Autorinnen und Autoren, die diese Ausgabe mit ihren Geschichten zum Leben erwecken. Ein ganz besonderer Dank geht an die Sprachspielerin die quasi die Schlußredaktion übernommen hat.

Die Sprachspielerin über Andreas Baader. Syberia vermutet RAF Mitglieder in der Familie. Florian Zinnecker schildert wie in einer Redaktion diskutiert wurde .meike will nicht mehr betroffen sein. Björn Grau fragt sich, ob wie eine neue RAF brauchen. Frau Klugscheisser hat ein paar Unregelmäßigkeiten in der Berichterstattung über die Entführung der "Landshut" gefunden. Susanne Englmayer bilckt in die 70er. Christian Fischer schaut ins falsche Ende einer Pistole. Christian "plomlompom" Heller hat die Sicht eines Spätgeborenen. Axel Wegnerüber die Kontrollen in den 70er. Benjamin Reichenstein über die Guerrila an seiner Schule. Und Barbara Lehner über Sybille, die Beerdigungen mag.

Noch ein Wort in eigener Sache: Wer Interesse hat, seine Geschichten bei "Mindestenshaltbar" zu veröffentlichen, oder als Autor hier mitzuarbeiten, möge einfach eine Mail an folgende Adresse senden: mindestenshaltbar@dondahlmann.de