Das Böse in der Musik
...sitzt zumeist in den Konzernen. Sehr, sehr guter Artikel, bzw. Beginn einer Artikelserie über die Musikindustrie im neuen BrandEins. Kann man zwar auch so lesen, aber ein paar Käufer mehr tut der BrandEins sicher auch gut.
[Huch ich sehe gerade Aargh.de liest auch die BrandEins. Sehr schön]
Ich kenne die Musikindustrie ja aus eigener Erfahrung, sowohl als Journalist, als auch als Angestellter. Keine zehn Pferde würden mich mehr in diese Branche bringen, oder anders ausgedrückt, ich glaube, ich würde eher für die CSU arbeiten, als für SonyBMGUniversalEMIZomba. Dass denen der Laden zusammenbricht, konnte man schon zu Zeiten beobachten, als es noch gut lief. Wenn man frische BWL Jünglinge von der Uni holt, die als Produktmanager die Musik betreuen sollen, von selbiger aber keine Ahnung haben weil sie bisher nur Phil Collins hörten, dann darf man sich auch nicht wundern, dass diese Menschen irgendwann mal zur eigenen Joberhaltung auch den letzten Rest von musikalischem Verständnis sausen lassen, und einen kurzfristigen Erfolg einer Retortenband bevorzugen. Auch eben wegen der eigenen Gratifikation. Die Krise ist keine Krise der obersten Management, sondern des mittleren. Eben all die Golffahrenden Knallköppe, mit Fönfrisur, Ray-Ban, Boss After Shave und Mädels auf dem Beifahrersitz, die Kaugummi kauen, Schlüsselbänder um den Hals haben und niedliche kleine T-Shirts tragen und das Buch "Generation Golf" lesen oder Stuckrad-Barre. Ich sah die neulich alle, alle wieder, als ich bei der "House Warming Party" von Universal eingeladen war. Vier Jahre hatte ich einen sehr großen Bogen um die Branche gemacht und innerhalb von 2 Minuten wußte ich auch wieder warum. Aber die Häppchen waren lecker und für den GinTonic nahmen sie Bombay Sapphire. So schlecht kann es ihnen also nicht gehen.