Mit 21 "Slaughter-House-Five" gelesen und empört gewesen. Einerseits über das, was tatsächlich vorgefallen war, andererseits darüber, dass man sich deswegen als Deutscher aufregen darf. Immerhin gab es ja Coventry. Und außerdem waren wir ja auch schuld an dem Schlamassel. Im dritten Semester der Historiker lange Diskussionen bei viel Bier darüber, ob es ein Glück ist, dass ein Amerikaner das Thema "Dresden" aufgreift. Max, der eh immer ein wenig mit den Burschenschaften geliebäugelt hatte, nutze das Buch zu einem großem Rundumschlag gegen die Kriegsverbrechen der "anderen". Darüber müsse man doch auch mal reden, dass könne man doch nicht einfach so vergessen. Ich hatte nie viel zu sagen zu dem Thema, weil ich mir nach dem Satz "Krieg ist ein Verbrechen der da 'Oben' auf dem Rücken der nichtsahnenden Bevölkerung." einfach nichts mehr einfiel. Ich dachte, ich sei Sozialist, aber das war natürlich Quatsch, weil ich es einfach nur die Idee chic fand, Sozialist zu sein. Zu Ostermärschen bin ich schon nicht gegangen, weil das Wetter meist zu schlecht war. Salon Sozialist halt, der gerne mit der Zigarette wedelte, Vonnegut, Sartre, Walter Markov / Albert Soboul auf dem Bettkasten legte und das Cognacglas schwenkte um Erstsemesterinnen zu beeindruckend. Was tatsächlich hier und da klappte. War ne schöne Zeit, mit dem Herrn Vonnegut.