Die neuen Ausgabe der "mindestenshaltbar" ist online, und damit auch ein neuer Text meinerseits:

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Auf dem katholischen Internat, auf dem ich mal eine recht vergnügliche Zeit verbringen durfte, hatten wir einen sehr merkwürdigen Religionslehrer. Zum einen weigerte er sich zum Priester weihen zu lassen, weil er der Meinung war, dass er bei seinen Studien der Theologie durchaus auch auf den Beweis stoßen könne, dass es keinen Gott geben würde. Denn Theologie ist die Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens, und da kann man ja so einiges finden, so seine Überzeugung. Eine weitere Eigenheit des Lehrers war die Angewohnheit, die Fragestellung zu seinen Klausuren mit derartig vielen Fremdwörtern vollzustopfen, dass man schon nach drei Wörtern völlig verzweifelte. Immerhin erlaubte der Mann ein Fremdwörterlexikon und die kreative Verwendung weiterer Fremdwörter in der Klausur konnte die Note durchaus um ein paar Punkte anheben, selbst wenn am Ende nur Quatsch zu lesen war. Mit 16 war ich ein wandelndes Fremdwörterlexikon, und ein schwadronierte zur unendlichen Freude meiner Eltern (".... das Kind hat eine merkwürdige Pubertät ...") altklug den lieben langen Tag rum.

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