Update: Dank eines Links von Svenm in den Kommentaren, kann man als genervter Bahnkunde jetzt doch an die exakten Abfahrtsdaten seines Zuges heran. Hier gehts zu Hintereingang
Und das tollste: Das geht auch mit dem Mobiltelefon. mobile.bahn.de
Alle reden vom Wetter. Diesmal auch die Bahn, die ja sonst nicht darüber spricht. Das ist verständlich, denn gegen umgelegte Bäume kann auch die Bahn nichts machen. Das man gestern den ganzen Zugverkehr einfach gestoppt hat mag eine extreme Maßnahme gewesen sein, aber lieber die Menschen in Bahnhöfen rumhängen lassen, als sie mit Bussen aus der Botanik heraus holen zu müssen. Und lieber eine Nacht im Bahnhof, als dass der Wind einen ICE bei 200 km/h von der Strecke weht. Von daher - kein Vorwurf.
Beim Informationsmanagement sieht es aber deutlich anders aus. Ich wollte heute morgen in den Zug nach Berlin steigen, allerdings dachte ich mir gestern Abend schon, dass daraus wohl nichts werden wird. Denn wenn die Züge in Bahnhöfen rumstehen, dann können sie wohl kaum am nächsten Tag wieder einsetzbar sein.
Als ich heute morgen, so gegen acht, das Internet anwarf, fand ich eine Meldung mit dem Zeitstempel 05.45 Uhr, dass die Strecke nach Berlin sowohl zwischen Köln und Wuppertal, als auch zwischen Essen und Dortmund gesperrt sei. Seitdem hat sich an der Meldung (Stand 13.00 Uhr) nichts verändert. Die angegebene kostenlose Rufnummer, unter der man sich informieren kann, ist nicht erreichbar, bei der telefonischen Fahrplanauskunft bekommt man für 61 Cent eine Ansage, dass leider niemand ans Telefon geht und bei der elektronischen Fahrplanauskunft geht entweder gar nichts, oder man bekommt eine Seite, auf der angezeigt wird, dass es keine Verspätungen gibt. Man steht also ziemlich alleine da als Kunde und hat nur die Möglichkeit, die eh völlig überlasteten Bahnmitarbeiter am Bahnhof zu löchern. Von einem Bekannten, der in Frankfurt stecken geblieben ist, erfuhr ich dann gerade, dass vor heute Abend wohl kein Zug nach Berlin geht, morgen aber alles wieder ok sein sollte.
Es kann doch nicht so schwer sein, aktuelle Meldungen über Streckensperrungen zumindest stündlich im Web zu aktualisieren. Was ist so schwer daran, eine Webseite einzuklinken, auf der man per Text die neuesten Infos gibt? Warum nutzt die Bahn nicht alle Kommunikationswege, die ihr zur Verfügung stehen? Würde man das tun, wären die Hotlines und Bahnmitarbeiter auch nicht so überlastet. Ein Unternehmen, dass offenbar nicht in der Lage ist, dass Internet als Kommunikationsmittel zu nutzen, sollte sich wirklich überlegen, ob es an die Börse gehen will.
Für das Wetter kann die Bahn nichts - für eine Informationspolitik wie in Nord-Korea schon.