Ja, und ist es nicht ein Armutszeugnis: So genannte Medienprofis, die im Jahr 2006 immer noch nicht realisieren, was da draußen passiert. Wie definiert sich eigentlich ein Medienprofi? Über die Zahl der Panels, auf denen er gesessen hat? Ich bin schon erstaunt, wie viele Leute über Blogs und neue Medien diskutieren, ohne sachkundig zu sein. Sachkundig sein heißt übrigens nicht, Artikel über Blogs zu lesen. Sondern sich ein eigenes Bild zu machen. Blogs lesen.
Wer überhaupt Mitglied [im Netzwerk Recherche, DD] ist, wissen nicht mal die Mitglieder: ein Verzeichnis gibt es nicht, was die Sache mit den Netzwerken schwierig machen dürfte. Das erinnert mich an meine Kindheit, als wir selbst gemalte Geheimausweise gebastelt haben, die auch keiner sehen durfte. Später gab es dann die Agenten-Pässe aus "Yps".
Worum gehts? Um eine Studie (dort in Auszügen nachzulesen),in Auftrag gegeben vom "Netzwerk Recherche" die in der Schriftenreihe des Netzwerks herausgegeben wurde auf der einer Diplomarbeit von Matthias Armbrost basiert[Satz nach Hinweis des Autors korrigiert. DD], die sich mit dem Phänomen "Blogs" beschäftigt, nachdem sie ja schon enorme Kompentenz in Sachen "Journalisten & PR" bewiesen hat.
Am Wochenende gibt es die Jahrestagung des "Netzwerk Recherche". Wäre eine gute Gelegenheit gewesen, mal ein paar Blogger einzuladen und das Thema zu diskutieren. Aber offenbar bleibt man lieber in seinem eigenen Saft sitzen und bestärkt sich gegenseitig in seinen Meinungen. Einzig Stefan Niggemeier vom <a href="www.bildblog.de" target=blank">bildblog ist zu einer Diskussionsrunde mit dem vielsagenden Namen "Wenn Journalisten Journalisten kritisieren" eingeladen. Das Wort "Blog" taucht nicht mal auf.