"Wenn denn da steht: "So steigt Ihr Sexindex" – kann ich ganz emanzipiert weiterblättern!" [Quelle, gefunden von Klede, bezieht sich auf das Interview]

Ich frag mich gerade, wie man das macht. Emanzipiert umblättern. So mit Schwung und einem leichten Schmunzeln, weil diese Frauenredaktionsschreiber so herrlich verrückt sind, weil sie so total lustige Ideen haben? Worauf ich gerade mal meine Emanzipation überprüft und überlegt habe, wie ich denn in der GQ die "So bekommen Sie jede Frau rum" und "Ein durchtrainierter Bauch in nur sechs Stunden" Seiten wegblättere. Ich habe mich erst mal hingesetzt und mir laut gesagt, dass ich die GQ nur deswegen ab und an kaufe, weil ich das Blättchen in meinem Bad auslegen kann und Gäste dann mit der Zunge schnalzen und denken "Aha, der Don, zieht sich komisch an, hat aber Sehnsucht nach etwas weltmännischem." Nun sind Herrenmagazine ja was anderes als Frauenzeitschriften. In Herrenmagazinen sind mindestens ein schnelles Autos, eine teure Uhr, ein Ipod und eine nackte Frau drin. In Frauenzeitschriften ist nach meiner letzten Analyse sowas nicht zu finden. Bei der mir hier vorliegenden Zeitschrift findet sich eine Bericht über eine 24h Tankstelle, ein paar Tipps zur Spargelzeit und ein angezogener Mann drin. Das ist natürlich längst nicht so spannend. Während der Mann bei seinem Magazin noch in Gedanken beim Maserati ist, blättert er einfach weiter und sieht die die "Bauch weg" Seiten gar nicht, weil sein Hirn noch völlig mit der Frage beschäftigt ist, ob man mit dem Maserati wirklich mehr Frauen abschleppen kann. [Kleiner Einschub --> Ob man mehr Frauen kennenlernt, wenn man einen Maserati hat, weiß ich nicht, aber ich denke, man braucht dann zum Maserati die passende Wohnung, weil es doch zu herben Enttäuschungen führen kann, wenn die Dame sich am Ende im vierten Stock einer Hinterhofwohnung in Neukölln auf einem knarrenden Ikeabett mit "Hertha" Bettwäsche wiederfindet. Vielleicht ist das den Frauen aber auch egal, weil nun wiederum ihr Bewußtsein von dem Maserati noch völlig belegt ist, ich weiß das nicht, ich hab ja wie gesagt keinen <-- Kleiner Einschub] Jedenfalls glaube ich, die Frage nun geklärt zu haben: Frauen müssen emanzipiert, also mit Verve und Schmackes umblättern, weil sie sich davor schützen müssen, dass ihr Bewußtsein mit Blödsinn wie einem Sexindex belastet wird. Männer kommen wegen des Autos gar nicht auf die Idee, auch nur darüber nach zu denken. Daraus folgt: Mehr Autos in Frauenzeitschriften. Oder mal einen nackten Mann. Dann muss man nicht mehr emanzipiert und hektisch umblättern und hat ein positives Gefühl beim Lesen, anstatt wie jetzt bei jedem Umblättern über 100 Jahre Frauenrechte zu sinnieren. Nix zu danken, liebe Marktforscher bei SpringerBurdaBauerWAZ, macht zweitausendfuffzig.