War das der Geist von Walter Sedlmayer?
Edit: Einmal stand mir Moshammer fast auf den Füssen. Nein, sogar zweimal. Das erste Mal war es glaub ich bei der Party zum Deutschen Filmpreis. Er balancierte einen Teller mit hors-d'œuvres, ein Sektglas in der gleichen Hand, zwischen die voluminösen Finger geklemmt, so dass es schief war und immer ein wenig Sekt auf dem Boden tropfte. Der Hund unter dem anderen Arm. Wir kollidierten fast, weil ich ihn übersehen hatte, was ja eigentlich eine schwere Aufgabe ist, aber ich war abgelenkt durch Natalia Wörner, die ich schon immer ein wenig angehimmelt habe, nachts, wenn ich einsam an meinem Rechner saß und ein wenig weinte schrieb. Erst als ein recht spitzes, leicht gequicktes "Achtung!" ertönte, nahm ich den toupierten Haarschopf wahr, welcher sich bedrohlich näherte. Ich machte einen schlechten Scherz, wurde aber auf seine misslichen Lage aufmerksam und bot an, ihm das Sektglas abzunehmen, damit er seinen Teller abstellen könne. Mein Angebot wurde nicht beachtet. Natalia Wörner war dann auch schon wieder in der Masse verschwunden, und ich sendete Herrn Moshammer einen kleinen Fluch hinterher, der mir jetzt natürlich leid tut. Auf der anderen Seite hat er vielleicht meine Vermählung mit ihr verhindert.
Das zweite Mal war vor dem Adlon, vor dem ich sinnlos rumstand, da ich auf eine Bekannte wartete, welche drinnen ein Interview mit einem Schauspieler zu führen hatten. Diesmal war es Moshammer, der, weniger bewehrt, aber wie immer mit Hund unter dem Arm, halb rückwärts gehend, in mich in hineinstolperte. Immerhin entschuldigte er sich ausführlich, nicht ohne meine lässige Kleidung naserümpfend zu begutachtend.