Nur mal so zur Info, liebe Verlage,
beim Thema "Bürgerjournalismus" geht nicht darum, jeden Bürger zum Journalismus zu bringen, sondern darum, dass Bürger die keine Journalisten sind, offenbar ein besseres Verständnis von Journalismus haben, als all die zwischen Anzeigenerlösen und Verlagsprofiten eingezwängten Redaktionen, in denen viele Journalisten längst enttäuscht das Handtuch geworfen haben.
Bürgerjournalismus ist keine neue Art des Journalismus, sondern eine Rückbesinnung auf das, was Journalismus und die dazu gehörigen Publikationen mal waren: ein Medium und ein Arbeitsfeld für Menschen, die sich kritisch mit ihrer Umwelt und vor allem der sie umgebenden Politik auseinandersetzen und für diese fundierte Kritik bezahlt werden, anstatt wie heute dafür Geld zu bekommen, dass sie die Fresse halten und (wie zum Beispiel bei einem großen und bekannten Magazin aus Hamburg üblich) mit einer Abdruckquote von unter 30% leben müssen.
Bürgerjournalismus, Blogs und so weiter - das ist nicht die Ablösung oder gar eine Evolution des klassischen Journalismus, sondern es ist die Antwort auf eine enttäuschte Liebe.
Und nein - Bürgerjournalismus bedeutet auch nicht, dass man die Redaktion entlassen kann, weil man ja eh nun alles umsonst bekommt. Da verfängt man sich meist nur im PR Gewäsch. Da kann man auch alles so lassen, wie es jetzt ist.
Bitte. Danke.
Ausnahmsweise mal ein Video. Das Netz: erklärt in vier knapp vier Minuten.
Via Ettf.net
Dieses Bild der US Fotografin Nina Berman gehört zu den verstörensten, die ich jemals gesehen habe. Das es nicht den World Press Photo Award, sondern "nur" ihre Kategorie "Portrait" gewonnen hat, kann ich nicht so ganz verstehen, zumal das Siegerfoto sich auch zum Thema Krieg äußerst. Das Bild ist eine der stärksten Anklagen gegen jede Form von Krieg, die man sich vorstellen kann und gehört zu dem zu einer Serie von Bildern, die die Fotografin "Purple Heart" genannt hat und die es auch als Buch zu erwerben gibt (Amazon Link). Mehr Bilder von Nina Berman findet man auch auf ihrer Webseite
Nachtrag: 11.02.2007: Der Kollege Esemka hat eine Seite aufgetrieben, auf der die Geschichte des Paares auf dem Foto genau und mit sehr vielen Links erzählt wird. Macht wirklich sprachlos.
Ich darf noch mal kurz Werbung für heute Abend machen. Johnny Spreeblick wird mich in seiner Radiosendung "Trackback" grillen interviewen und das gleich knapp 120 Minuten lang. Ich darf sogar meine eigene Musik mitbringen und was dazu erzählen. Ab18.00 Uhr. Sollte man vielleicht auch mal erwähnen.
Live hören kann man das in Berlin bei Radio Fritz. Da gibt es auch einen Livestream.
Ich gebe es zu: ich bin ein wenig empört, womit mein Name so alles in Verbindung gebracht wird.

Aus der WR
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