Donnerstag, 15. Februar 2007

Vor Bild kuscht der gesamte Bundestag, und kein konservativer Landesvater schrickt davor zurück, in Bild zwischen einem blutigen, auf der Titelseite angerichteten Drama, das sich im Genitalbereich eines Sportlers abgespielt hat und einem Kleinanzeigenteil, in welchem eine "rasierte Transe mit XXL-Brüsten" ihre Telefonnummer anzeigt, das Wort zu ergreifen. Gerhardt Henschel über sein neues Buch "Gossenreport", das die Bild Zeitung zum Thema hat. (Wann kommt eigentlich das "Best of Bildblog Buch"?) Link

Kein Urheberrecht für geklautes PR Geschwätz. (Bedeutet das jetzt, dass man 80 % aller Meldungen in einer Zeitung oder bei Spiegel online gefahrlos abschreiben darf). Link

Warum man im Fernsehen nicht mehr mit BHs werfen darf. Link

Warum das Leben eines Boulevard Journalisten kein Zuckerschlecken ist. Teil Eins Link

Warum das Leben eines Boulevard Journalisten kein Zuckerschlecken ist. Teil Zwei Link

Das mit den korrigierten Interviews ist wirklich ein Kreuz und die Idee vom U_Mag, die gestrichenen Passagen einfach mit einem schwarzen Balken zu versehen, ist so neu nicht. Ich meine die SZ hatte so was schon mal mit einem Oliver Kahn Interview. Allerdings muss man auch sagen, dass viele Promis absolut richtig liegen, wenn sie meinen, dass das, was sie sagen, nicht so abgedruckt wird, wie sie es gemeint haben. Tatsächlich werden Interviews massiv eingekürzt, und sinngemäß auch verkürzt. Komischerweise hatte ich mit meinen Interviewpartnern bisher immer Glück. Einzig mit Frau Ferres hatte ich eine sehr lange und intensive Kommunikation per Fax.

Das Problem ist zum einen der knappe Platz in den Magazinen und Zeitungen. Die SZ hat am Wochenende eine ganze Seite, der Spiegel schon mal mehrere Doppelseiten für einen Interviewpartner zur Verfügung. In den meisten anderen Zeitungen und Magazinen sieht es anders aus, und selbst ein Interviewmagazin wie die "Galore" bleibt bei vielen Interviews sehr oberflächlich. Was man bei Interviews mit Hollywood Stars schon verstehen kann, denn gehen meistens so: Nach Überprüfung und Zusage für ein Interview bekommt der Durchschnittsjournalist (Print) einen Termin in einem Hotel zugewiesen. Dort sitzt er ein wenig rum und unterschreibt viele Zettel mit Strafandrohungen. Dann darf er mit ein paar anderen Kollegen in ein Hotelzimmer gehen, wo der Star, der Manager und Pressebetreuer warten. Man hat 15 Minuten Zeit, jeder Journalist hat drei oder vier Fragen, dann wird man wieder rausgeschmissen. Wenn man mit dem deutschen Pressebetreuer gut kann, und/oder einen großen Auftraggeber hat, dann bekommt man auch mal alleine ein paar Minuten. Das nennt man dann "Exklusiv Interview". Mit den meisten Musikern geht das genauso. Wobei einige da eine sehr eigene Technik entwickelt haben, wie sie mit Journalisten umgehen. Roland Orzabal von "Tears for Fears" verfällt während eines Interviews gerne mal in dumpfes Schweigen, der schwedische Rocker Joakim Thastrom (Peace, Love & Pitbulls) legte früher bei unpassenden Fragen den Kopf einfach auf den Tisch und redete nicht mehr, Moby verwickelt einen in eine Diskussion über irgendwas politisch Unkorrektes und Matt Johnson von "The The" führt eine akribisch genaue Liste in einem Laptop über jeden Interviewpartner, dessen Aussehen, Fragen und Musikkenntnisse er mit Schulnoten versieht. Wer zu schlecht ist, darf nicht mehr kommen. Die Liste ist mittlerweile sehr, sehr lang.

Zumindest machen Interviews in dieser Form meist keinen Sinn mehr. Interviews brauchen Platz und sollten nicht irgendwo in einem Kasten neben der abgeschriebenen PR-Mitteilung stehen. Da könnten Blogs in Zukunft auch Abhilfe schaffen.

Permalink

 


Mittwoch, 14. Februar 2007

Mails aus Thunderbird, bzw. den Profil Ordner auf einen zweiten Rechner zu schieben, ist ja eher eine lästige Angelegenheit.

Aber dank diesem kleinen Tool geht das aber so was von reibungslos. Man darf nur bei der Erstinstallation von Thunderbird auf einem neuen Rechner, das Programm nicht starten lassen, da sonst ein Profilordner angelegt wird. Das führte bei mir im ersten Versuch zu Problemen. Als ich im zweiten Versuch Thunderbird dann nach der Installation nicht habe starten lassen, lief das Backup sauber ein. Nachdem alles erledigt war, hatte ich ein Spiegelbild meiner Mails, meiner Adressen und meiner Kontoeinstellungen auf dem neuen Rechner und konnte sofort weiter machen. Das ist ja mal sehr praktisch.

Permalink

 


DAS nenn ich mal einen Blogger

Bei mir passieren zur Zeit auf viele Dinge, über die ich aber nicht reden mag, weil sie schrecklich sind. Und weil ich mich über das Steuersystem, das komplizierte, aufregen müsste. Und sich darüber aufzuregen, das ist ja so spannend, wie sich über Zugverspätungen und ähnliches zu echauffieren. Das machen ja nur Menschen, die auch Lodenmäntel tragen. Also lass ich es lieber.

Neues gibt es allerdings von meinem PC zu vermelden. Heute wurde dann endlich im dritten Anlauf der Prozessor und die Grafikkarte ersetzt. Beides mit einem kleinen Update versehen (von AMD Semperon 3000+ auf AMD Athlon 64 3000+, von Radeon 9200 SE auf Radeon 9600 XT). Das war ein sehr netter Zug von Fujitsu Siemens, die aber wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass sie die anderen Bauteile nicht mehr vorrätig hatten.

Nicht so freundlich wurde meine Anfrage beantwortet, wie sich Siemens das eigentlich vorstellt mit der Datensicherheit in Sachen Festplattenrücknahme. Das man die Platte wiederhaben will, damit man seitens Siemens wiederum beim Hersteller der Festplatte, in dem Fall Western Digital, Garantieansprüche geltend machen möchte, kann ich ja noch verstehen. Soweit, so schön. Etwas pampig fand ich dann aber doch diese Aussagen;

Wenn Sie als Kunde hohe Ansprüche an die Sicherheit Ihrer Daten stellen, liegt die Realisierung dieses verständlichen Wunsches jedoch vollständig in Ihrer Verantwortung.

[...]

Uns obliegt weder die Verantwortung für den Schutz dieser Daten noch können wir eine solche Erklärung stellvertretend für Dritte abgeben (Speditionen, Distributoren und Hersteller), die zumindest zeitweise mit dem Datenträger in Kontakt kommen.

Mit anderen Worten: Wer seine Daten nicht mit einem System wie "TrueCrypt" o.ä. komplett verschlüsselt, muss im Falle einer defekten Festplatte entweder den Tausch selber finanzieren, oder damit leben, dass jeder mäßig begabte Nerd private Daten auslesen kann.

Meine Daten sind dank des Technikers von heute durch einen Elektromagneten gelöscht worden.

Permalink

 


Dienstag, 13. Februar 2007

Liebe Onlineredaktionen,

ist es eigentlich so schwer, nicht das Bild der dpa Meldung zu nehmen? Wenn ich bei "Getty Images" nur "father" eingebe, bekomme ich einen ganzen Schwung von Bildern. Teilweise sogar Royalty-free. Wenn man drei Cent ausgibt, bleiben einem wenigsten so Peinlichkeiten erspart

Permalink

 


Montag, 12. Februar 2007

Ach, deswegen will Viacom (MTV, Comedy Central) alle Videos von You Tube runter haben. Sie wollen ihren Content selber hosten. Interessant ist allerdings, was Mika Salmi, MTV Chef für "Global Media" zum Thema Content und Urheberrecht sagt: "Part of that is allowing people to take our content and embed it and make your own things out of it, whatever they want." Das ist schon interessant, vor allem, weil zu Viacom auch Paramount Pictures gehört.

Offenbar bewegt sich im Moment sehr viel im Netz zum Thema "Gebt den Content frei". Steve Jobs von Apple, dachte ja gerade öffentlich über eine Abschaffung aller DRM Systeme nach. Was er allerdings nicht macht, weil er ausschlißelich ein netter Mensch ist, sondern weil Norwegen gerade dabei ist, die Itunes Bude wegen Wettbewerbsverzerrung zu schließen. Ähnliche Unmutsbezeugungen gibt es auch in Frankreich, was zumindest die Gefahr mit sich bringt, dass das zu einem Dominoeffekt führen kann. Heute Nachmittag hörte ich Mark Chung, ehemaliger Bassist und Manager der "Einstürzenden Neubauten" und nun Vorsitzender des "Verband Unabhängiger Tonträger". Der forderte heute im D-Radio Kultur ebenso die Abschaffung aller DRM Systeme und möchte lieber digitale Wasserzeichen einführen, was aber auch keine wirklich tolle Idee ist. Trotzdem eine interessante Idee, und man sieht, dass einiges in Bewegung kommt. Vielleicht ist es wirklich nur noch ein kleiner Schritt zu einer Art "Kulturflatrate".

Permalink

 


Nächste Seite