Dienstag, 6. März 2007

Bitter. Wirklich bitter. Die Schweizer machen sich mal wieder Sorgen, dass zuviele Ausländer in ihr hübsches Land wollen. Diesmal sind es aber nicht Slowenen, Türken oder Italiener, die die Schweiz in Gefahr bringen - nein, es sind die Deutschen.

Die Zeitschrift "Blick" hat einen sehr interessanten Artikel im Angebot, der mal einen Blick von Außen auf die Politik der deutschen Wirtschaft wirft. In der Schweiz scheint man ziemlich sauer auf die Deutschen zu sein, spricht man doch von "Lohndumping" mit dem Deutschland innerhalb der EU seine Wirtschaft versucht zu stabilisieren. Und in der Tat stimmt es nachdenklich, wenn man liest, dass selbst das nicht eben für seine hohen Löhne bekannte China im letzten Jahr von Deutschland bei der Ausfuhrleistung auf den zweiten Platz verwiesen wurde. Mit anderen Worten: Man arbeitet hier offenbar nicht viel teuer als in China, bei vermutlich höherer Qualität. Die netten Gewinne, die viele Firmen in Deutschland mit dieser Politik gemacht haben, wurden aber nicht in die Arbeitnehmer reinvestiert. Im Gegenteil. Gleichzeitig hat der Staat sich aus vielen Sozialleistungen zurückgezogen und überläßt den Bürger, vor allem im Alter, sich selbst.

Würde sowas in Frankreich passieren, würden da schon längst die Leute auf der Strasse stehen, aber hier im heimeligen Deutschland, hat die Politik zusammen mit der Wirtschaft ganze Arbeit geleistet. Die Angst, seinen Job zu verlieren, weil man gegen eine nicht nachvollziehbare Politik streikt, ist so groß, dass man eben nichts macht. Und da muss schon ein schweizer Boulevardblättchen kommen, damit einem das auch mal auffällt.

Artikel via fefe

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Kurze Meldung aus der Arbeitshölle. So eben ein Programm entdeckt, dass einen retten kann. Das Problem, dass man (also zumindest ich) häufig beim Schreiben hat: man wird dauernd abgelenkt. Vor allem an einem Rechner mit Netzanschluss. Mal kommt eine Mail rein, mal verheddert man sich bei einer kurzen Google Recherche usw usf. Manchmal nehme ich mir mein Laptop und setze mich in irgendein Café ohne WLAN, allein um mal Ruhe zu haben und konzentriert schreiben zu können. Dazu kommt, dass die Textprogramme, egal ob Word oder Open Office schon mal rumzicken und ablenken. Damit ist jetzt Schluß, denn so eben entdeckte ich ein Programm namens "Darkroom". Und das sieht so aus:

Das winzige Programm (800kb) öffnet einfach eine rudimentäre Textverarbeitung in einem Vollbildmodus. Keine grauen Flächen, keine nervigen Buttons. Erinnert mich zu dem an den Computer meines Vaters vor 25 Jahren. Der hatte rechts ein fünfeinviertel Zolllaufwerk in das man die Floppy mit dem Betriebssystem steckte, und links ein Laufwerk, auf dem man seine Textergüsse dann speichern konnte. Per Druckerkabel war das Ding sogar mit einer elektrischen Schreibmaschine verbunden und druckte von selbst. Meine Mutter hatte immer ein bißchen Angst vor dem Ding und meinte, dass würde doch kein Mensch brauchen, sowas sei eine sinnlose Geldverschwendung. Nach zwei Jahren war der irrsinnig teure Rechner völlig veraltet und stand dann noch ca. 20 Jahre unter einer Plastikhülle in einer Ecke rum.

Achso - das kleine Programm gibt es hier

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Sonntag, 4. März 2007
Albuquerque Sandia Heights

Grösser

Kleine Erinnerung an einen Ausflug auf die Sandia Heights nahe Albuqurque im letzten Jahr.

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Freitag, 2. März 2007

Wiederentdeckung des Tages - Eumir Deodato mit den Alben "Pelude" und "Deodato 2". Mehr 70er geht wirklich nicht. Gehört hat den vermutlich schon mal fast jeder, denn von ihm stammt die absolut wahnsinnge Easy Listening / Soul/ Bossa Nova Version von "Also sprach Zarathustra". Crazy people, damals. Mit was für einem Lebensgefühl, man in der Zeit unterwegs gewesen sein muss.

deodato

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Donnerstag, 1. März 2007

Uuuuhhhhhhhh... die Sendung zum Ende des Internet. Gleich. in ihrer ARD

Da wünschen wir uns doch gleich alle eine Digitale ID. Barcode auf der Stirn, die man zum Einscannen auf den Bildschirm legt bevor man ins Internet geht, wäre sicherer. Sag ich mal so.

Nachtrag 02.03.2007: Am Anfang war die Sendung schrecklich.

SIE SIND AUCH SCHULD! GEHEIME MÖRDER SIND SCHON JETZT IN IHREM PC! ISLAMISTEN HABEN SICH IM INTERNET GETROFFEN!!!!!1!

Das war, tatsächlich, eine der Hauptaussagen der ersten fünf Minuten. Ich kann das nicht verstehen. Natürlich treffen sich Islamisten im Internet. Vor dem Internet haben sie sich im Usenet/Fidonet getroffen. Davor haben sie miteinander telefoniert. Mit unter treffen sie sich vermutlich in Cafés. Und was jettz? ISLAMISTEN TREFFEN SICH IN CAFÉS. Sollen wir jetzt alle Cafés zumachen, damit sich Islamisten nicht mehr treffen können? Die Antwort gab der Film nicht.

Der Bericht über Trojaner war in so fern ganz lustig, als dass man erst lange rumfabulierte, wie gefährlich die Dinger und wie gefährlich vor allem diejenigen sind, die damit geschäftlich rumhantieren, um dann darauf hinzuweisen, dass die Bundesregierung was ähnliches vor hat. Ob das allerdings in dem Zusammenhang so gemeint war? Ich denke nicht, denn sonst wäre man Schäuble vielleicht kritischer angegangen.

Bei den Zahlen, die vom Sicherheitsexperten der Firma mi2g gekommen sind, wäre ich mal sehr vorsichtig. Der Mann verdient sein Geld damit, Panik zu machen. Genausogut könnte man einen Versicherungsvertreter fragen, ob man eine Versicherung für/gegen irgendwas wirklich benötigt. Die Antwort dürfte klar sein.

Aber da wurde es dann interessant, insbesondere der Teil über organisierte Angriffe auf Firmennetzwerke. Offenbar gibt es da tatsächlich eine ganze Industrie.

Ich war schon fast wieder versöhnt mit der Sendung, als die letzten zwei Minuten anbrachen. Und wieder gab es Bilder von Bombenattentaten, es gab verwackelte Handyvideos, zerfetzte Menschen usw. Und das alles wurde in Zusammenhang gebracht mit was? Genau: dem Internet. Offenbar viel den Machern gegen Ende ein, dass sie ja eigentlich sagen wollten, dass das Internet ganz böse ist. Das irre Islamisten schon in den 70er Jahren "unsere Lebensweise" angreifen, also zu einer Zeit, an der es komischerweise noch kein Internet gab, ist den Autoren wohl nicht eingefallen.

Insgesamt ein teilweiser interessanter Bericht, der allerdings angehäift war mit schrecklichen Platitüden übers Internet. Zu dem hat man sich nicht entblödet, den Film mittels Musik und Soundelementen aufzuplustern. Von dem armen Tontechnikerassistenten, der an jedem Drehort in einem Kapuzenpulli durchs Bild marschieren musste, mal ganz abgesehen.

Ach ja - mit jemanden vom CCC hat natürlich wieder keiner gesprochen.

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