Mittwoch, 5. März 2008

Seit Monaten piept es bei mir. Nicht so ein leises Piepen, wie bei einem Vogel, sondern eher ein sehr energisches, schlecht gelauntes, nachdrückliches und sehr lautes Piepen. So als ob man fünf Stück Kreide kurz über die Tafel zieht. Das gemeine: es piept unrhythmisch. Mal piept es zweimal die Stunde, mal stundenlang auch gar nicht. Dazu kommt, dass das Piepen so kurz ist, dass man es kaum lokalisieren kann. Irgendwann stellte ich fest, dass wohl von der Heizung kommt. Aus der Richtung Heizungsventil. Vielleicht war das Ventil irgendwie beschädigt, vielleicht eine Luftblase, was weiß ich, ich mach ja nicht in Gas/Wasser/Scheiße.

Dumm nur, dass mein Schreibtisch vor Heizung steht. Noch dümmer, dass ich als Mensch mit einem kleinen Aufräumdefizit mit einer individuell geformten Erfahrung in Ablagetätigkeiten, keine Lust dazu hatte, ca. 27 Meter verknüllte PC und Stromkabel, einen Drucker und vor allem den von Cindy aus Pritzwalk übernommen DDR Esstisch, der meinen Schreibtisch darstellt, mitsamt der sich darauf befindlichen individuell geformten Arbeitspapierberge zu verrücken, da ich um seine und die Rückstabilität meiner Ablage fürchte. Und alles wegräumen ist ja nun wegen einmal in der Stunde Piepen auch nicht so wirklich eine Alternative. Desweiteren soll man sich ja dann und wann psychologischen Herausforderungen stellen. Es ging also im Grunde nicht darum, mein Ablagesystem zu verändern, sondern darum, dieses System gegen Angriffe zu verteidigen, die einer "weißen Folter" nicht unähnlich sind. Tatsächlich gelang es mir nach und nach, das Piepen zu verdrängen. Ich wurde ein paar Wochen später erst wieder daran erinnert, als das wunderschöne Mädchen hier weilte und ob des Piepen kurz davor war Amok zu laufen. Nachdem sie weg war, stellte sich wieder der zähe, wortlose Kampf zwischen mir und dem Piepen ein. Irgendwann würde es ja wieder warm werden, und dann wird die Heizung ausgemacht und das Piepen hat ein Ende. So lange, dachte ich mir, halte ich ja locker aus. Wolln wa doch mal sehen. Und im Herbst zieh ich um.

Vorgestern gesellte sich zum Piepen eine schlecht gelaunte Katze. Madame wollte bespaßt werden, hatte aber wieder einmal ihre Flummis, mit denen sie die halbe Wohnung auseinandernimmt, in dem sie die Dinger wie irre durch die Gegend feuert, allesamt versemmelt. Mal landen sie unter dem Kühlschrank, mal in irgendeiner Ecke oder unter dem Schreibtisch. Piepen und schlecht gelaunte Katze gehen zusammen leider gar nicht. Rechts piept es, links jammert die Katze. Waterboarding ist nichts dagegen. An den üblichen Plätzen fand sich ihr Spielzeug nicht, also musste ich mal unter den Schreibtisch robben, um zu sehen, ob sich zwischen den Kabeln oder unter der Heizung was finden ließ. Und während ich so im Staub lag und Flummis suchte, piepte es laut und vernehmlich. Und zum ersten Mal konnte ich eine genaue Richtung ausmachen, aus der das Piepen kam. Und es kam ganz offensichtlich aus einem kleinen, weissen Kasten, der unter dem Tisch über dem PC klebte. Ein Abhörgerät? Eine Bombe? Was ist denn das für eine beschissene Bombe, die monatelang enervierend piept, bevor sie hoch geht?

Dann fiel es mir ein. In einem Anfall von Sicherheitsbedenken hatte ich mal bei Obi an Wühltischen vor der Kasse drei Brandmelder erworben und einen unter den Schreibtisch über den PC geklebt, weil der schon mal über Nacht durchläuft und man ja quasi stündlich von explodierenden Prozessoren und so Sachen hört. Wenn er denn mal hochgeht und brennt, dann werde ich durch den Brandmelder geweckt und kann mit dem Feuerlöscher, den ich mir ganz bestimmt demnächst dazu kaufe, den Brand ersticken, dachte ich nach dem Kauf vor zwei Jahren sehr stolz. Ich muss also nicht sterben, nur weil ich tagelang illegal was runterlade irgendwas kompliziertes mache. Den Brandmelder hatte ich in der Zwischenzeit vergessen, ebenso die Tatsache, dass es sich logischerweise um ein Batteriebetriebenes Modell handelte.

Und der Melder versuchte mich offenbar seit Dezember darauf aufmerksam zu machen, dass seine Batterie leer geht. Mal davon abgesehen, dass ich ja nichts von einer Batterie wissen konnte, deren Existenz mir nicht bewußt war: Was ist denn das für ein erbärmliches Verhalten eines Brandmelders? Soll so ein Ding nicht laut und vernehmlich sein und im Zweifelsfall das ganze Haus wecken? Hätte er auch nur alle drei Stunden gepiept, wenn es gebrannt hätte? Es könnte also quasi heute noch brennen, und ich hätte nichts bemerkt. Wenn eine Batterie leer geht, dann haben Geräte dies laut und vernehmlich mitzuteilen. So Weckerartig und nicht mit einem "Du, wenn du mal Zeit hast, du, dann schau doch mal, du." Ich mag Geräte, die entweder wissen was sie wollen oder die Schnauze halten. Unentschlossene Geräte gehen mir auf die Nerven. Also habe ich den Brandmelder entsorgt und seit dem piept es auch nicht mehr.

P.S.: Kannst wieder vorbei kommen, Schatz

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Dienstag, 4. März 2008

Das ist eine indirekte Replik auf den Artikel von Herrn Shhhh, den man erst einmal lesen sollte, bevor man die folgenden Worte liest. Ich will ihn nicht angreifen oder was vom Krieg erzählen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Probleme von kleinen Bands, die in der momentanten Krise der Labels schlecht da stehen, etwas ist, was in der Vergangenheit nicht ungewöhnlich war. Es ist immer die Frage, wie man damit umgeht.

Liebe Musiker,

  1. Die bequeme Lage von Musiker, ein Tape eine CD zu machen, zu einem x-beliebigen A&R zu schicken und dann geht es schon irgendwie, weil die machen ja alles, hat nur ca. 1965 bis 2000 existiert. Das gab es vorher nicht und wird auch nicht mehr in der Form geben. Der Grund: Nur die ernormen, exorbitanten Gewinne der Labels machten es überhaupt möglich, dass man eine Art Kulturförderung entwickeln konnte. Es war völlig egal, wenn man sechs Bands drei Jahre lang ohne Erfolg gepusht hatte. Die siebte war dann ein Erfolg und holte die Kohle rein, die man vorher versenkt hatte. Das Gießkannenprinzip funktioniert nicht mehr, die Gründe dafür sind vielfältig und bekannt.

  2. Künstler sein ist kein Angestelltenjob. Das geht anderen Künstlern genauso. Man schreibt und malt jahrelang, machmal jahrzehnte lang umsonst und/oder am Rande des Existenzminimums. Das ist Teil des Schaffensprozesses. Akzeptiert das, oder laßt es und studiert was anderes. Ich male, arbeite, musiziere nicht für Geld, sondern weil ich es will und weil ich Spaß daran habe. Und diesen Spaß hab ich auch, wenn ich auf der Bühne stehe, egal ob ich dafür Geld bekomme, oder nicht. Der Rest der Welt ist mir wurscht. Punkt. Dazu gehört auch, dass ich mich bewußt dafür entscheide, dass ich halt anders leben muss, wenn ich meine Sache durchziehen will. Und ja, man kann gleichzeitig Musiker/Autor/Maler sein und mit was anderem sein Geld verdienen.

  3. Die bequeme Förderung durch die Musikindustrie in den 70er und 80er Jahren hat vieles im Bewußtsein der Musiker verändert. Lest Euch bitte mal die Biografien der Musiker durch, die vor der Förderungspolitik der Labels bis in die 70er Jahre hinein mit der Musik angefangen haben. Von mir aus von Beatles, den Stones, Pink Floyd oder wem auch immer. Wenn man das macht, stellt man fest, dass die Bands teilweise jahrelang unter verschiedenen Namen durch die Gegend getingelt sind, umsonst gespielt haben, kein Geld hatten und in den letzten Löchern wohnten. Lest Bukowski, Miller oder Stephen King. Sie alle haben teilweise Jahrzehnte hinter sich, die frustrierend, scheiße und völlig erfolglos waren. Lest über Picasso, und ihr werdet feststellen, dass er jahrelang hoch verschuldet in einer unbeheizten Pariser Wohnung lebte. Der Fall, dass einer wirklich so richtig gut war und sofort von seinen Sachen leben konnte, ist so selten, dass mir gerade nicht mal ein Beispiel einfällt.

  4. Die Musik hat heute Vertriebswege, von denen man vor 40 Jahren nicht mal träumen konnte. Die muss man nur nutzen.

  5. Die Musiker nutzen die Vertriebswege nicht. Ein Bekannter von mir, ehemaliger Chef der deutschen Abteilung von "Mute", arbeitete mal für einen Laden, der Ende der 90er die Idee hatte, all den A&Rs dieser Welt ein Portal aufzubauen, in dem sie nach neuer Musik stöbern können. Ausgesucht von den Portalbetreibern, mit einer Liste, was ihnen selber so gefallen hat. Da stellt sich mir 10 Jahre später die Frage: Warum macht ihr das nicht selber? Organisiert euch. Schafft ein Portal, und zeigt, wenn ihr denn unbedingt zu den Labels wollte, dass es Euch genau an der Stelle gibt.

  6. Der Niedergang der Labels in den letzten Jahren hat offenbar zur Folge dass es a) mehr Schrott gibt und b) man nicht mehr einfach mal ne Platte machen kann und schon ist man im gelobten Land. Auch gezielte Provokation haut nicht mehr hin, wenn sie keine Substanz hat. Der Manager von "Rammstein" ist knapp zwei Jahre mit einem Demotape durch die Gegend getingelt und es passierte nichts. Tim Renner hat sie genommen, weil er das Ding gut fand und weil man ihm ein schlüssiges Konzept vorgelegt hat. Erst dann hat man sich die Musik noch mal angehört, die Band in ein Studio in Schweden gesteckt, das musikalische Konzept geglättet und veröffentlicht. Jeder hat erwartet, dass Rammstein nach einer CD den Bach runtergehen, aber die Band war gut und klug genug die Schiene weiterreiten zu können und jedesmal ein wenig anders zu klingen. Dass sie letztlich zu 80% aus Ideen von Laibach und den Krupps bestanden hat eine andere Sache, aber sie haben es eben geschafft, es als ihre zu verkaufen. Noch ein Beispiel gefällig? H.P.Baxxter von "Scooter" hat lange in der Vertriebsabteilung bei "Edel" gearbeitet und Päckchen gepackt. Vorher hat er in Hannover mit Rick J. Jordan erfolglos Musik gemacht. Er hat jahrelang erfolglos Musik gemacht, nicht nur ein paar Monate. Baxxter hat mit seinem Tapes den damaligen A&R Jens Thele dann so lange genervt, bis sie eines Tages halt mal ne CD gemacht haben. Man kann von Scooter halten, was man will - sie sind auf ihre Weise unverkennbar und sich treu geblieben. Und haben 14 Millionen Alben weltweit verhauft. Was wollte ich eigentlich sagen? Achja, das war Zufall. Verlasst euch nicht auf den Zufall. Macht selber was und macht vor allem das, was ihr wollt. Nicht das, was vielleicht andere gut finden würden.

  7. Macht gute, orignäre Musik. Die US Band "Hayseed" hat kein Label, die machen alles selber. Und rufen ihre Fans auch noch dazu auf, dass sie auf Konzerten unbedingt Mitschnitte machen sollen, die sie dann bitteschön frei übers Netz verteilen sollen. Man kann darüber streiten, ob das, was die da machen, künstlerisch wertvoll ist, aber es ist a) orignell, b) handwerklich gut und c) interessiert es sie einen Scheiß, was andere machen. Sie machen halt ihr Ding. Feierabend.

  8. Es gibt seit Anbeginn des Radios grob geschätzt einen 10 Jahreszyklus, in dem sich Musik erneuert. Mitte der 40er Jahre war es der Swing, Mitte der 50 der Rock 'n Roll, Mitte der 60er der Beat/Rock, Mitte der 70er der Punk, Mitte der 80er Techno, Mitte der 90er HipHop. Es ist also mal wieder Zeit, dass was neues kommt. Bedeutet: seid kreativ. Und fangt wieder bei Punkt Eins an zu lesen.

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Sonntag, 2. März 2008

Sonntag Nachmittags Musik Video

Die Copyright- und Verwertungsgesetze sind eine Pest. Die Musikbranche, die sich im Hintergrund weiterhin darum bemüht, dass Musik zu einem Gut wird, das immer schwerer zu erreichen ist, hätte es am liebsten, wenn CD mit restriktiven DRMs belegt wären auf denen steht, dass die CD immer das Eigentum des Herstellers bleibt und jederzeit zurück gefordert werden kann. Und am besten wäre es doch noch, wenn das Format auf dem die Musik gespeichert ist, mit einem Verfallsdatum belegt wäre. Im Grunde haben sie das mit der Einführung der CD in den 80er Jahren gemacht, als Millionen Menschen nach und nach ihre Musiksammlung auf CDs umgestellt haben. Der nächste Schritt wären vielleicht nicht abwärtskompatible Blue-Ray Disks gewesen, oder eine andere Technologie. Denn die Industrie leidet, wie viele andere Sparten, darunter, dass man sich permanent neu erfinden muss. Und weil das nicht so leicht ist, und weil man nicht einsehen will, dass der eigene Niedergang aus einer Mischung aus Arroganz, Dummheit, Unverständnis und verstärkter Konkurrenz durch andere Medienanbieter enstanden ist, versucht man logischerweise die Vertriebskanäle zu verkleinern - also die Menge der Kopien einzuschränken.

Dabei war das Kopieren von Musik seit Erfindung der Kompakt-Cassette ein weit verbreitetes Ding. In den 80er Jahren schossen CD-Verleihgeschäfte wie Pilze aus dem Boden. Man ging rein, lieh sich für ein paar Stunden oder Tage eine CD aus und kopierte die auf eine Cassette. Das Prinzip funtionierte bestens und nicht wenige hatten ganze Wände von Cassetten zu Hause neben der Stereoanlage. Cassetten waren perfekt. Meist passten auf eine 90er knapp zwei Alben drauf und es gab die hübschen "Doppel Tapedacks" mit denen man die Cassette dann auch noch weiter kopieren konnte. Niemand (außer den Schwarzhändlern in Touristenstädten) kam auf die Idee, damit einen schwunghaften Handel zu betreiben. Es war ein gutes Tauschgeschäft. Du hast die neue "Bauhaus", ich die neue "Kraftwerk" - vielen Dank. Ohne die Tauschgeschäfte, ohne die netten "Kennst Du nicht? Nehm ich dir mal auf!" hätte ich meinen Musikgeschmack vielleicht nicht so entwickeln könne, wie ich es gemacht habe. Und ohne die kopierten Tipps von anderen Menschen, hätte ich viele CDs nicht gekauft. Denn Cassette hin, Cassette her, die CD zu Hause im Schrank zu haben, ist doch noch eine andere Sache. Vielleicht bin ich da konservativ, vielleicht höre ich auch komische Sachen, vielleicht höre ich aber auch einfach zu viel Musik und archivier eben manche Dinge erst einmal, die ich mir dann später anhören möchte. Vielleicht mag ich es auch einfach mit meiner Sammlung anzugeben. Jedenfalls habe ich immer gerne CDs gekauft und viele stehen deswegen in meinem Schrank, weil mir irgendjemand mal eine Mix-Cassette gemacht hat. Und ich würde gerne mal wissen, wie viele Künstler aus den 80er Jahren ihren Aufstieg den Menschen verdanken, die voller Enthusiasmus dem halben Schulhof das damals neue Album kopiert haben.

Ich bin nicht stehen geblieben. Ich habe meinen Musikgeschmack erweitert, ausgebaut und verändert. Gerade in den letzten Jahren, seit dem es im Internet Blogs von Menschen gibt, die die Musik, die sie mögen, vorstellen. Ich würde das auch gerne machen. Vor allem bei den Perlen aus den Easy Listening der 60er und 70er Jahre. Ich verlinke seit ein paar Wochen die You Tube Videos, die ich finden kann, aber es gibt aus dem Bereich eben wenig. Gern würde ich hier einzelne Stücke reinstellen. Um die Künstler und ihre Musik vorzustellen. Um zu sagen: "Das ist so toll, da musst Du mehr von hören." Allein es geht nicht. Während ich Ausschnitte von Texten von anderen Autoren hier vorstellen kann und dann sage: "Lies da oder dort mehr..." darf ich hier nicht mal den Auszug einer mp3 vorstellen. Nicht mal, wenn ich die Qualität runterdrücke. Ich müsste mir für jedes Stück, dass ich schön finde, und von dem ich denke, dass es auch andere Leute interessieren könnte, eine Genehmigung einholen. Was bei Sachen, die es teilweise nicht mehr auf CD gibt, aber deren Rechte von irgendwelchen Verlagen gehalten werden, gar nicht so leicht ist. Was ich machen könnte wäre bei einem anonymen Hoster ein anonymes Blog aufzumachen.

Mit anderen Worten: ich müsste in den Untergrund gehen. Ich müsste mich verstecken wie ein Krimineller, was ich den Augen der Musikindustrie ja auch wäre, nur weil ich einmal pro Woche ein Stück eines Künstlers vorstellen möchte, in der Hoffnung, ein paar Leser folgen meinem Geschmack und schauen sich diesen oder jenen Künstler mal genauer an. Ich hab schon ein paar Mal darüber nachgedacht, ob ich so etwas nicht machen soll, aber ich habe dazu keine Lust. Ich bin kein Dieb - man macht mich nur zu einem. Ich empfinde es als eines der menschlichen Grundrechte, dass man Kultur weitergeben kann. Warum also sollte ich mich ducken, nur weil mir jemand droht und weil dessen Geschäftsmodell darauf aufbaut, ein menschliches und jahrtausende altes Grundrecht der Zivilisation nur gegen Bezahlung zugänglich zu machen? Man hat eine wunderschöne Geste und für Entwicklung der Kultur ungemein wichtige Sache kriminalisiert und zerstört: die des Austauschs und des Weitergebens von Kultur.

Der massive Eingriff der immer weiter ausgebauten Copyright- und Vermarktungsgesetze in das kulturelle Leben zerstört aber nicht nur meinen kleinen privaten Spaß, sondern behindert auch das Entstehen neuer Zweige der Kunst. Mashups wie das brilliante "Revolved" Album des Künstlers "CCC", existieren nur noch im Untergrund, weil die Rechteinhaber gegen die Veröffentlichung vorgegangen sind. Auch Machinima Künstler wissen ein Lied (haha) davon zu singen.

Und deswegen gibt es heute ein Video, dass schon etwas länger in meinen Bookmarks rumlungert und das ich heute in einem anderen Zusammenhang mal wieder gesehen habe. Es ist ein Vortrag von Lawrence Lessig bei der letztjährigen TED Konferenz in Monterey über Copyright und alles, was dazu gehört. 20 Minuten, die sehr unterhaltsam klar machen, was wir dank der Musikindustrie gerade im Begriff sind zu verlieren, und was sehr wichtig für uns alle war und ist.

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Freitag, 29. Februar 2008

Was für ein wundervolles Konzert von Nina Nastasia. Wer die Chance hat, sollte wirklich hingehen. Leider kennt sie kaum einer, aber die sie hat den Song aus der "Volvo Werbung" gesungen, wenn das einem weiter hilft. Sie fällt unter den Begriff Folk Noir", was eine relativ neue Bezeichnung für Singer/Songerwriter ist. Aber Folk Noir umschreibt das, was sie macht schon etwas besser, als das etwas angestaubte Singer-Konzept. Der Bezug zu Leonard Cohen ist sicher nicht weit, aber ihre Stimme geht einen ganzen Schritt weiter. Nicht umsonst hatte John Peel sie "entdeckt" und nicht umsonst sind alle ihre Alben von Steve Albini gemixt, der schon für Nirvana, PJ Harvey oder die Pixies Alben abgemischt hat. Mein bester Freund M., der vorher noch nie etwas von ihr gehört, und den ich einfach mitgeschleppt hatte, kaufte sich nach dem Konzert gleich drei CDs. Sie verkauft ihre CDs für 10 Euro während der Konzerte, was ein Schnäppchen ist, da sie bei Amazon deutlich mehr kosten. Wer vorher mehr hören will, der wird auf ihrer Myspace Seite fündig. Anspieltipp: "Superstar", "Why don't you stay home" und "Stormy Weather".

Weitere Tourdaten in Deutschland und Österreich:

29.Feb.2008 20:00 Objekt 5 Halle 01.Mrz.2008 20:00 Scheune Dresden 02.Mrz.2008 20:00 Kapu Linz 03.Mrz.2008 20:00 Fluc Wien 04.Mrz.2008 20:00 Vereinsheim München 05.Mrz.2008 20:00 TBC Offenburg

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Donnerstag, 28. Februar 2008

Vielleicht werde ich ja alt, vergesse Dinge oder hab irgendwas verpasst. Aber warum streitet man sich in der SPD über mögliche Koalitionen mit der "Linken", wenn man in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren zusammen an der Regierung ist? Und zwar nicht "toleriert" sondern als richtige Koalition? Muss ich das verstehen?

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