Freitag, 18. April 2008
Zum zweiten Mal wagen wir die Kombination von Musik und Literatur. Nachdem die erste Ausgabe im November sehr viel und vor allem sehr positive Reaktionen hervorgerufen hat, war klar, dass wir das Experiment wiederholen würden. Und so gibt es in dieser Ausgabe kein festes Thema. Den Autoren wurde freie Hand gelassen, sie mussten nur zu ihren Texten ein passendes Stück Musik aussuchen, das unter einer CC-Lizenz steht. Die Kombination der Texte mit der Musik ist teilweise atemberaubend.

Anfang April ging dann auch die Lesung von "mindestenhaltbar" in Berlin über die Bühne. Unsere Gastgeber im Ori waren so freundlich, die gesamte Lesung aufzuzeichnen. So können wir jenen, die leider nicht da waren (ihr habt echt was verpasst) die Lesung zumindest als mp3 Datei zum Download anbieten. Die gesamte Lesung findet sich hinter den folgenden Links

Teil Eins (zip File, 25 MB) Teil Zwei (zip File, 15 MB)

Im nächsten Herbst wird es auf jeden Fall eine weitere Lesung in Berlin geben!

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Donnerstag, 17. April 2008

Seit zwei Tagen lungert eine Meldung in meinem Browser Tabs rum aber leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, mich damit zu beschäftigen. Ein wenig überrascht bin ich auch, dass sie bisher in keinem anderem Blog, das sich ich lese, aufgetaucht ist. Nun denn - es geht um diese Meldung aus der FR. Kurz zusammengefasst: die Bundesregierung, besser gesagt der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, startet die Initiative "Nationale Initiative Printmedien", also eine Lobby der Printmedien. Grund? Im Artikel steht:

Sie rückt im Meer der diversen Projekte zur Vermittlung von Medienkompetenz die traditionelle Kulturtechnik des Lesens in das Zentrum der Aufmerksamkeit.

Weiter heißt es im Artikel

Neumann wird von den Verbänden der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger über die Gewerkschaften der Journalisten, den Deutschen Presserat bis hin zur Bundeszentrale für politische Bildung Akteure um sich scharen, die sich zum Teil schon seit Jahren gegen die wachsende Entfremdung der Jugend von Print stemmen.

Interessant - man ist also der Meinung, die Leute lesen nicht mehr. Kann natürlich keiner belegen, aber ich habe eher den Eindruck, dass die Leute deutlich mehr lesen. Während ich früher vielleicht mal eine Tageszeitung, die Zeit und den Spiegel in der Woche gelesen, bzw. durchgeblättert habe, lese ich heute jeden Tag Artikel auf Sponline, beim Stern, Standard, CNN und der Huffington Post, dazu die ganzen Blogs aus den Feeds und tatsächlich noch ab und an die "Freitag", ein paar Motorsport Magazine und sonstiges. Aber ich bin da wahrscheinlich als Journalist auch nicht so repräsentativ. Wage aber einzuwerfen, dass man im Netz ja eigentlich den ganzen Tag nichts anderes macht, als zu lesen. Meiner Meinung nach wurde noch nie soviel gelesen, wie im Moment.

Mag ja sein, dass die 15 bis 30jährigen keine Zeitung mehr lesen, vor allem keine Tageszeitungen. Man könnte sich ja auch mal Gedanken darüber machen, warum die Leute keine Zeitung mehr lesen. Weil sie "WoW" spielen? Sicher - mag sein. Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass die Printausgaben mancher Zeitung besonders außerhalb der viereinhalb Großstädte in Deutschland einfach schnarchlangweilig sind und nur noch aus zusammengetackerten dpa Meldungen, Werbung und einem zusammengedampften Lokalteil bestehen. Welcher Jugendliche interessiert sich schon für eine Tageszeitung, mal abgesehen vom Sportteil? Und war das jemals anders?

Die "Entfremdung" vom Print hat viele Ursachen. Zum Beispiel, dass das Lesen von Artikeln per Netz einfach schneller und bequemer ist, als wenn ich mir eine ganze Zeitung kaufen. Zum Beispiel, dass die Inhalte im Netz außerhalb der etablierten Medien oft schneller, genauer, inhaltsreicher und spannender daher kommen. Zum Beispiel, dass Zeitungen dank mancher Verlagsleitung so belanglos, uninteressant und Meinungsleer sind, dass man sich nach der Lektüre fragt, warum man das Geld überhaupt in ein Abo investiert? Dabei ist das Problem ja nicht mal, dass es nicht genügend gäbe, worüber es sich zu schreiben lohnt. Das Dekolleté der Kanzlerin ist im Moment zumindest das Letzte was mich in Sachen Politik interessiert.

Die Gründung einer "Nationale Initiative Printmedien" macht das Elend der deutschen Printmedien und auch der deutschen Politik im Umgang mit dem Internet nur allzu deutlich. Man spürt, dass sich etwas ändert, man merkt, dass etwas passiert, was man nicht versteht, also gründet man einen Verein. Die Verlage bewegen sich auf einen Abgrund zu, vor dem die Musikindustrie gerade steht. Man denkt wenig darüber nach, wie man neue gewinnbringende Vertriebswege im Netz etablieren kann, sondern klammert sich lieber ans Bewährte. Man stockt nicht die Redaktionen auf (insbesondere die Lokalredaktionen), sondern schrumpft sie weiter zusammen, weil am Ende des Jahres die Bilanz stimmen musss. Das der rigide Schwenk zu immer mehr Wirtschaftlichkeit der letzten 20 Jahre auch die inhaltliche Qualität vieler Printerzeugnisse gen Null getrieben hat, wird gerne und oft ignoriert. Das die Leser, auch die ab 40, massenweise ins Netz immigrieren ist eine Tatsache. Die Verlagswirtschaft und die Bundesregierung scheinen aber zu glauben, dass es Schuld der Leser sei, die den alten Medien untreu werden. Ganz so wie die Musikwirtschaft glaubt, die Käufer seinen einfach nicht dankbar genug. Mit Initiativen bewirkt man nichts, wenn die Inhalte nicht stimmen.

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Mittwoch, 16. April 2008

Oh. Ich bin im Fernsehen (sort of)

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Montag, 14. April 2008

Mich fragt auch keiner, also antworte ich aus reiner Bockigkeit.

DonDahlmann, twittert seit 14.03.2007, Location: Berlin, Following 150, Followers 483, Updates: 1.226

CemB: Was ist eigentlich der Spaß an Twitter für dich?

Ähnlich wie beim bloggen, ist die Mischung aus der Neugierde anderen ins Wohnzimmer zu schauen, und der schöne Sache, mit anderen Menschen Kontakt halten zu können. Ich weiß so immer, wann Malte Diedrich ein Franzbrötchen isst, Sascha Lobo seinen Buchabgabetermin überzieht, Kosmar im Oberholz sitzt oder und das Kind von Merlix an irgendeinem Kabel nagt. Letztlich ist eine Art IRC-Chat mit ausgewählten Personen und der Möglichkeit Trolle erst gar nicht zuzulassen. Außerdem kenne ich keine bessere Methode als Twitter um im Urlaub die anderen mit Sätzen wie "Frühstück bei 27° am Pool, gleich noch mal schlafen, dann Abendessen", in den Wahnsinn zu treiben. Und es ist ein wirklich gutes Prokrastinierungstool.

CemB: Worüber twitterst du? Was twitterst du? Zu welchen Zeiten twitterst du?

Es gibt keine festen Zeiten. Meist mach ich das, wenn ich genervt, gelangweilt, übermütig, betrunken, mitteilungsbedüftig oder glücklich bin. Also eigentlich immer. Betrunken twittern ist allerdings ähnlich gefährlich, wie betrunken bloggen oder Mails schreiben.

CemB: Hat Twitter deine Kommunikationsgewohnheiten verändert? Dein Leben bereichert?

Bereichert auf jeden Fall. Es ist halt spannenend, wenn man anderen beim Alltag zuschauen kann. Man ist dichter an den Freunden und Bekannten dran, als man das mit einem Blog wäre. In Sachen Kommunikation hat sich auch einiges verändert. Ich nutze die Möglichkeit, jemanden über Twitter direkt anzusprechen mittlerweile bei Kleinigkeiten deutlich häufiger. Statt einer Mail schreibe ich lieber eine direkte Mitteilung. Außerdem chatte ich mittlerweile überhaupt nicht mehr. Ich hatte ab und an noch meebo als Chatclient offen, aber mittlerweile läuft das fast alles über Twitter.

CemB: Nutzt du es für dein Networking? Wie drückt sich das für dich aus?

Ja und nein. Im geschäftsmäßigen Sinne nutze ich Twitter nicht, was den Kontakt mit Freunden angeht, schon.

CemB: Hast du durch Twitter neue Themen und Leute kennengelernt? Neue Impulse und Anregungen bekommen?

Ich hab einige neue und sehr nette Menschen per Twitter kennen gelernt. Das waren teilweise Leute, deren Blogs ich aber schon vorher am Rande auf meinem Radarschirm hatte und mit denen ich dann enger in Kontakt gekommen bin. Anregungen sind noch nicht so viele entstanden. Ehrlich gesagt, weil ich auch noch nicht so richtig weiß, was genau Twitter eigentlich bringt. Auf der anderen Seite stosse ich über Twitter immer wieder Links und Artikel, die ich sonst nicht gefunden hätte.

CemB: Nutzt du Twitter auch beruflich?

Jein. Ich hab mal einen Artikel darüber geschrieben und sitze gerade wieder an einem. Allerdings entzieht sich Twitter weiter jeglicher Bedeutungsdefinition.

CemB: Wie gehst du mit Followern um? Ich schaue mir jeden Follower Request an und entscheide dann spontan. Ich versuche meine Liste einigermaßen übersichtlich zu halten. Wie bei allen anderen Dingen auch, wird es ab über 100 Fellows schwer, die Übersicht zu behalten. Dann verliert Twitter auch, weil die Kommunikation in einem Strom von Meldungen untergeht.

CemB: Welche Twitter-Clients nutzt du? Twitterst du auch mobil? Seit ein paar Wochen nutze ich thwirl. Und selbstverständlich twittere ich auch mobil. Es ist doch gerade zu Sinn von Twitter seiner Follower mit nutzlosen Informationen wie "Sitze im Zug nach XY, hat Verspätung" zu beglücken.

CemB: Siehst du Wechselwirkungen zwischen Blogs und Twitter? Oder mit anderen Plattformen? Ich hab eine Twitterleiste da rechts -> Die hab ich schon vor einiger Zeit eingebaut, weil ich dachte, es bringt dem Blogleser auch was, wenn er noch ein paar kleine Updates nebenbei bekommt. Ich lasse meinen Twitter RSS Feed auch auf meine soup.io Seite einlaufen. Das ist aber mehr ein Test um zu sehen, was geht.

CemB: Was kommt nach Twitter? justin.tv? qik.com? Seesmic? Keine Ahnung. Die Frage ist ja wohl auch eher, was man mit Twitter wirklich anfangen kann. Im Newsbereich ist Twitter noch eine unendeckte Perle. Es gibt da zum Beispiel einen Service namens BeakingNewsOn, der halt breaking news per Twitter versendet. Damit sind die meist rund 30 bis 60 Minuten schneller, als jede andere Webseite. Ich bin mal gespannt, wann die ersten Newsseiten ebenfalls einen Twitterkanal auf ihre Webseite einbauen, damit sie in Sachen Schnelligkeit bei wichtigen Meldungen die Nase vorn haben. Was bei Twitter deutlich wird: der Trend geht dahin, dass webbasierte Dienste in Zukunft dem User eine Menge Arbeit abnehmen. Statt den Umweg über einen Blogeintrag und den damit verbundenen Eingabemasken, kann man auch Twitter nutzen, was deutlich schneller und bequemer ist. Es gibt ja mittlerweile auch die Möglichkeit, die eigenen Tweets in eine Art Blog laufen zu lassen. Ich vermute mal, dass sich im Laufe des Jahres noch mehr Anwendungsmöglichkeiten entwickeln. Gespannt bin ich auch, ob die Betreiber bei den explosionsartig verlaufenden Zuwachszahlen in den nächsten Monaten aus Kostengründen eine TwitterPro Variante einführen werden.

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Donnerstag, 10. April 2008

Vermutlich als letzter Mensch entdeckt. Creatures Comfort, hergestellt von "Wallace and Gromit" Erfinder Nick Park. Aus Interviews mit realen Menschen, macht er Animationen. Unfassbar gut.

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