Samstag, 15. Juli 2006

Speedy Schlichter. Weiß jemand, ob es über die Frau von Rudolf Schlichter eine Biographie gibt? Ich hab bisher in den üblichen Ecken (Amazon, zvab) nix gefunden. Wäre toll, wenn es eine Bio über die Familie Schlichter geben würde. Die beiden gehörten in den 20er Jahren zu den bekanntesten Paaren in Berlin. Rudolf Schlichter war Maler und Autor, kommend aus der Dada Szene und zusammen mit George Grosz und anderen seiner Zeit sehr bekannt und populär. Gesteigert wurde dieser Bekanntheitsgrad noch durch seine Frau, Speedy Schlichter, mit der eine ziemlich offene und für damalige Verhältnisse eher ungewöhnliche SM Sexualität auslebte. Die ganze Beziehung der beiden war wohl eine Art Kunstform mitten im Berlin der 20er Jahre. So wie sie Walter Serner hier und da mal in seinen Büchern beschrieben hat, also diese unterschwellige Gewalt, die Frauen über Männer ausüben, die die Männer mit einer Mischung aus echter und aufgesetzter Lässigkeit zu überspielen versuchen. Speedy Schlichter - allein der Name. (Foto von ihr hier. Auf der rechten Seite, oben.)

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Donnerstag, 13. Juli 2006

Ungeordnetes Nummer irgendwas, muss ich gleich erstmal nachschauen

Besser als wie Fernsehen, doo. Ein Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto im Foto.

Ab sofort kein "target="blank" mehr hier. Ich denke, die meisten haben Firefox und können selbst entscheiden, wann und wie ein neues Tab/Fenster aufgeht. Der IE 7 kommt ja demnächst auch damit, wer so lange nicht warten will, oder keinen Bock hat beim runterladen der Beta 3 vom IE 7 eine "Windows Authentizitätsprüfung" auf seinem Rechner durchführen zu lassen, dem sei der <a href="www.avantbrowser.com"Avant Browser empfohlen. Im Prinzip nur ein Add On für den IE, das sich auch auf Bürorechner installieren lassen sollte.

Das neue Foto ist online

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So. Genug gekuschelt. Leute, die in ihrem Ding, ich glaube das heißt Blog, über einen Blogger herziehen, auf dessen Seite aber lammfromm in den Kommentare rumglitschen, sind doof, haben das Rückgrat einer Nacktschnecke und sollen für die nächsten sagen wir mal drei Jahre mit Zypressen-Flachbärlapp gehauen werden.

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Rettet die VHS Kassette!! (Link irgendwo geklaut, vergessen wo)

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Der Einzelne sollte Kopien nur noch vom eigenen Original anfertigen und keine Kopien mehr von Dritten erhalten dürfen. Wichtig wäre auch ein Verbot intelligenter Aufnahme-Software im Internet." [Quelle]

Was tatsächlich beabsichtigt ist: Der Fotograf muss sämtliche Rechte an seinen Fotos abtreten, er muss sogar die Negative der Fotos der Agentur übergeben, und er darf damit rechnen, dass die Herren über die Bilder mit denen machen, was sie wollen: "Wir sind berechtigt, unsere Rechte aus dieser Vereinbarung uneingeschränkt an Dritte zu übertragen, abzutreten, zu verpfänden, Sublizenzen zu erteilen oder in anderer Weise hierüber zu verfügen, ohne dass es einer Mitteilung an Sie bedarf". Auf gut Deutsch: Mit den Bildern, die ein Pressefotograf bei einem Konzert schießt, kann eine Agentur oder Künstlervertretung noch einen hübschen Reibach machen, vor allem bei Fanartikeln. [Quelle]

Super, die Musikindustrie. In England forderten sie neulich vom Internetprovider Tiscali, dass dieser 17 seiner Kunden den Anschluss sperren soll. Hatten aber nur für einen Anschluss einen Beweis und selbst der war extrem wackelig. Macht nur weiter so. Will dem Kunden vorschreiben, was er mit seinen CD zu machen hat, und klaut gleichzeitig Fotomaterial.

Könnt ich ja auch heiraten. Allein wegen der Lache. Unbedingt bis zum Ende schauen

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Mittwoch, 12. Juli 2006

Firefox ist ja ganz super, nur nervte mich schon etwas länger die persönliche Lesezeichenleiste oben damit, dass sie einfach zu klein ist und irgendwann weitere Bookmarks nur noch als Dropdown Menü darstellte. Das kann man aber abstellen.

Einfach mit Chromeditplus (gibts bei den Extensions) oder einem beliebigen Editor die userchrome.css aufmachen. Dann folgenden Code einfügen

/* Multi-row bookmarks toolbar */ #bookmarks-ptf {display:block} #bookmarks-ptf toolbarseparator {display:inline}

Klappt vorzüglich. Damit keiner denkt, ich hätte mir sowas tatsächlich alleine einfallen lassen: Hab ich da her

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Dienstag, 11. Juli 2006
auto

Hmmm.... Zoomr ist wie Flickr ein Bilderdingensdienst, und hat sogar hübsche Geotags. Steckt aber noch schwer in den Kinderschuhen. Die Anmeldeprozedur ist ein pain in the ass, die ersten Versuche Bilder hochzuladen auch. Aber: zoomr verschenkt Pro-Accounts an Blogger, die halt ein bißchen Werbung für den Laden machen. Womit auch die Frage geklärt wäre, warum ich meine Großraumluxuslimosine hier zeige. Als Alternative zu Yahoo/Flickr sicher nicht schlecht. An der Bedienung müssen sie aber noch sehr, sehr doll arbeiten.

Nachtrag: Wer ähnlich dämlich ist wie ich, findet beim Herrn Dings Hilfe.

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Die früheste Erinnerung, die ich an Rudi Carell habe, stammt natürlich aus seiner Sendung "Am laufenden Band". Ich erinnere mich gut, wie er einen Kandidaten hinter die Bühne aus Pappmaché setzt und auf dem Band in atemberaubender Geschwindigkeit irgendwelche Gegenstände wie ein Globus, ein Schwimmreifen oder das berühmte Fragezeichen vorbei rauschten. Meine Eltern saßen neben mir, und sagten immer "Der Globus, der ist wichtig, das ist bestimmt eine Flugreise." Aber Rudi Carell, der den Ablauf der Sendung von der ersten bis zur letzten Sekunde kontrollierte war manchmal auch ein bisschen gemein, und der immer wieder auftauchende Globus, der eine Fernreise versprach, war manchmal auch einfach nur ein Globus, den man mit nach Hause nehmen konnte. Aber das war eben Rudi Carell und sein manchmal böser Humor.

Was an Rudi Carell so besonders war: Er irgendwie immer da. Er gehörte zu meiner Jugend wie Wim Thoelke, dessen Sendung ich in der Kindheit immer nur bis zum Auftritt von "Wum & Wendelin" sehen durfte oder Hans Rosenthal mit seinem "Dalli, Dalli", die ich auch schon mal ganz sehen durfte. Nach seinen großartigen Samstagabend Shows gab es die "Tagesshow". Damals war die Sendung respektlos und ging an die Grenzen des Humors, was ihm ja auch bekanntermaßen einigen Ärger mit der iranischen Regierung einbrachte, als er in einem Sketch zeigte, wie Ajatollah Khomeini mit BHs beworfen wurde. Ich fand den Gag damals gut und das er sich dafür in der nächsten Sendung entschuldigen musste - das war irgendwie ungerecht.

Carell gehörte immer zu den wirklich großen in der deutschen Unterhaltungsbranche. Frankenfeld, Rosenthal, Thoelke, Kulenkampff, Carell. Das waren die Stars und wenn man ihre Sendungen heute noch mal in den Nachtübertragungen eines Senders sieht, dann versteht man auch, warum sie so groß waren. Frankenfeld, das war der witzige, der mit den Dialekten, der, der das Gesicht in alle Himmelsrichtungen schieben konnte. Rosenthal, der nette, liebe Onkel, dem man abnahm, dass er sich für jeden Kandidaten, der irgendeine Kleinigkeit gewonnen hatte, diebisch freute. Thoelke, der immer etwas steife, über aus korrekte, aber immer faire Showmaster. Kulenkampff, ein Showmaster, der meiner Meinung nach niemals mehr übertroffen wurde, oder übertroffen werden kann. Der seine Gäste mit einem leichten Zucken einer Augenbraue subtil bis auf die Knochen beleidigen konnte, was man ihm aber nie übel nahm, weil er so ein perfekter Gentleman war. Und dann Carell. Der lag irgendwo zwischen all diesen Größen. Er konnte ein wenig Rosenthal, ein wenig Kulenkampff, aber auch der lustige Frankenfeld oder der steife Thoelke sein. Aber eins war er nie: langweilig. Er hat mich durch meine Samstagabend Unterhaltung, als es nur zwei Sender gab, lange begleitet. Nach seiner großen Zeit musste ich ihm dann viel verzeihen. Auch "Sieben Tage, Sieben Köpfe", was nicht immer leicht war.

Und einmal hab ich ihn getroffen. Das war in irgendeinem Studio in Köln. Ich weiß nicht mehr warum er da war, ich weiß nicht mehr warum ich da war. Ich weiß nur noch, dass ich ihm die Hand gegeben habe. Ich habe sie nicht nebenbei geschüttelt, wie man das bei einem Empfang ebenso macht. Ich habe ihm meine Hand gegeben. Weil ich mich bedanken wollte, für die unzähligen Stunden, an guter und spannender Unterhaltung, die er mir in meinem Leben beschert hat. Ich hab erst nichts gesagt, dann ein "Schön sie kennen zu lernen" und er hat fest zugegriffen, "Freut mich auch" gemurmelt und mit der anderen Hand hat nach seinem Kölschglas gegriffen. War ihm nicht auch nicht mehr böse, sondern nur froh ihm einmal begrüßt haben zu können.

Jetzt ist der letzte große deutsche Showmaster tot. Er hinterlässt uns den schwätzenden Gottschalk, den langweiligen Kai Pflaume, den jeden Gefühlsnerv tötenden Oliver Geißen. Alles Leute, die noch nicht mal einen großen Showmaster darstellen können, sondern nur wie geduldete Verwalter einer austauschbaren Sendung wirken. Vorbei die Zeit, als man einen Kulenkampff auf Knien angebettelt hat, doch bitte zum hundertsten Mal den Rücktritt vom Rücktritt zu erklären. Vorbei die Zeit, in der man mit Spannung darauf wartete, mit welch außergewöhnlicher Idee Rudi Carell nun schon wieder auf den Bildschirm zurückkehren würde.

Jetzt sind die Großen irgendwo da oben zusammen und hecken hoffentlich gemeinsam neue Ideen aus. Ich hab heute einen Moment Tränen in den Augen gehabt, weil jetzt der letzte große deutsche Showmaster und ein Stück meines medialen Erwachsenwerdens gestorben ist.

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