Donnerstag, 24. August 2006

Zufallsfund: man kann aus fast einem Jahrhundert Wochenschauen über 6000 Ausgaben ansehen. Will man sie in einer vernünftigen Auflösung sehen, muss man allerdings seine Adressdaten abgeben. Die Rechte an den Wochenschauen hält zur Zeit Studio Hamburg, also sollte man sich keine großen Sorgen machen müssen. Es ist spannend sich durch die Jahrzehnte zu klicken, zumal tatsächlich auch viele Wochenschauen aus den Kriegsjahren dabei sind. Während man im TV ja meist nur Ausschnitte zu sehen bekommt, kann man sich hier einige, wohl ausgewählte Wochenschauen in Gänze betrachten. Das ist in so fern interessant, als man etwas über die Architektur früher Nachrichtensendungen mitbekommt. Vergleiche mit den heutigen Nachrichten sind zwar schwer, aber was die Struktur der Vermittlung angeht durchaus, sagen wir mal, spannend.

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Mittwoch, 23. August 2006

Huhu, DSF Zuschauer,

wenn Sie auf diese Seite über die Webseite von Motorvision gekommen sind, und nun wahnsinnig viele Autotestberichte erwarten, muss ich Sie leider enttäuschen. Es gibt nur ein einen längeren Testzyklus, den sie ab hierfinden. Es handelt sich um einen 100 PS Diesel Astra, den ich zwischendurch auch mal über die Nordschleife geprügelt gefahren habe. Wenn Sie mehr über Motorsport im allgemeinen lesen wollen, dann müssen Sie hier klicken. Und wenn Sie einen wirklich lustigen Bericht über den Testtag mit dem gerade gesehen roten Astra OPC sehen wollen, dann klicken sie einfach hier. Da werden sie lachen können. Und Sachen sehen, die in der Sendung leider nicht gesendet werden konnten. Weitere Bilder zum wirklich sehr amüsanten Testtag finden Sie hier. Und wenn die Jungs von Motorvision wie angekündigt noch ein wenig Material senden, dann gibt es vielleicht auch demnächst die Runde mit mir auf dem Kurs zu sehen. Ansonsten: nehmen Sie Platz, und sich einen Keks, machen Sie es sich gemütlich und lesen Sie ein wenig rum. Viel Spaß.

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Dienstag, 22. August 2006

Wie man Sicherheit empfindet, ist eine subjektive Sache. Manch einer kann sich an einem Abgrund nahe an den Rand stellen und fühlt sich dabei frei und unbekümmert, manch anderer klammert sich 10 Meter dahinter an einem Baum und fürchtet um sein Leben. Sicherheit ist nichts was man vermitteln kann, Sicherheit ist es etwas, was man selber fühlt.

Die aktuelle Frage ist gerade: wie sicher fühle ich mich? Steige mich mit einer Beklemmung in einen Zug, nur weil gerade zwei Idioten in einen Regionalzug sprengen wollten? Steige ich noch mehr mit Angst in ein Flugzeug, weil man behauptet, es gäbe Menschen, die mittels Flüssigkeiten in ihren Schuhen mich in die Luft jagen?

Nein. Meine Angst von einer Bombe zerrissen zu werden, tendiert gegen Null. Da kann Herr Broder auch noch so die Angstmaschine anwerfen. Mehr Angst machen mir eigentlich die Politiker und Broders dieser Welt, die nach immer mehr Überwachung rufen, die die Angst schüren, jederzeit, vielleicht morgen schon, könne ein Zug in die Luft gejagt werden, in dem ich als braver Bürger sitzen könnte. Dieses Rufen nach mehr Gesetzen und mehr Überwachung, ist ja nix neues. Ich erinnere an die irrsinnige Diskussion um die Überwachung der "organisierten Kriminalität" in den 90er Jahren, in deren Zuge sogar Justizministerin Leutheusser Schnarrenberger aus Protest gegen den "großen Lauschangriff" zurücktrat. Was ist eigentlich aus der "organisierten Kriminalität", die damals kurz davor stand die Republik zu übernehmen, geworden?

Nach 9/11 hat man die bürgerlichen Freiheitsrechte sukzessive weiter eingedellt. Man hat Kameras installiert, sogar auf allen Autobahnen, und man denkt laut darüber nach ob man diese Kameras nicht auch für die Überwachung des gesamten Verkehrs einsetzen will. Könnte ja einer dabei sein, der vielleicht in drei Jahren mal was Verbotenes macht. Die Frage bleibt nur: was bringt die ganze Überwachung per Video, die Übermittlung aller Flugdaten in die USA, der Einbau von RFID Chips in Pässen? Und warum soll das Fliegen sicherer sein, wenn ich einen biometrischen Pass habe, während 80% der restlichen Welt Dokumente hat, die man zu Hause im Kartoffeldruck nachmachen kann?

Als in den 70er Jahren die RAF dazu überging, nicht mehr mit einem alten VW Bus, sondern im Mercedes zum Tatort zu fahren, war das Entsetzen groß. Wie geschickt diese Kerle doch waren. Da sucht die halbe Republik nach langhaarigen Latzhosenträgern und die haben sich die Haare ordentlich geschnitten, fahren Mercedes und schauen aus wie jeder andere. Zudem wussten sie genau, mit welchen Mitteln die Polizei nach ihnen suchte. Die RAF wurde nicht zerschlagen, weil man ihr mittels moderner Technik (Computer, Rasterfahndung etc.) auf die Spur gekommen war, sondern weil man es schaffte über Jahre hinweg V-Männer in der Szene zu etablieren, die im richtigen Moment den richtigen Tipp geben konnten.

An der wohl wirkungsvollsten Methode Terrorgruppen zu entlarven, hat sich auch offenbar nichts verändert. Ein kurzer Blick auf die beiden letzten bekannten Fälle sagt schon einiges aus:

Die Engländer bekamen den Tipp, der zu der angeblichen Terrorzelle in London führte, vom pakistanischen Geheimdienst. Nicht Videoüberwachung, sondern klassische Agententätigkeit führte zur Festnahme der Attentäter. Tipp bekommen, Observation, Festnahme.

Das gilt auch für die beiden, die einen Regionalzug in die Luft sprengen wollten. Nicht die Auswertung der Kamerabilder auf irgendwelchen Strassen oder Bahnhöfen brachten das Ergebnis, sondern ein Tipp des libanesischen Geheimdienstes führte auf die Spur. Und das auch erst, nachdem die Bomben entdeckt waren, und man mit der normalen Ermittlungstätigkeit angefangen hatte.

Bei den vermeintlich geplanten Anschlägen von London liegt auch so einiges im Unklaren. Ich hätte da ein paar Fragen:

  • wer waren die Attentäter eigentlich?
  • Wo sind die Bomben? Nach einer so erfolgreichen Festnahme wartet die Polizei selten lange mit einer Pressekonferenz, auf der sie die Bomben oder Waffen zeigt. Bisher habe ich noch keine gesehen, auf der stolz irgendwelche Flüssigkeiten gezeigt wurden.
  • Wie viel Liter von dem Zeug braucht man eigentlich, um ein Flugzeug in die Luft zu jagen?
  • Geht das überhaupt?
  • Angeblich hat man die Terroristen geschnappt, kurz bevor sie einen "Probedurchlauf" ihres Attentats geplant hatten Mal ehrlich, da sind 10 Attentäter, die nach jahrelanger Planung einen flüssigen Sprengstoff ausgetüftelt haben, den man a) an allen Sicherheitsmaßnahmen vorbei schmuggeln kann, und den man b) im Flugzeug auf dem Klo zusammenschüttet und wie auch immer zur Explosion bringt. Sie haben jahrelang ihre Tarnung aufrecht gehalten, die benötigten Materialien gesammelt und versteckt und dann sollen die mit dem ganzen Krempel in ein Flugzeug steigen, mit dem Risiko entdeckt zu werden um einen Probedurchgang zu machen? Wären die mit dem Krempel dann wieder zurück geflogen und hätten sich gesagt: "Super, beim nächsten Mal zünden wir dann auch."?

[Note: Es gab etliche Meldungen, die von einem „Probedurchgang“ sprachen. Ich habe diese bei Spiegel Online, wie auch bei anderen Medien gelesen, dummerweise aber nicht gebookmarkt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Artikel unter den Stichworten „London, Attentat, Probe (durchlauf)“ nicht zu finden.] Dank aaron einen Link mit den "Probedurchlauf"gefunden

Wie dem auch sei. Obwohl keine Kamera, kein neuer Reisepass, keine sonstigen "Sicherheitsmaßnahmen" die letzten Ereignisse haben verhindern können, schreit man nun nach noch mehr Überwachung. Sicher - die neuen Maßnahmen an den Flughäfen erschweren es den Terroristen persönlich mit Sprengstoff oder Waffen an Bord zu kommen. Wenn Sie ihre Bomben allerdings per Frachtgut aufgeben, haben sie es deutlich leichter.. Ein zweites 9/11 kann es heute nur deswegen nicht mehr so schnell geben, weil es mehr Kameras oder Fingerabdrücke gibt, sondern weil die Airlines die Tür zum Cockpit schlicht und einfach einbruchssicher gemacht haben. Hilft aber auch nur begrenzt, wenn die Bombe im FedEx Paket liegt.

Das schlimme an diesen ganzen Diskussionen und Prozessen ist, dass sie schleichend passieren. Man merkt eigentlich gar nicht mehr, wann wer über welche Dinge diskutiert, welche Gesetzesvorlagen wieder mal gerade besprochen werden, und wie bürgerliche Freiheiten weiter abgebaut werden. Im Trailer des Films Freedom to fascism" wird eine simple Frage gestellt: Kann es sein, dass der Staat, der zumindest auf dem Papier allen Bürgern gehört, sich gegen seine Schöpfer wendet? Und wenn dem so sein sollte, warum tut er das? Welche Beweggründe gibt es denn, dass der Staat als eigenständiges Gebilde das Gefühl hat, jeder Bürger sei in einer gewissen Weise unter Generalverdacht zu stellen?

Ich habe darüber in den letzten Monaten immer mal wieder nachgedacht, aber die "Gefahrenlage" erschien mir immer zu diffus, so dass ich keine wirklich Antwort finden konnte. Also habe ich beschlossen, mal alle Meldungen zu sammeln, in denen das Thema "Sicherheit" und "bürgerliche Freiheitsrechte" in Deutschland eine Rolle spielten. Zuerst alleine, nach ein paar Wochen zusammen mit anderen, die aber über die Veröffentlichung ihrer Mitarbeit in diesem Blog selber entscheiden können. Was in den letzten zwei Monaten da zusammen gekommen ist, hat mich wirklich überrascht. Ich dachte, es kommen so ein, zwei Meldungen pro Monat rein, aber es sind dann doch ein paar mehr geworden.

Was am Ende bleibt, ist die Frage um was man sich mehr Sorgen machen muss. Um die Irren jedweder Terrorfraktion, die sinnlos Züge und Flugzeuge in die Luft sprengen wollen, oder um die Verantwortlichen in der Führung eines Staates, deren Handlungen manchmal das Gefühl aufkommen lassen, dass der autoritäre Kontrollstaat ein wünschenswertes Ziel zu sein scheint.

P.S. Es kommen in Deutschland immer noch mehr Menschen durch rechte Gewalt ums Leben, als durch irre Islamisten.

P.P.S: Heiko und Jens haben sich zu dem Thema auch gemeldet.

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Montag, 21. August 2006

Zu dieser Opel Sache, von der man heute überall lesen kann, sage ich nur soviel:

23,49 sec

In irgendwas muss man ja einigermassen ok sein, und wenn es darum geht, anderen Bloggern auf einem winzigen Rennkurs über eine Sekunde abzunehmen.

Mehr kann ich zu der ganzen Sache im Moment nicht schreiben, weil mein Sprachbeutel leider leck ist. Und das liegt daran: ich will mal etwas länger in den Urlaub fahren. Wenn man als Freiberufler aber in den Urlaub fährt, hat man schnell ein finanzielles Problem. Zum einen verdient man in der Zeit, in der man weg ist, keinen Cent, zum anderen gibt man auch noch mehr Geld als gewöhnlich aus. Man muss also mächtig vorarbeiten, damit man nach dem Urlaub nicht vor lauter Sparsamkeit die Erfurter Tapete abnagen muss. Dank einiger sehr glitzi und super seienden Auftraggeber, kann ich seit einigen Wochen vorarbeiten, was aber auch bedeutet, dass ich den ganzen Tag nichts anderes mache, als schreiben, schreiben, schreiben. Irgendwann ist dann einfach mal der erwähnte Beutel leer.

Man fühlt sich wie eine Buchstabensuppe in der nur noch ein paar Fitzel grünes Zeug rumschwimmen, aber schon lange keine Buchstaben mehr.

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Sonntag, 20. August 2006

Hieronymus B. Mistelzweig, Klumpfuß, Paragraphen-Joe, Halseisen-Toni, Jack, der Fingerbrecher, Augapfel-Rolf, Jeton-Eddi, Wackel-Heidi, Kurzschluß-Henry

[Das hat man davon, wenn man die ganze Nacht Mabuse Filme im ZDF schaut. Und das nur um mit dem wunderschönen Mädchen, das leider ganz woanders weilt und keine ruhige Sekunde hat, solidarisch wenigstens wach zu sein]

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